Die gefährlichsten Länder für Frauen

Die Frau, die hier an einer Reihe Polizisten in Kabul vorbeiläuft, lebt in dem Land, das für Frauen das gefährlichste der Welt ist. Gezielte Gewalt, mangelnde medizinische Versorgung und die große Armut machen laut einer Studie von TrustLaw, einer Stiftung des Medienkonzerns Thomson Reuters, das Leben für Frauen in Afghanistan so gefährlich.

Ein afghanischer Soldat treibt wartende Frauen mit einem Stock zusammen. Afghanische Frauen, die sich gegen die vorherrschende Unterdrückung zu Wehr setzen, würden meist eingeschüchtert oder sogar getötet, sagt Antonella Notari von der Hilfsorganisation Women Change Makers.

Eine verschleierte Frau trägt ihr Kind durch die Straßen von Kabul. Die Sterblichkeitsrate von Müttern ist wegen der schlechten ärztlichen Versorgung in Afghanistan besonders hoch. Laut UNICEF stirbt alle 30 Minuten eine afghanische Mutter an vermeidbaren Geburts-Komplikationen.

Eine Frau sitzt nach einer Operation in ihrem Bett im Krankenhaus von Dungu im Nordosten des Kongos. Die Demokratische Republik Kongo belegt in diesem traurigen Ranking den zweiten Platz. In dem kriegsgeplagten Land ist sexuelle Gewalt das größte Problem. Laut einer UNO-Studie werden jährlich mehr als 400.000 Frauen in dem zentralafrikanischen Staat vergewaltigt.

Eine vom Krieg vertriebene Frau betet in einer Outdoor-Kirche in Goma im Osten des Kongos. Die UNO nannte das Land im Jahre 2010 "Vergewaltigungshauptstadt der Welt". Massenvergewaltigungen werden hier als Waffe und Taktik der Kriegsführung eingesetzt.

Pakistanische Schulkinder mit farbenfrohen Schals singen die National-Hymne. Pakistan ist die Nummer drei auf der Liste der gefährlichsten Länder für Frauen. Hier sind Frauen vor allem von kulturell und religiös bedingten Praktiken, wie Säureattacken, Kinderehen und Strafen wie Steinigung und Missbrauch, bedroht.

Mukhtaran Mai gibt in einer Schule in der pakistanischen Provinz Punjab im April 2011 ein Interview. Die pakistanische Frauenrechtlerin wurde zum Symbol der unterdrückten Frauen in Pakistan. Als Rache für eine angebliche Beziehung ihres damals 12-jährigen Bruders mit der Tochter eines verfeindeten Clans wurde sie im Jahr 2002 von mehreren Männern stundenlang vergewaltigt. Üblicherweise töten sich die Opfer solcher Massenvergewaltigungen in Pakistan selbst, um die Ehre der Familie wieder herzustellen. Nicht Mukhtaran Mai, sie zeigte ihre Peiniger an. 14 Männer wurden festgenommen. Doch seitdem das oberste Gericht Pakistans 13 der angeklagten Männer aus Mangel an Beweisen freigesprochen hat, befindet sie sich in ständiger Lebensgefahr.

Die Töchter der pakistanischen Christin Asia Bibi posieren mit einem Foto ihrer zum Tode verurteilten Mutter. Religiöse Verfolgung ist ein weiteres Problem in Pakistan. Die 45-jährige Frau wurde von einem Gericht wegen Gotteslästerung angeklagt, weil sie den Koran beleidigt haben soll.

Die hübsche Braut auf der Schaukel ist gerade mal zwölf Jahre alt. Indien rangiert auf Platz vier der Liste der gefährlichsten Länder für Frauen. Zwangsheiraten von Teenager-Mädchen sind hier an der Tagesordnung. 47 Prozent der Frauen zwischen 20 und 24 haben noch vor ihrem 18. Geburtstag geheiratet, obwohl das nach indischem Recht illegal ist.

Indische Frauen schuften auf einem Zwiebel-Feld in Pimpalgaon, 215 Kilometer von Mumbai. Menschenhandel und Arbeitssklaverei sind ein weiteres Problem in Indien. Außerdem werden Mädchen als minderwertig angesehen. Obwohl es gesetzlich verboten ist, werden einer Studie von 2006 zufolge jedes Jahr rund eine halbe Million Mädchen abgetrieben.

Frauen und Kinder stehen Schlange vor einer Lebensmittausgabe des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in einem Flüchtlingslager in Mogadischu. Somalia steht auf Rang fünf der gefährlichsten Länder der Welt für Frauen. Dürren, Hungersnöte und die schlechte medizinische Versorgung halbieren die Lebenserwartung der Frauen in dem ostafrikanischen Land.

Auf der Kinderstation des Banadir-Krankenhauses kümmert sich eine Mutter um ihren unterernährten Säugling. Die Zahl der Müttersterblichkeit bei der Geburt in Somalia ist die dritthöchste der Welt. Außerdem sind die Frauen noch immer von dem archaischen Ritual der Frauenbeschneidung bedroht.