Technik-Legenden: Diese Geräte schrieben Geschichte
Die "Urversion" der 1968 vorgestellten PC-Maus Jahre war ein Holzkasten mit zwei Metallrädern. Der Erfinder der Computermaus, Douglas Engelbart, vereinfachte damit die PC-Steuerung und legte das Fundament für die Entwicklung des Internets, der E-Mail und von Videokonferenzen. Doch es es war nicht die einzige Erfindung, die unser Leben verändern sollte, wie die folgenden Bilder zeigen.
Die Drei-Tasten-Maus mit Mausrad kennen heutzutage Millionen von PC-Nutzern. Ihren großen Durchbruch erfuhr die Maus ab 1983 mit der Markteinführung der Kugelmaus von Apple und des Macintosh-Rechners im Jahr darauf, zeitgleich fügte Microsoft die zweite, rechte Taste hinzu. Das Scroll-Rad in der Mitte ist eine Weiterentwicklung aus dem Internetzeitalter.
Ein einzigartiges Stück Technik schuf Braun mit der Hifi-Anlage Braun Atelier, denn hier stimmt nicht nur die Qualität, sondern auch das Aussehen. Zwischen 1979 und 1991 entstanden mehrere Baureihen, eine befindet sich sogar im Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Die Komponenten wurden in den Farben weiß und schwarz hergestellt.
Der erste MP3-Player für den Massenmarkt war zwar der Diamond Rio, aber er war zur Veröffentlichung 1998 seiner Zeit ein paar Jahre voraus. Erst Apple hat 2001 mit dem iPod den tragbaren Player für Musikdateien populär gemacht. Das Aussehen des Apple iPod ähnelt stark dem Braun Taschenradio T3 von 1958. Das Braun-Design, das auf den Leitlinien von Dieter Rams basiert, hat die Kreationen von Apple-Designer Jonathan Ive maßgeblich beeinflusst.
Bandmaschinen von Revox boten ein überzeugendes Klangbild und waren äußerst beliebt, insbesondere die Revox A-77 stand in sehr vielen Wohnzimmern. Der Nachfolger B-77 (hier im Bild) wurde zwar nicht so häufig verkauft, war aber technisch bedeutend besser. Die Revox-Modelle waren einfach zu bedienen und nicht so reparaturanfällig wie viele Konkurrenzmodelle.
Der Plattenspieler Technics SL-1210 MK2 und seine Nachfolger waren insbesondere bei DJs sehr beliebt und sind nach wie vor massenhaft im Einsatz. Viele der Eigenschaften wie Robustheit und die Stoßunempfindlichkeit sind bei Profis unverzichtbar. Der SL-1210 MK2 ist das am längsten produzierte Elektronik-Konsumprodukt der Welt. Mit einem hochwertigen Tonabnehmer ausgestattet, macht er aufgrund seines schicken Aussehens auch im Wohnzimmer eine gute Figur.
Glaubenskriege gab es schon im Analog-Zeitalter, einer davon dreht sich um die richtige Tonarmtechnik: So standen gekrümmte gegen gerade Tonarme – beide Konstruktionen hatten Vor- und Nachteile. Der Tangential-Tonarm versprach, die Vorteile beider Techniken zu vereinen. Einer der auffälligsten Plattenspieler mit Tangential-Tonarm war das Modell von Bang & Olufsen.
Hersteller der besten Tapedecks weltweit war wohl Nakamichi. Das bekannteste Meisterwerk der Edel-Schmiede dürfte das Nakamichi Dragon sein, das ab 1983 produziert wurde und knapp über 4000 Mark kostete. Funktionsfähige Geräte werden auf dem Gebrauchtmarkt immer noch für vierstellige Eurobeträge gehandelt.
Die Lautsprecherserie Grundig Audiorama (ab 1970) gehörten zwar nicht zu den klangbesten, aber sicher zu den auffälligsten. Wohl jeder "Zeitzeuge" von damals ist diesen Kugelboxen begegnet, die auf dem Boden standen oder von der Decke herabhingen.
Der Kopfhörer AKG K141 wird seit über 30 Jahren hergestellt. Weltweit gehört er zu den meistverwendeten Kopfhörern. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Bauweise nur minimal angepasst, etwa durch die steckbare Kabelverbindung. Zwischenzeitlich wollte der österreichische Herstellers die Produktion einstellen, hat es sich aber mittlerweile anders überlegt und mit dem K121 Studio sogar ein kleineres Schwestermodell im Programm.
Der Sony KV-1310 von 1968 ist der erste Trinitron-Fernseher. Zur damaligen Zeit war die Fernsehwelt in weiten Teilen noch schwarz-weiß. Andere Farbfernseher waren noch bis weit in die Siebzigerjahre mit Lochmasken ausgestattet, bei denen die Farbpunkte im Dreieck angeordnet waren (Delta-Anordnung). Diese Technik wurde später durch vertikal angeordnete Bildpunkte abgelöst, erreichte damit aber noch immer nicht die Helligkeit und Kontrasthöhe der Trinitron-Röhren.
Drahtlose Fernbedienungen wie dieses der Marke Grundig eroberten Mitte der 1970er Jahre die Wohnzimmer. Die Fernsehfernbedienung wurde 1948 in den USA entwickelt , 1956 durch Ultraschall- und dann durch Infrarottechnik und Funkwellen ersetzt. Schon in den 60er Jahren gab es Tipper mit mehreren Funktionen für Fernseher. In den 90er Jahren waren Universalfernbedienungen üblich, die heutzutage mehr und mehr durch Smartphones und Tablets abgelöst werden.
