Windows XP: Eine Ära geht zu Ende
Am 25. Oktober 2001 veranstaltete Microsoft eine große Launch-Party zum Verkaufsstart von Windows XP. Firmen Mitbegründer Bill Gates pries das Betriebssystem als einen Meilenstein der Computergeschichte an.
Windows XP wurde zu einem absoluten Verkaufsschlager. Laut Microsoft verkaufte sich das Betriebssystem im ersten Jahr 67 Millionen Mal.
"Grüne Idylle", so lautet der Name des Standard-Bildschirmhintergrundes von Windows XP. Die grünen Hügel dürften zu einem der weltweit bekanntesten Motive gehören.
Das Foto der idyllische XP-Wiese stammt aus dem Jahr 1998 und wurde von dem Fotografen Charles O'Rear während einer Fahr durch die Hügel des Sonoma County in Kalifornien geschossen. Inzwischen musste das saftige Gras jedoch zahlreichen Weinreben weichen.
Microsoft führte mit Windows XP einen neuen Look für sein Betriebssystem ein. Die Bedienoberfläche "Luna" fiel durch besonders grelle Farben auf. Microsoft brachte mit XP auch viele funktionelle Neuerungen, die Windows massentauglicher machen sollten. Das Startmenü wies erstmals zwei Spalten auf: links, die zuletzt verwendeten Programme – rechts, die "eigenen Dateien" und weitere Benutzerordner sowie ein Schnellzugriff auf die Systemsteuerung, Such- und Hilfefunktionen.
Auch den Windows Explorer hat Microsoft mit Windows XP gründlich überarbeitet. Neben einer leicht veränderten Oberfläche bot der "Datei-Browser" nun auch eine bessere Unterstützung für Digitalkameras und verschiedene Vorschaufunktionen.
Auch die Windows Firewall machte mit Windows XP ihr Debüt. Allerdings war vertrauten viele Windows-Nutzer zunächst dennoch auf die Programme von Drittanbietern wie zum Beispiel ZoneAlarm. Erst nachdem Microsoft seine Firewall mit dem Service Pack 2 erheblich verbesserte, stieg auch das Vertrauen in den Windows-eigenen Schutz gegen Angriffe aus dem Internet.
Dieser kleine Welpe namens Rover steht für Microsofts Bemühen, ein besonders nutzerfreundliches System zu entwickeln. Der animierte Suchassistent machte mit allerlei Späßen auf sich aufmerksam, während der Nutzer seine Festplatte mitunter verzweifelt nach wichtigen Dateien durchwühlte. Auf den kleinen Hund reagierten viele Nutzer dabei entnervt.
Ein nicht so schönes Kapitel in der Geschichte von Windows XP schlug der Computerwurm W32.Blaster beziehungsweise Lovesan auf. Der Schädling verbreitete sich 2003 ohne Zutun der Nutzer rasend schnell von PC zu PC und brachte die Rechner dabei fortlaufend zum Absturz.
Recht bald nach dem Verkaufsstart von Windows XP machten die Hintergrundaktivitäten des Betriebssystem jedoch misstrauisch. Microsoft spioniere heimlich seine Nutzer aus, so der Vorwurf. Infolge stürmten Programme wie xp-AntiSpy die Download-Charts. Die Freeware blockte zunächst vor allem Windows-Dienste, die im Hintergrund Verbindung zu Microsoft-Servern aufnahmen. Im Laufe der Jahre wurde der Funktionsumfang jedoch erheblich erweitert.
Microsoft veröffentlichte das letzte Sicherheitsupdate für Windows XP am 8. April 2014. Mit dem Update spielte der Konzern auch einen deutlichen Warnhinweis in seine Sicherheitssoftware Microsoft Security Essentials ein. Wer nicht auf ein neueres Betriebssystem wechselt, surft mit denkbar schlechtem Schutz im Internet.