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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Frisch aus dem Frühlingsgarten Rhabarber ist gesund, aber Sie sollten auch die Risiken kennen
Rhabarber ist ein köstlicher Gast in der Frühlings- und Sommerküche. Ist er auch gesund? Die Gefahr der Oxalsäure sollten Sie kennen, aber nicht fürchten.
Rhabarberkompott und Rhabarberkuchen sind "Frühling am Gaumen". Die letzten Blattstiele im Juni können Sie gemeinsam mit Erdbeeren zu Marmelade und Kompott verkochen. Ab Ende Juni bilden die gereiften Pflanzen allerdings schon zu viel Oxalsäure aus. Wann Rhabarber giftig ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
5 Gründe, warum Rhabarber gesund ist
- 100 Gramm Rhabarber liefern gerade einmal 20 bis 30 Kalorien. Sie können Rhabarber also auch essen, wenn Sie an Gewicht verlieren wollen oder mit Ihrer Ernährung Ihre allgemeine Leichtigkeit fördern wollen.
- Rhabarberextrakt kann Ihnen, durch die entzündungshemmenden und abschwellenden Eigenschaften, auch bei Beschwerden im Mund- und Rachenraum helfen, etwa bei Herpes-Bläschen.
- Rhabarber gilt auch als natürlicher Blutdrucksenker. Kalium und Eisen gleichen den Blutdruck aus, indem sie die Blutbildung fördern, während Kalzium die Aufgabe hat, den Blutzucker stabil zu halten.
- Rhabarber enthält zudem viele Nährstoffe wie Vitamin A, B1, B2 und C, sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor und Kalium. Rhabarber ist außerdem reich an Antioxidantien, die Entzündungen im Körper reduzieren können.
- Da Rhabarber auch viele Ballaststoffe enthält, wird er gerne als traditionelles Verdauungsmittel bezeichnet.
Auf die Menge kommt es an
Rhabarber zählt zu den Heilpflanzen und ist daher gesund. Wie bei allen Lebensmitteln sollten Sie allerdings darauf achten, dass die Menge das Gift macht. Genießen Sie Rhabarber in Maßen und achten Sie darauf, wie Sie auf die Pflanze reagieren. Die meisten Menschen vertragen Rhabarber sehr gut und können unbedenklich Marmeladen, Chutneys oder Desserts genießen.
Die empfohlene tägliche Menge an Rhabarber hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, zum Beispiel Ihrem Alter, Ihrer Gesundheit und vor allem der Art und Weise, wie Sie Rhabarber zubereiten. In der Regel wird empfohlen, nicht mehr als 100 bis 120 Gramm Rhabarber pro Tag zu konsumieren, um eine übermäßige Aufnahme von Oxalsäure zu vermeiden. Genau diese Säure ist es nämlich, die am Rhabarber nicht gesund ist.
Was ist Oxalsäure und wer sollte Sie meiden?
Oxalsäure ist eine organische Säure und in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel in Spinat und Kakao – und eben auch in Rhabarber. Hohe Konzentrationen dieser Säure können zu Übelkeit und Darmbeschwerden führen und auch die Bildung von Nierensteinen fördern.
Menschen mit Nieren- oder Gallenbeschwerden sollten Lebensmittel, die reich an Oxalsäure sind, meiden.
Rhabarber, der bereits zur Blütenbildung ansetzt, hat sicher zu viel Oxalsäure. Nach dem Sonnwendtag, also dem 21. Juni, anderen Traditionen zufolge dem Johannistag, also dem 24. Juni, soll Rhabarber ebenso wie der Spargel nicht mehr verzehrt werden.
5 Tricks, wie Sie die Oxalsäure im Rhabarber gering halten können
- Verzehren Sie Rhabarber nur in Maßen, damit die Wirkung der Oxalsäure im Körper minimiert wird.
- Verwenden Sie nur die Stiele, nicht die Blätter, denn dort ist wesentlich weniger Oxalsäure enthalten.
- Bevorzugen Sie junge Rhabarberstiele. Je ausgereifter die Stiele sind, desto mehr Oxalsäure enthalten Sie. Deshalb wird auch häufig empfohlen, Rhabarber vor Mitte Juni zu ernten.
- Blanchieren Sie die Stiele kurz in kochendem Wasser. Dadurch wird ein Teil der Oxalsäure an das Wasser abgegeben, das Sie dann wegschütten können.
- Kombinieren Sie Rhabarber mit Lebensmitteln, die reich an Kalzium sind, denn dadurch wird die Wirkung der Säure abgeschwächt. Milchprodukte wie Käse und Joghurt eignen sich dafür besonders gut.
Sie sehen also, dass Sie Rhabarber in Maßen bedenkenlos genießen können und sowohl Wirkung als auch Geschmack mit ein paar Tricks beeinflussen können. Denn junge Stiele, die blanchiert wurden, schmecken gut und sind unbedenklich. Ausgereifte Stiele roh zu verarbeiten oder mit Rhabarberblättern zu mischen, ist nicht zu empfehlen.
- umweltverbaende.at: "Rhabarber" (Stand: 03.05.2023)
- oekotest.de: "Wie gesund ist Rhabarber? Wichtige Tipps zum Kaufen und Kochen" (Stand: 06.04.2023)
- apotheken-umschau.de: "Rhabarber: Süß-saures Gemüse" (Stand: 05.04.2022)
- eigene Recherche