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Läuse erkennen: Kopfläuse, Filzläuse und Kleiderläuse


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Blutsaugende Parasiten
So erkennen Sie Kopf-, Filz- und Kleiderläuse


Aktualisiert am 18.08.2023Lesedauer: 6 Min.
Kopfläuse mit NissenVergrößern des Bildes
Läuse sind meist mit bloßem Auge zu erkennen. (Quelle: KevinDyer/getty-images-bilder)

Ist von Läusen beim Menschen die Rede, sind damit fast immer Kopfläuse gemeint. Doch es gibt zwei weitere Lausarten, die äußerst lästig sein können: Filzläuse und Kleiderläuse. Wie sich ein Lausbefall äußert und was dagegen hilft.

Egal, ob Kopf-, Filz- oder Kleiderläuse: Die nur wenige Millimeter kleinen Parasiten ernähren sich vom Blut ihres Wirts – dem Menschen. Ohne menschliches Blut sterben Läuse schon nach wenigen Tagen.

Wo sich Läuse niederlassen, sind auch ihre Eier zu finden, die sogenannten Nissen. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Läuse und produzieren eine neue Generation. Ein Weibchen legt innerhalb eines Monats zwischen 90 und 140 Nissen.

Hat eine Person Läuse, sprechen Fachleute von einer Pedikulose. Dabei unterscheiden sie zwischen Befall durch:

  • Kopfläuse (Pediculus humanus capitis),
  • Filzläuse (Phthirus pubis) und
  • Kleiderläuse (Pediculus humanus corporis).

Vor allem Kopfläuse sind weit verbreitet, insbesondere bei Schul- oder Kindergartenkindern.

Läuse sind ansteckend

In der Regel gelangen Läuse durch direkten Körperkontakt von Mensch zu Mensch, etwa wenn Kinder miteinander spielen. Aber auch durch gemeinsam benutzte Matratzen, Kleidung oder Kämme kann man sich anstecken. Nur wenn sich keine beweglichen Läuse mehr an einer Person befinden, besteht keine Ansteckungsgefahr.

Schon gewusst?
Im Gegensatz zu Flöhen können Läuse nicht springen. Von Mensch zu Mensch können sie daher nur auf direktem Wege geraten.

Läuse erkennen: Wie sieht Lausbefall aus?

Läuse kann eine Ärztin oder ein Arzt leicht erkennen. Läuse und Eier sind mit bloßem Auge oder mithilfe einer Lupe sichtbar. Die Eier der Läuse (Nissen) sind grau-braun und haben die Form eines Tropfens. Je nach Lausart legen die Parasiten ihre Eier entweder an den Haarschäften oder an Stofffasern ab.

Laien können Läuse oft selbst erkennen, vor allem die weit verbreiteten Kopfläuse. Bei Verdacht auf Lausbefall kann ein spezieller Läusekamm helfen, die Parasiten aufzuspüren.

Juckende Knötchen durch Lausbefall

Neben den Läusen und ihren Nissen lässt sich ein Lausbefall an typischen Symptomen erkennen. Um zu überleben, benötigen Läuse Blut – und das mehrmals täglich. Mit ihren Mundwerkzeugen stechen sie durch die Haut und saugen eine kleine Menge Blut heraus. Die Symptome eines Lausbefalls entstehen durch den Speichel, den die Läuse bei einem Stich abgeben.

Typische Anzeichen für einen Befall mit Läusen sind:

  • mäßiger bis starker, oft nachts auftretender Juckreiz sowie
  • Hautveränderungen in Form von Knötchen (Papeln) oder Quaddeln.

Je nachdem, welche Läuse dahinterstecken, treten die Symptome an unterschiedlichen Stellen auf. Wichtig ist, dem Juckreiz möglichst nicht nachzugeben: Beim Kratzen könnten Krankheitserreger in offene Hautstellen gelangen und zu einer Infektion führen.

Wichtige Information
Juckreiz und Hautveränderungen können sehr viele Ursachen haben. Die Diagnose Lausbefall lässt sich erst stellen, wenn Läuse und/oder Eier ausfindig gemacht wurden. Suchen Sie daher im Zweifel ärztlichen Rat.

Kopfläuse erkennen

Die nur etwa zwei bis vier Millimeter großen Kopfläuse sind weit verbreitet. Die juckenden Knötchen, die Kopfläuse hinterlassen, treten meist im Bereich des Hinterkopfs auf. Ohren, Nacken oder Schläfen können ebenfalls befallen sein. Zusätzlich können die Lymphknoten an den befallenen Stellen vergrößert sein. Die Läuse kleben ihre Eier an die Haarschäfte.

