Zivilisten geben Gas - Panzerfahrschulen ermöglichen Fahren im Panzer für jedermann

Fast täglich rollt der 13 Tonnen schwere Schützenpanzer "BMP1" über ein ehemaliges Militärgelände in Sachsen-Anhalt. Die Panzer-Fahrschule "Panzer-Power" bietet ihren Schülern die Möglichkeit, das schwere Gerät über einen 1300 Meter langen Parcours zu steuern.

Lori Lockman freut sich sichtlich darauf, das Auto im Vordergrund zu zerquetschen. Zu ihrem 50. Geburtstag erhielt sie von ihrem Ehemann einen Gutschein fürs Panzerfahren.

Wie Papier faltet der 15 Tonnen schwere Gigant das Auto zusammen.

Im amerikanischen Bundesstaat Georgia liegt "Tank Town", ein Gelände auf dem auch Zivilisten ihre Erfahrungen mit den Stahlkolossen sammeln können. Eine zehnminütige Runde mit dem Britischen FV-432 sind für 50 Dollar zu haben. Wenn der Weg über ein Auto führen soll, werden 499 Dollar fällig.

Auch in Brandenburg existiert eine Panzerfahrschule. Hier zeigen Axel Heyse und sein Bruder Jörg den Interessierten, wie es geht. Am Wochenende können Besucher beispielsweise Fahrstunden auf einem alten Panzer aus Restbeständen der Nationalen Volksarmee (NVA) nehmen. Der 30 Jahre alte Bergepanzer mit 600 PS verbraucht dabei fünf bis sechs Liter Diesel auf einen Kilometer und nochmal die gleiche Menge an Öl.

Als Panzerfahrer darf man nicht klaustrophobisch veranlagt sein, denn in der Kabine geht es sehr eng zu.

Beim Modell aus Restbeständen der NVA ist außerdem die Sicht sehr eingeschränkt. Nur ein kleiner Schlitz im Stahlmantel sorgt für den nötigen "Durch-Blick".

Bessere Sicht genießt die Fahrerin des Bergepanzers FV-432. Bei geöffneter Klappe hat sie freie Rundumsicht. Nur der Beifahrer auf dem extra auf dem Dach angebrachten Beifahrersitz hat es bequemer.

Nach einem Tag im Training mit den Stahlkolossen bleiben nur quadratmeterweise aufgewühlte Erde und zerstörte Autowracks zurück.