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SpaceX-Satelliten leuchten heller: Sorge bei Astronomen wächst


Gefahr für den Nachthimmel?
Neue SpaceX-Satelliten alarmieren Astronomen

Von dpa
Aktualisiert am 30.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Astronomen in Sorge: Starlink plant noch hellere SatellitenVergrößern des Bildes
Satelliten und andere Objekte als Leuchtspuren am Nachthimmel: Die Satelliten von Starlink könnten den Himmel sehr viel heller erstrahlen lassen. (Quelle: Patrick Pleul/dpa/dpa-bilder)

Diese Entwicklung versetzt Astronomen weltweit in Alarmbereitschaft: Neue Satelliten sollen den Internet-Zugang verbessern – strahlen aber besonders hell.

Das US-amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX plant eine neue Ausbaustufe für seine Satelliten-Konstellation Starlink. Sie soll nicht nur, wie die bisherigen Starlink-Satelliten, überall auf der Welt per Antenne einen Zugang zum Internet bieten. Sondern diese neuen sogenannten Direct-To-Cell-Satelliten (DTC) wären wie das terrestrische Mobilfunknetz ohne Zusatzantenne direkt mit einem Smartphone erreichbar.

Die Pläne versetzen jedoch Astronomen in aller Welt in Alarmbereitschaft, denn die DTC-Satelliten könnten bis zu fünfmal heller am Himmel leuchten als die bisherigen Starlink-Satelliten. Das berichten Forscher der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in einer nun im Internet veröffentlichten Studie.

SpaceX hatte am 3. Januar dieses Jahres sechs Prototypen der neuen Satelliten ins All geschossen. Nach erfolgreich verlaufenen Tests beantragte das Unternehmen bei den zuständigen Aufsichtsbehörden in den USA eine Genehmigung für den Start von 7.500 DTC-Satelliten, die in einer Höhe von 340 bis 345 Kilometern ihre Bahn ziehen sollen. Anlass genug für die IAU, die Auswirkungen der neuen Satelliten unter die Lupe zu nehmen.

Elon Musk: Der Tesla-Boss führt Böses im Schilde.
Elon Musk: Schon 2002 gründete er SpaceX. (Quelle: Gonzalo Fuentes/REUTERS)

Starlink

Der US-Konzern Starlink, der zur Weltraumfirma SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk gehört, hat inzwischen rund 800 Satelliten in den erdnahen Orbit gebracht, die auf die Erde Internet leiten. Nach dem Ende des Ausbaus will Starlink mehr als 4.400 Satelliten zählen. In Beta-Tests bietet Starlink schon Satelliten-Internet in einigen US-Bundesstaaten an.

Neue Satelliten leuchten viel heller

Anthony Mallama und seine Kollegen vom "IAU-Zentrum für den Schutz des dunklen Himmels vor Störungen durch Satelliten-Konstellationen" sammelten nicht nur Berichte von Beobachtern aus aller Welt über die sechs bereits im All kreisenden Prototypen. Sie führten auch genaue Messungen mit dem Robot-Teleskop MMT9 an der russischen Selentschuk-Sternwarte im Kaukasus durch. Insgesamt zeigte sich, dass die neuen Satelliten bis zu 4,9-mal heller leuchten als die bisherigen Starlink-Satelliten.

Die Messungen könnten allerdings nur einen ersten Eindruck vermitteln, betonen die Wissenschaftler. Noch sei etwa unklar, wie stark die Antenne der Satelliten zu deren Helligkeit beitrage. In der Vergangenheit hat sich SpaceX durchaus gegenüber Astronomen kooperativ gezeigt: Mithilfe einer ganzen Reihe von Maßnahmen – etwa weniger stark reflektierenden Außenanstrichen – ließ sich die Helligkeit der Satelliten vermindern.

"Sollten solche Maßnahmen bei den DTC-Satelliten vergleichbar erfolgreich sein, könnte sich im günstigsten Fall die Zunahme der Helligkeit um etwa die Hälfte auf das 2,6-fache reduzieren", schreiben Mallama und seine Kollegen.

Derzeit betreibt SpaceX bereits über 6.000 Starlink-Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen – insgesamt sollen es einmal über 34.000 werden. Und je mehr es werden, desto schwieriger wird es für die Himmelsforscher, ungestört zu beobachten. Seit zwei Jahren betreibt die IAU daher eine eigene Satelliten-Überwachung, mit deren Hilfe die Astronomen ihre Beobachtungen planen können.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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