Kinder stecken sich häufig beim Spielen an. Auch gemeinsam benutzte Bürsten und Kämme können Läuse übertragen, ebenso wie Handtücher oder Bettwäsche.

Hat ein Kind Kopfläuse, sind die Eltern verpflichtet, dies der Schule, Kita oder ähnlichen Gemeinschaftseinrichtungen mitzuteilen. So soll verhindert werden, dass sich der Kopflausbefall weiter verbreitet.

Filzläuse erkennen

Anders als Kopfläuse sind die seltener vorkommenden Filzläuse nicht auf dem Kopf, sondern meist in der Genital- oder Analregion zu finden. Daher werden sie auch Schamläuse genannt. Bart, Achselhöhlen, Brust- und Bauchhaare, Wimpern oder Augenbrauen können ebenfalls befallen sein.

Filzläuse haben im Vergleich zu Kopfläusen ein eher gedrungenes, krabbenartiges Aussehen. Sie sind zwar etwas kleiner als Kopf- oder Kleiderläuse, aber mit einer Länge von unter zwei Millimetern mit bloßem Auge als hellbraune Punkte in der Nähe der Haarschäfte zu erkennen. Da sie sich jedoch kaum bewegen, sind sie oft schwer zu entdecken.

Filzläuse werden beim Geschlechtsverkehr oder durch anderen engen Kontakt übertragen. Daher ist das Risiko bei häufig wechselnden Sexualpartnerinnen und -partnern erhöht. Auch eine Übertragung über Bettwäsche, Handtücher oder Kleidung ist möglich.

An den befallenen Stellen sind punktförmige, gerötete Verletzungen zu sehen. Hat der Läusestich zu Einblutungen der Haut geführt, können in Kombination mit dem Läusespeichel bläuliche, bis zu fingernagelgroße Flecken (sogenannte Taches bleues) auftreten. Ein weiteres Symptom von Filzläusen: In der Unterwäsche können rostfarbene Flecken zu sehen sein – dies sind die Ausscheidungen der Läuse.

Kleiderläuse erkennen

Im Gegensatz zu Kopf- und Filzläusen ist ein Befall mit Kleiderläusen (Körperläusen) auf schlechte hygienische Bedingungen zurückzuführen. In Deutschland kommt ein Kleiderlausbefall nur selten vor. Das Risiko steigt zum Beispiel in Notzeiten, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenleben.

Kleiderläuse sind etwa drei bis fünf Millimeter groß. Sie legen ihre Eier nicht in den Haaren, sondern in die Nähte von Kleidungsstücken ab, die eng am Körper anliegen. Die dort herrschenden Temperaturen von etwa 28 bis 30 Grad Celsius sind für diese Lausart ideal. Auf der wärmeren Hautoberfläche befinden sich Kleiderläuse daher nur während einer Blutmahlzeit – anschließend wandern sie wieder direkt in die Innenseite der Kleidung.

Die Eier der Kleiderlaus können zum Beispiel an der Naht des BHs oder der Unterhose zu finden sein. An diesen Stellen sind kleine, rote Knötchen zu erkennen, die stark jucken. Auch können dort Lymphknoten geschwollen sein.

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Kleiderläuse verbreiten sich relativ rasch von Mensch zu Mensch. Ein Grund: Steigt die Körpertemperatur eines Menschen, etwa bei Fieber, fühlen sie sich nicht mehr wohl – und wechseln dann zu einem anderen Wirt.

Kleiderläuse als Krankheitsüberträger
Kleiderläuse können Überträger verschiedener Krankheitserreger sein. Die Folge können verschiedene Erkrankungen sein. Dazu zählen zum Beispiel das Fleckfieber, das Fünftagefieber oder das epidemische Läuse-Rückfallfieber. In Deutschland kommt es jedoch nur selten zu einer solchen Übertragung.

Läuse: Was tun?

Sobald Eier oder lebende Läuse entdeckt werden, sollte der Lausbefall behandelt werden.

Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die meist miteinander kombiniert werden:

  • Bei Befall mit Kopfläusen (und oft auch Filzläusen) wird mit Läusemitteln behandelt, welche die Parasiten abtöten.
  • In den Haaren befindliche Eier können mit einem speziellen Läusekamm entfernt werden.
  • Unabhängig von der Lausart sollten Kleidung, Handtücher und Ähnliches gründlich gereinigt oder entfernt werden.

Läuse und ihre Eier sind sehr widerstandsfähig. Daher muss die Behandlung sehr konsequent durchgeführt werden. Um wirklich alle Läuse – auch nachschlüpfende – abzutöten, muss die Therapie mit einem Läusemittel daher in der Regel nach einigen Tagen wiederholt werden. Wichtig ist daher, dass Sie sich genau an die Anweisungen in der Packungsbeilage halten.

