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Allerheiligen und Allerseelen: Der Unterschied zwischen den Feiertagen


Katholische Feiertage
Das ist der Unterschied zwischen Allerheiligen und Allerseelen

In vielen Regionen werden Bräuche der Gedenktage Allerheiligen und Allerseelen vermischt. Ursprünglich hatten die Tage verschiedene Bedeutungen.

Aktualisiert am 02.11.2024|Lesedauer: 2 Min.
Von t-online, cch
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Allerheiligen und Allerseelen gedenken zwar Verstorbener, unterscheiden sich jedoch stark in ihrer Bedeutung und Praktik. Während Allerheiligen Heilige ehrt, ist Allerseelen den verstorbenen Verwandten gewidmet.

Grab: An Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele Gläubige Friedhöfe und pflegen Gräber.Vergrößern des Bildes
Grab: An Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele Gläubige Friedhöfe und pflegen Gräber. (Quelle: Gerd Harder/getty-images-bilder)

Allerheiligen: Ein Hochfest der katholischen Kirche

Allerheiligen ist ein katholischer Feiertag und findet jedes Jahr am 1. November statt. An diesem Tag gedenken Katholiken aller bekannten sowie unbekannten christlichen Heiligen. Traditionell geschieht das im Ausgleich dafür, dass nicht jedem der frommen Glaubensvertreter ein einzelner Tag gewidmet werden kann. Zudem sollen auch diejenigen bedacht werden, die niemals offiziell zu Heiligen erklärt worden sind.

Die Wurzeln des Feiertages reichen bis in das 4. Jahrhundert zurück. Seit dem 9. Jahrhundert wird er am 1. November begangen. In katholisch geprägten Bundesländern ist Allerheiligen noch heute ein gesetzlicher Feiertag. Dazu zählen

  • Baden-Württemberg,
  • Bayern,
  • Nordrhein-Westfalen,
  • Rheinland-Pfalz und
  • das Saarland.

Allerheiligen gilt bis heute als einer der Höhepunkte im Kirchenjahr: Das Fest gehört neben Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Christi Himmelfahrt zu den katholischen Hochfesten.

Allerseelen im Unterschied zu Allerheiligen

Auf das katholische Hochfest Allerheiligen folgt am 2. November der Festtag Allerseelen. Im Unterschied zu Allerheiligen wird an Allerseelen der verstorbenen Verwandten, Freunde und Bekannten gedacht.

Es ist unter anderem Brauch, den Friedhof zu besuchen, Fürbitten für Verstorbene zu halten, Grablichter zu entzünden und Gräber mit frischen Blumen zu schmücken.

An Allerheiligen wird jener Toten gedacht, die sich noch im Zustand der "Läuterung" befinden. "Dieser letzte Reinigungszustand besteht in der Reue der Verstorbenen über ihre Taten und in der Sehnsucht nach dem gütigen, verzeihenden Gott", heißt es auf katholisch.de, dem Erklärportal der katholischen Kirche. Hinterbliebene können den Verstorbenen durch Gebete und gute Werke helfen, so die Lehre der katholischen Kirche.

Gesetzlich gesehen ist Allerseelen im Unterschied zu Allerheiligen aber kein Feiertag.

Allerheiligen: Grablichter leuchten auf einem Grab.
Allerheiligen: Grablichter leuchten auf einem Grab. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Allerheiligen (1. November) war ursprünglich also kein Tag des Totengedächtnisses. Er stellte ein österliches Fest dar, mit dem die Kirche an die unbekannten Heiligen erinnerte. Der eigentliche Totengedenktag ist Allerseelen (2. November).

Vermischung der Bräuche

Regional gibt es große Unterschiede bei der Ausübung des Brauchtums. In manchen Regionen gehören traditionell auch gemeinsame Essen, Armenspeisungen, Spenden, Lichterbräuche, Totenämter und Andachten zu den Festivitäten. Der Ursprung der unterschiedlichen Bräuche geht in der katholischen Kirche auf einen gemeinsamen Nenner zurück: Katholiken beten an Allerseelen für die Seelen der Verstorbenen und vollbringen für sie gute Taten. So soll der Aufenthalt im Fegefeuer verkürzt werden.

Die evangelische Kirche in Deutschland (EKD) folgt diesem Gedanken nach eigenen Angaben nicht. Nach dem protestantischen Glauben erlangen Christen die Errettung ihrer Seele nicht durch gute Werke, sondern allein durch die göttliche Gnade und ihren Glauben. Evangelische Gläubige gedenken der Verstorbenen daher an einem anderen Tag, dem Totensonntag oder Ewigkeitssonntag. Er findet jedes Jahr vor dem ersten Sonntag im Advent statt.

Einen Tag vor Allerheiligen, am 31. Oktober, ist Reformationstag. Er ist in einigen Bundesländern ebenfalls ein gesetzlicher Feiertag. Am Reformationstag gedenken evangelische Gläubige Martin Luther, der 1517 seine Thesen anschlug und damit die Reformation anstieß.

Oft vermischen sich die Traditionen der beiden aufeinanderfolgenden katholischen Gedenktage Allerheiligen und Allerseelen. So nutzen viele Gläubige bereits an Allerheiligen die Gelegenheit, Friedhöfe zu besuchen, Gräber zu pflegen oder Familienessen auszurichten.

Katholische Seelenwoche im November

Das mag unter anderem daran liegen, dass Allerheiligen und Allerseelen am 1. und 2. November direkt aufeinanderfolgen. So wird auch die inhaltliche Nähe der Feste bestärkt. Aufgrund der Dopplung der Gedenkfeiern trägt die erste Woche des Novembers die Namen Seelen- oder Trauerwoche.

Verwendete Quellen
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