"Wahrscheinlich katastrophale Schäden" Reparatur von russischem U-Boot soll Millionen kosten
Der ukrainische Angriff auf Sewastopol hat offenbar schwere Schäden verursacht. Davon geht zumindest der britische Geheimdienst aus – während Russland den Angriff zuvor heruntergespielt hatte.
Die bei ukrainischen Drohnenangriffen im Krim-Hafen von Sewastopol getroffenen russischen Schiffe sind nach Einschätzung britischer Militärexperten auf lange Sicht außer Gefecht gesetzt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.
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Das Landungsschiff "Minsk" und das U-Boot "Rostow-na-Donu" hätten für Reparaturen in einem Trockendock gelegen, als sie in der Nacht zum Mittwoch getroffen wurden, hieß es in der Mitteilung. "Obwohl das russische Verteidigungsministerium die Schäden an den Schiffen herunterspielt", so der Geheimdienstbericht, "legen offen zugängliche Quellen nahe, dass die 'Minsk' beinahe sicher funktionell zerstört wurde und die 'Rostow' wahrscheinlich katastrophale Schäden erlitt." Jegliche Bemühungen, das U-Boot wieder in Dienst zu nehmen, dürfte demnach "viele Jahre dauern und Hunderte Millionen Dollar kosten".
Lange Reparaturen
Es sei auch eine realistische Möglichkeit, dass die Trockendocks aufgrund des Angriffs monatelang unbrauchbar sind, hieß es weiter. Das würde für die russische Schwarzmeerflotte eine "erhebliche Herausforderung für die Wartung ihrer Schiffe darstellen". Der Verlust der "Rostow" schalte zudem eines von vier russischen U-Booten im Schwarzen Meer aus, das die Fähigkeit hatte, Marschflugkörper abzufeuern. Diese hätten eine bedeutende Rolle bei Schlägen gegen die Ukraine gespielt und seien von großer Bedeutung für Russland als militärische Macht in der Region.
Der Angriff in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte für Aufsehen gesorgt: Der Hafen in der Stadt auf der Krim ist die Zentrale der russischen Schwarzmeerflotte. "Das ist der russische Hafen schlechthin", hatte Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) im Gespräch mit t-online gesagt. Mehr zu den Hintergründen des Angriffs lesen Sie hier.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
- Nachrichtenagentur dpa