Behandlung von Kopfläusen

Bei Kopfläusen hat sich eine Kombination aus Läusemittel und Auskämmen mit einem Läusekamm bewährt.

Läusemittel können zum Beispiel als Shampoo auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Dazu zählen etwa Permethrin, Allethrin oder Pyrethrum, die zu den Insektiziden zählen. Diese helfen meist sehr gut – in manchen Fällen wirken sie jedoch nicht, weil die Läuse gegen den Wirkstoff unempfindlich (resistent) geworden sind. In der Schwangerschaft und Stillzeit sind Insektizide nicht geeignet. Eine Alternative zu Insektiziden ist der Wirkstoff Dimeticon auf Silikonölbasis.

Zusätzlich empfiehlt sich die Behandlung mit einem Läusekamm. Dieser hat besonders engstehende Zinken, sodass Läuse und Eier gut entfernt werden können. Das feuchte Haar muss Strähne für Strähne von der Kopfhaut bis in die Spitzen sorgfältig durchkämmt werden. Das Kämmen muss in Abständen wiederholt werden.

Wichtig zu wissen: Eine alleinige Behandlung mit dem Läusekamm kann in manchen Fällen ausreichend sein – in der Regel wird die Ärztin oder der Arzt jedoch eine Kombination aus Läusekamm und Läusemittel empfehlen.

Behandlung von Filzläusen

Filzläuse können genau wie Kopfläuse mit Läusemitteln behandelt werden. Auch das Auskämmen mit einem Läusekamm kann helfen. Zudem empfiehlt es sich, befallene Stellen zu rasieren, zum Beispiel im Schamhaarbereich.

Sind die Wimpern befallen, kann es helfen, etwas Vaseline aufzutragen. Dadurch sterben die Läuse ab und können anschließend mit einer Pinzette entfernt werden.

Solange noch Filzläuse zu sehen sind, sollten Betroffene engen Körperkontakt (wie Geschlechtsverkehr) meiden, um andere nicht anzustecken. Die Partnerin oder der Partner sollte sich ebenfalls nach Filzläusen absuchen.

Behandlung von Kleiderläusen

Kleiderläuse werden oft nicht mit speziellen Läusemitteln behandelt, da sich die Läuse größtenteils nicht auf Haut und Haaren, sondern in der Kleidung befinden. Besonders wichtig ist vielmehr, sämtliche kontaminierte Gegenstände gründlich zu reinigen oder zu entsorgen. Wie das geht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Kopf-, Filz- oder Kleiderläuse: Wäsche gründlich reinigen

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche möglichst bei mindestens 60 Grad Celsius waschen und täglich wechseln. Hilfreich ist zudem, die Wäsche möglichst in einem Trockner bei hohen Temperaturen zu trocknen. Kämme, Bürsten und Haarspangen können Sie mit Seife und Wasser reinigen und ein paar Tage liegenlassen.

Kleidungsstücke oder Gegenstände, die nicht bei hohen Temperaturen gewaschen werden können, können Sie mehrere Tage in einer geschlossenen Plastiktüte aufbewahren. Manchmal wird empfohlen, die Tüte in die Tiefkühltruhe oder den Gefrierschrank zu legen. Bei Kleiderläusen kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, kontaminierte Kleidung komplett zu entsorgen.

Hausmittel gegen Läuse

Gegen Kopfläuse sind verschiedene pflanzliche Mittel erhältlich, zum Beispiel mit Kokosöl oder einem Extrakt aus Neembaum. Auch Präparate mit Mineralöl gibt es zu kaufen.

Manche Betroffene versuchen, die Läuse mit Hausmitteln wie Olivenöl oder Mayonnaise zu bekämpfen. Durch eine die Kopfhaut bedeckende Ölschicht sollen Läuse und Eier abgetötet werden.

Wie gut Hausmittel und pflanzliche Mittel jedoch wirklich helfen, ist bislang nicht ausreichend in Studien untersucht worden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Filzläuse. Online-Informationen der Deutschen STI-Gesellschaft e. V.: www.dstig.de (Abrufdatum: 19.2.2022)
  • STI. Mehr wissen über sexuell übertragbare Infektionen. Online-Broschüre des Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.gib-aids-keine-chance.de (Abrufdatum: 18.2.2022)
  • Kopfläuse. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 30.06.2021)
  • Kopfläuse … was tun? Online-Broschüre des Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.bzga.de (Stand: Oktober 2019)
  • Hof, H., Schlüter, D., Dörries R.: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2019
  • Moll, I.: Duale Reihe Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
  • Pediculosis pubis. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2016)
  • RKI-Ratgeber Kopflausbefall. Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 17.11.2008)
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