Der VHS-Videorecorder war zwar gegenüber Betamax und Video 2000 technisch unterlegen, hat sich letztendlich aber am Markt durchgesetzt und war über mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreich. Selbst das weiterentwickelte und kompatible S-VHS konnte VHS nicht ablösen. Erst mit der Erfindung der DVD verschwand der Videorecorder nach und nach aus den Wohnzimmern.
Die Leica M3 ist das erste Modell der legendären M-Serie (ab 1954). Die Kameras waren die ersten Kleinbildkamareas und stehen für der Beginn der Kleinbild-Fotografie. Leica stellt nach wie vor Analog-Kameras der M-Serie her (M7 und MP). Die Leica M9 ist das aktuellste Modell, das zwar auf gleicher Technik basiert, aber digitale Fotos macht.
Die Spiegelreflexkamera Canon A1 war technisch ihrer Zeit weit voraus und zudem äußerst robust. Sie war die erste Kamera mit Vollautomatik und zeigte die automatisch gewählte Blendenzahl und Belichtungszeit im Sucher an. Die Canon A1 wurde zwischen 1978 und 1985 hergestellt.
Die Nikon-Kameras F3 und F4 waren für den professionellen Einsatz gedacht. Die Nikon F3 war äußerst beliebt und gehörte zur Standard-Ausstattung vieler Pressefotografen. Die weiterentwickelte Nikon F4 konnte nicht an den Erfolg der F3 anknüpfen. Sie war allerdings die technisch beste Kleinbild-Spiegelreflexkamera, die es seinerzeit gab.
Eine der bekanntesten Technik-Legenden ist sicherlich die Polaroid-Sofortbildkamera. Millionen nahmen die hohen Papierkosten und die falschen Farben gerne in Kauf, um schon nach wenigen Minuten das fertige Foto in den Händen halten zu können. Einzigartig ist auch der weiße Rahmen um jedes Foto, durch den ein Polaroid-Bild sofort erkennbar ist.
Der Walkman war die Erfindung, unterwegs Musik zu hören, ohne einen schweres Gerät mit eingebautem Lautsprecher schleppen zu müssen. 1978 kam der erste Sony Walkman auf den Markt, erst 2010 beendete Sony die Produktion des Kassetten-Walkman. Auf diese Art Musik zu hören, hat sich weltweit durchgesetzt – Musikfans nehmen dafür mittlerweile MP3-Player oder Handy.
Unter Computern gibt es einige herausragende Modelle mit großer Bedeutung. Der Commodore 64 (C64) von 1982 dürfte davon der bekannteste sein. Er ist nicht nur der meistverkaufte Computer aller Zeiten, sondern war für zahllose Nutzer auch der erste, den sie besaßen. Die technischen Daten: 1 Megahertz Prozessortakt, 64 Kilobyte Arbeitsspeicher, die dem C64 den Namen gaben, und keine Festplatte.
Der Nintendo Game Boy war 1989 der Beginn der Spiele-Konsolen. Er wurde über 100 Millionen mal verkauft, obwohl das Spieleangebot anfangs nur aus einem einzigen Spiel bestand, dem Klötzchendrehspiel Tetris. Später kamen weitere Spiele wie Donkey-Kong hinzu, die bereits als Arcade-Spiele auf Spielhallenautomaten eingesetzt wurden. Der Game Boy hatte mehrere Nachfolger, auch andere Hersteller produzierten später verschiedene tragbare Spiele-Konsolen.
Der HP Deskjet 500 war 1990 der erste Tintenstrahldrucker für den Massenmarkt. Zwar gab es bereits zuvor Tintenstrahler, aber erst mit diesem Modell begann der Siegeszug der Tintendrucktechnik. Bis dahin standen fast ausschließlich Nadeldrucker auf den Schreibtischen der heimischen Arbeitszimmer. Tintenstrahler waren leiser und boten ein deutlich besseres Druckbild.
Das Motorola StarTAC (l.) aus dem Jahr 1996 war das erste Klapphandy überhaupt und dadurch wesentlich handlicher als die klobigen Barrenmodelle damaliger Zeit. Das StarTAC war weltweit äußerst erfolgreich und wurde über 60 Millionen mal verkauft. Motorola verlor jedoch in den Folgejahren am Handymarkt an Bedeutung. Erst 2004 konnte der Hersteller mit dem RAZR, ebenfalls ein Klapphandy, an den damaligen Erfolg anknüpfen.
Der Nokia Communicator 9210 war das erste Mobiltelefon, das mehr war als nur ein einfaches Gerät zum Telefonieren. Es war eine Art mobiles Büro – erst später etablierte sich der Begriff "Smartphone". Das 9210 war in der Geschäftswelt sehr erfolgreich und hatte mehrere Nachfolgemodelle bis hin zum Nokia E7.
Zwar gab es bereits vor 2007 Smartphones mit Touchscreen und ohne Nummerntasten, etwa das Nokia 7710, doch erst das Apple iPhone hat die Smartphone-Welt revolutioniert. Der Schlüssel zum Erfolg war ein speziell für Touchscreens angepasstes, neu entwickeltes Betriebssystem, das zudem sehr einfach zu bedienen war.