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Israel – die letzten SMS der Hamas-Opfer: "Mama, ich liebe dich"


Letzte Nachrichten aus dem Schutzraum
"Sie sind hier, sie verbrennen uns"

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 14.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana Mitte September postete Tamar Kedem Siman Tov dieses Foto ihrer Familie: "Es soll ein gutes Jahr für uns alle werden", schrieb sie.Vergrößern des Bildes
Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana Mitte September postete Tamar Kedem Siman Tov dieses Foto ihrer Familie: "Es soll ein gutes Jahr für uns alle werden", schrieb sie. (Quelle: Instagram.com/tamari.kedsim)

Mehr als 1.300 Menschen hat die Hamas am Wochenende in Israel massakriert. Viele der Opfer schickten kurz vor ihrem Tod noch letzte Botschaften.

Wenige Wochen vor ihrem Tod blickte Tamar Kedem Siman Tov noch optimistisch in die Zukunft. Die Aktivistin für Frauenrechte kandidierte bei den anstehenden Kommunalwahlen für den Vorsitz im Regionalrat von Eschkol, bei Instagram hielt sie ihre Follower über die Kampagne auf dem Laufenden.

Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana Mitte September schickte sie ein Selfie ihrer Familie: Ihr Mann Yonathan drückte auf den Auslöser, die Zwillingstöchter Schachar und Arbel (5) und Sohn Omer (2) strahlten in die Kamera.

Dazu schrieb die 35-Jährige, sie wünsche allen Glück und die Kraft, "aktiv zu sein und uns selbst sowie andere mit einem guten Auge zu sehen. Es soll ein gutes Jahr für uns alle werden."

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Hamas-Terror in Israel: Plötzlich Stille

Auch wenige Stunden vor ihrem Tod noch war Tamar Kedem Siman Tov zuversichtlich, als schon die Raketen der Hamas in Richtung Israel flogen. "Hallo Leute, wir sind im Schutzraum in unserem Haus untergekommen, uns geht es gut", schrieb sie australischen Freunden.

Dann herrschte Stille. Tamar antwortete nicht mehr auf Nachrichten, ging nicht mehr ans Telefon.

Inzwischen ist mehr über das Schicksal der Familie aus dem Kibbuz Nir Oz in der Nähe des Gazastreifens bekannt: Tamars Mann Yonathan hatte seiner Schwester noch weitere Nachrichten geschickt. "Sie sind hier, sie verbrennen uns. Wir ersticken", zitiert CNN daraus.

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"Eine ganze Familie getötet, nur weil sie Juden waren"

Die Schwester erklärte dem Sender, die Hamas-Terroristen hätten zuvor durch das Fenster des Schutzraums geschossen und Tamar und Yonathan getroffen. "Verwundet hielten sie durch – und entschieden, dass sie eher an einer Rauchgasvergiftung sterben würden, als mitgenommen zu werden."

Was wohl passiert wäre, wenn die Terroristen in den Schutzraum eingedrungen wären, offenbart der Tod von Yonathans Mutter Carol Siman Tov, die im selben Kibbuz lebte: Sie wurde in ihrem Schutzraum erschossen. "Eine ganze Familie wurde von Mördern getötet, nur weil sie Juden waren", schrieb ein Freund der Familie auf Facebook.

Video | Israel fordert Evakuierung des nördlichen Gazastreifens
Quelle: Glomex

"Ich liebe euch alle. Ich verabschiede mich"

Die "Zeit" zitiert aus weiteren Nachrichten, die eine Frau aus dem Kibbuz Nir Oz schickte. Sie hatte sich in ihrem nicht abschließbaren Schutzraum verbarrikadiert. Sie hörte, wie die Terroristen in ihr Haus kamen, schossen und schrien.

Im Schutzraum klemmte sie eine Klimmzugstange unter den Türknauf. Mit aller Kraft drückte sie gegen den Knauf, als die Terroristen kamen. Es sei ein Kampf über Stunden gewesen, sagte ihr Cousin, der die Nachrichten empfing: "Sie schrieb uns das alles, bis ihre Batterie ausging. Zuletzt um neun Uhr: 'Ich liebe euch alle. Ich verabschiede mich. Es ist nicht klar, ob wir das überleben werden. Das ist der Holocaust, was hier geschieht.'" Mehr über die "Todesfalle Schutzraum" lesen Sie hier.

Die letzte Nachricht eines jungen Mannes, der nicht weit entfernt vom Kibbuz beim "Supernova"-Festival feierte, als die Terroristen kamen, lautete unterdessen schlicht: "Mama, wenn was passiert, ich liebe dich." Seither gelte er als vermisst, berichtete RTL.

Verwendete Quellen
  • edition.cnn.com: "3 children among family of 6 killed on kibbutz near Gaza"
  • timesofisrael.com: "Terrorists murdered entire young family sheltering in Kibbutz Nir Oz saferoom"
  • zeit.de: "Ich verabschiede mich. Es ist nicht klar, ob wir das überleben"
  • rtl.de: "Sohn schrieb noch: 'Mama, wenn was passiert, ich liebe dich' – seitdem ist er vermisst"
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