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Krebskranker chinesischer Dissident Liu Xiaobo gestorben


Nach schwerer Krebserkrankung
Chinesischer Dissident Liu Xiaobo gestorben

Von dpa, cwe

Aktualisiert am 13.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Der chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist im Krankenhaus von seiner Frau betreut worden.Vergrößern des BildesDer chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist im Krankenhaus von seiner Frau betreut worden. (Quelle: ap-bilder)
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Der chinesische Dissident und Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist tot. Er litt an einer schweren Krebserkrankung. Freunde setzten sich vergeblich für eine Behandlung im Ausland ein.

Vom Tod des 61-Jährigen berichtete die Justizbehörde der Stadt Shenyang, wo er unter Bewachung im Krankenhaus behandelt wurde. Der chinesische Bürgerrechtler, der 2009 wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilt worden war, litt unter Leberkrebs im Endstadium und wurde Mitte Juni aus der Haft in das Krankenhaus verlegt.

Zuletzt hatten Freunde Liu Xiaobos für eine Ausreise des Dissidenten aus China kämpfen. "Die Hoffnung schwindet. Aber ich werde mich bis zu seinem letzten Atemzug dafür einsetzen, dass Liu Xiaobo und seine Frau das Land verlassen dürfen", sagte Mo Zhixu, ein enger Freund der Familie, noch am Donnerstag. Am Mittwoch hatte sein Krankenhaus mitgeteilt, dass die Atmung des 61-Jährigen versage und seine Lage "lebensbedrohlich" sei.

Bundesregierung bot Behandlung an

Ausländische Ärzte hatte nach einem Besuch bei Liu Xiaobo am Wochenende mitgeteilt, dass er grundsätzlich transportfähig sei. Ein Transport müsse aber schnell erfolgen. Freunde des Bürgerrechtlers forderten westliche Führer dazu auf, sich entschiedener für den Friedensnobelpreisträger einzusetzen und Chinas Präsident Xi Jinping direkt damit zu konfrontieren.

Am Mittwoch hatte die US-Regierung China dazu aufgefordert, Liu Xiaobo vollständige Bewährung sowie Reisefreiheit zu gewähren und ihm Zugang zu einer "angemessenen" medizinischen Versorgung zu geben. Auch die Bundesregierung appellierte an China, eine schnelle Ausreise des Friedensnobelpreisträgers und seiner Frau zu ermöglichen. "Deutschland steht bereit zur Aufnahme und zur medizinischen Behandlung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Angesichts der dramatischen Lage des Bürgerrechtlers und seiner Familie solle die chinesische Führung "den humanitären Aspekten" des Falles Priorität einräumen. Generell stelle sich auch die Frage, ob die schwere Erkrankung nicht wesentlich früher hätte erkannt und behandelt werden müssen.

Immer wieder im Gefängnis

Liu Xiaobo hatte ein Manifest veröffentlicht, in dem er einen "freien, demokratischen und verfassungsmäßigen Staat" einforderte. 2010 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Schon nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in Peking hatte er wiederholt in Haft gesessen - insgesamt fünf Jahre lang. Der Bürgerrechtler hat sich stets friedlich für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz in China eingesetzt.

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