Das erste Flugzeug von Autohersteller Honda

Der HondaJet gilt als fortschrittlichster Light-Business-Jet (5,9 bis 9 t Gewicht) der Welt und wartet neben seinem charakteristischen Design mit modernsten Technologien auf.

Das Projekt "HondaJet" existiert schon länger und wurde vom amerikanischen Zweig des Herstellers angeschoben. In North Carolina, wo schon die Gebrüder Wright einst die ersten, abenteuerlichen Flugversuche der Menschheit unternahmen, wurden mit Hilfe von gut 20 Jahren der Forschung auch die ersten Pläne gezeichnet. Bereits in den späten 80ern begann Honda mit der Entwicklung eines kleinen Geschäftsflugzeugs, das mit Strahltriebwerken anderer Hersteller angetrieben werden sollte.

Die Entwicklungen mündeten 1999 allerdings in der Konstruktion eines eigenen kleinen Mantelstromtriebwerks, dem GE Honda HF120, welches heute im HondaJet verbaut wird. Und zwar oberhalb der Tragfläche statt wie üblich darunter.

Die Triebwerksanordnung über den Tragflächen soll durch einen reduzierten Luftwiderstand die Leistung und den Treibstoffverbrauch des Flugzeugs deutlich verbessern und die Lärmbelastung in der Kabine und am Boden minimieren.

Die aerodynamische Gestaltung der Tragflächen und der Rumpfnase sowie der Rumpf aus Verbundwerkstoffen sind Innovationen, die im Rahmen langjähriger Forschungsarbeiten entwickelt wurden. Zusammen machen sie den HondaJet zum schnellsten, geräumigsten und sparsamsten Jet seiner Klasse.

Der Flieger soll für den Start nur gut 1200 Meter Startbahn benötigen, was weniger ist als viele Konkurrenten benötigen.

Die Landung schafft er in durchschnittlichen 900 Metern. Auch seine maximale Flughöhe von rund 13 Kilometern übertrifft die vieler anderer Modelle. Die Höchstgeschwindigkeit von 778 km/h erreicht er in einer Höhe von 9,14 Kilometern.

In den Höhen in denen sich der HondaJet bewegt kann es sehr kalt werden. So gehörten im Entwicklungsprozess auch Kältetests dazu. Schon 2010 startete der erste seriennahe HondaJet unter Ausschluss der Öffentlichkeit von Greensboro zu einem 51-minütigen Erstflug. Mit diesem Flug beginnt die reguläre Zertifizierung durch die US-amerikanische Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA.

Der HondaJet wird in verschiedenen Farbkombis erhältlich sein. Bisher ist bekannt, dass es den Mix aus klassischem Flugzeug-Weis in Kombination mit Silber, Rot, Gelb, Blau und Dunkelgrün geben wird. Ob weitere Farben folgen werden, ist unbekannt.

Auch der Innenraum des HondaJet hat einiges zu bieten. Der Grundriss zeigt Cockpit (links), Kabine und den privaten Waschraum (rechts).

Fangen wir vorne an: Der Jet ist mit dem modernsten Glascockpitsystem seiner Klasse ausgestattet.

Ein für Honda maßgeschneiderte Garmin G3000 Avioniksystem mit modernen Systemen auf variabel nutzbaren Monitoren, statt eines alten von Rundinstrumenten okkupierten "Uhrenladens", sorgt im Cockpit für Ordnung.

Unabhängig davon wie viele Leute sich in der Kabine befinden, kann der Jet sowohl von zwei Piloten als auch nur von einem gesteuert werden. Alle Piloten werden von einem hochqualifizierten Fluginstruktor eingelernt.

Der HondaJet wird in verschiedenen Ausführungen erhältlich sein. So können Käufer wählen, ob sie neben den maximal zwei Piloten lieber Platz für fünf Fluggäste an Bord hätten oder nur Platz für vier Passagiere und mehr Komfort in der Kabine.

In der Kabine lässt es sich perfekt entspannen. Aber auch intensives Arbeiten ist mit ausklappbaren Tischen kein Problem.

Die Triebwerksanordnung über den Tragflächen soll durch einen reduzierten Luftwiderstand die Leistung und den Treibstoffverbrauch des Flugzeugs deutlich verbessern und die Lärmbelastung in der Kabine und am Boden minimieren.Außerdem schafft sie Platz für den größten Innen- und Gepäckraum in dieser Flugzeugklasse sowie einen privaten Waschraum im Heckbereich.

"Ich hatte die Idee um 1996. Die Kosten für einen Business-Jet sind sehr hoch. Um diese Kosten zu reduzieren, muss man die Größe des Flugzeugs reduzieren, damit opfert man aber Komfort. Ich wollte das Flugzeug kleiner machen, ohne die Kabine zu opfern", sagte HondaJet-Chefentwickler Michimasa Fujino gegenüber "Flight International".