Zugefallene Ohren Was Druck auf den Ohren verursachen kann
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Druck auf den Ohren hat fast jeder hin und wieder. Das ist meist harmlos, kann jedoch auch auf Erkrankungen hinweisen. Welche Ursachen hat Ohrendruck?
Ein- oder beidseitiger Druck auf den Ohren kann äußerst unangenehm sein – insbesondere, wenn der Zustand länger anhält. Abhängig von den Ursachen bleibt es zudem nicht immer allein bei dem Druckgefühl. Betroffene verspüren dann möglicherweise noch andere Beschwerden, wie etwa
- ein Völlegefühl im Ohr (Gefühl wie Wasser im Ohr),
- Ohrenschmerzen,
- Ohrgeräusche (Tinnitus),
- eine verzerrte Wahrnehmung der eigenen Stimme beim Sprechen (etwa lauter, dröhnender, echoartig),
- ein beeinträchtigtes, gedämpftes Hörempfinden,
- Missempfindungen um das Ohr herum oder
- Schwindel.
Hält Druck auf den Ohren länger an, kann das Anzeichen einer Erkrankung sein. In den meisten Fällen tritt Druck im Ohr jedoch nur kurzfristig auf und ist in der Regel kein Grund zur Sorge.
Druck auf den Ohren: Mögliche Ursachen
Druck auf den Ohren kann viele Ursachen haben, wie beispielweise:
- rasche Veränderungen des Luftdrucks (etwa beim Landeanflug oder Einfahren in einen Tunnel)
- Erkältung mit Schnupfen oder Rachenentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Mittelohrentzündung
- Allergien
- Covid-19
- vergrößerte Mandeln
- Hörsturz
- Kiefergelenksprobleme
- Morbus Menière
- Ohrenschmalzpfropf
- Fremdkörper im Ohr
- Stress
Bestimmte anatomische Veranlagungen oder Begebenheiten können zudem Druck auf den Ohren begünstigen – wie etwa eine von Natur aus eher enge Ohrtrompete oder eine verkrümmte Nasenscheidewand.
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Ohrtrompete: Ständig verschlossen entsteht Druck auf den Ohren
Wenn Druck im Ohr entsteht, hängt das in vielen Fällen mit der etwa vier Zentimeter langen Ohrtrompete zusammen. Diese zählt anatomisch gesehen zum Mittelohr und verbindet als schmale, mit Schleimhaut ausgekleidete Röhre die im Mittelohr gelegene Paukenhöhle mit dem Nasenrachenraum. So spielt sie eine wichtige Rolle beim Druckausgleich.
Damit dieser funktioniert, muss sich die Ohrtrompete kurz öffnen können, um Luft ins Mittelohr einzulassen. Normalerweise ist sie der Länge nach zusammengefallen. Beim Schlucken, Kauen oder Gähnen öffnet sie sich jedoch kurz. Da der Mensch relativ häufig schluckt, passiert das allein dadurch etwa im Minutentakt.
Die Ohrtrompete öffnet sich in der Regel außerdem auch kurz von selbst, wenn das Druckgefälle zu groß wird. In den meisten Fällen lässt sich so ein Druckunterschied zwischen der Luft im Mittelohr und der (Außen-)Luft im Nasenrachenraum ausgleichen – und damit eventuell vorhandener Druck auf den Ohren loswerden.
Kann sich die Ohrtrompete nicht richtig öffnen, etwa weil diese infolge eines Infekts oder einer Allergie zugeschwollen oder anderweitig blockiert ist, liegt eine Belüftungsstörung (Tubenfunktionsstörung) vor. Eine Belüftung beziehungsweise ein Druckausgleich ist dann nicht ohne Weiteres möglich.
Oft entsteht dann im Mittelohr ein Unterdruck, der von Betroffenen als unangenehmer Druck auf den Ohren empfunden wird. Untersucht der Arzt oder die Ärztin das Ohr, zeigt sich beim Blick in den äußeren Gehörgang in der Regel ein nach innen gewölbtes Trommelfell.
Die nach innen leicht abwärts verlaufende Ohrtrompete dient außerdem dazu, dass Sekret aus dem Mittelohr in den Nasenrachenraum abfließen kann. Ist sie jedoch verschlossen, kann die Flüssigkeit nicht abfließen und staut sich. Das kann sich im Ohr ebenfalls durch schmerzhaften Druck bemerkbar machen. Eine anhaltend blockierte Ohrtrompete kann zudem Entzündungen begünstigen.
Gut zu wissen
Anatomisch gesehen lässt sich das Ohr in drei Abschnitte einteilen: äußeres Ohr, Mittelohr und Innenohr. Zum äußeren Ohr zählen dabei die Ohrmuschel und der äußere Gehörgang, zum Mittelohr die Paukenhöhle, deren Nebenhöhlen sowie die Ohrtrompete und zum Innenohr das Labyrinth mit der Hörschnecke und dem in den Bogengängen sitzenden Gleichgewichtsorgan.
Klaffende Tube als Ursache für Ohrendruck
Nicht nur eine verschlossene Ohrtrompete kann zu Druck auf den Ohren führen. Manchmal ist die Ursache genau das Gegenteil: eine ständig geöffnete Ohrtrompete. Beim sogenannten "Syndrom der klaffenden Tube" hat sich das Gewebe, in dem die Ohrtrompete liegt, derart verändert, dass diese fortwährend geöffnet ist. Das macht sich neben einem dumpfen Druckgefühl im Ohr häufig durch ein verändertes Hörempfinden bemerkbar. Betroffene nehmen dann möglicherweise das eigene Atmen als unangenehmes Geräusch wahr und haben beim Sprechen die eigene Stimme laut dröhnend oder hallend im Ohr.
Im Unterschied zur ständig verschlossenen Trompete ist die klaffende Tube jedoch hauptsächlich störend und bereitet eher weniger gesundheitliche Probleme. Dennoch können die damit einhergehenden Hörveränderungen Betroffene sehr belasten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Tubenfunktionsstörungen". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 18.10.2023)
- Teschner, M.: "Evidenz und Evidenzlücken zur Behandlung der gestörten Mittelohrbelüftung sowie der Otitis media". Laryngo-Rhino-Otologie, Vol. 95, Suppl. 1, S. 136-154 (2016)
- Aumüller, G., et al.: "Duale Reihe Anatomie". Thieme, Stuttgart 2014
- Meyer, F.: "Völlegefühl im Ohr" (PDF). Ars Medici, Nr. 12, S. 649-652 (2015)