t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeMagen-Darm-Erkrankungen

Wochenlange Übelkeit ohne Erbrechen: Was das sein kann


Mit oder ohne Erbrechen
Was hinter wochenlanger Übelkeit stecken kann


Aktualisiert am 21.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Mann hält sich eine Hand vor den Mund.Vergrößern des Bildes
Wochenlange Übelkeit sollte immer ärztlich abgeklärt werden. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)

Wenn Übelkeit (mit oder ohne Erbrechen) wochenlang anhält, sollten Betroffene dem auf den Grund gehen. Welche Ursachen die Übelkeit haben kann.

Ob im Rahmen einer Magen-Darm-Grippe, nach zu fettigem Essen oder bei großer Aufregung: Übelkeit ist ein häufiges Symptom. Meist klingt sie nach kurzer Zeit wieder ab.

Manchmal hält sie aber auch wochenlang an oder kehrt immer wieder. Je nach Auslöser verspüren manche Betroffene die Übelkeit den ganzen Tag. Andere bemerken sie nur in speziellen Situationen oder zu bestimmten Tageszeiten. Die Übelkeit kann mit oder ohne Erbrechen auftreten.

Wenn Übelkeit über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen dauerhaft oder immer wieder vorkommt, sprechen Fachleute von chronischer Übelkeit.

Lesen Sie in den folgenden Kapiteln, woher wochenlange Übelkeit mit oder ohne Erbrechen kommen kann.

Wichtiger Hinweis

Wochenlange Übelkeit kann zahlreiche Ursachen haben. In diesem Artikel können nur einige davon genannt werden. Wichtig ist, bei anhaltenden und/oder starken Beschwerden ärztlichen Rat zu suchen.

Wochenlange Übelkeit durch körperliche Erkrankungen

Anhaltende oder immer wiederkehrende Übelkeit mit oder ohne Erbrechen kann durch verschiedenste Erkrankungen ausgelöst werden, etwa:

  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür, Refluxerkrankung, Störungen der Magenentleerung, Morbus Crohn, Tumoren
  • Magenoperationen
  • Migräne
  • Herzschwäche
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien
  • Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, zum Beispiel Morbus Addison, Diabetes mellitus
  • schwere Leber- oder Nierenschwäche
  • erhöhten Hirndruck durch Erkrankungen des zentralen Nervensystems, etwa schwere Kopfverletzungen, Hirnblutungen, Tumoren; dabei kann es je nach Ursache auch zu Erbrechen ohne vorangegangene Übelkeit kommen

Wenn eine Person immer wieder Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen, Magenschmerzen oder Völlegefühl hat, ohne dass sich eine körperliche Erkrankung nachweisen lässt, sprechen Fachleute von einem Reizmagen. Dieser ist harmlos, kann aber sehr belastend sein. Was dagegen helfen kann, lesen Sie hier.

Wochenlange Übelkeit durch Medikamente

Medikamente sind eine häufige Ursache für wochenlange Übelkeit und/oder Erbrechen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Antibiotika
  • Mittel gegen Diabetes (orale Antidiabetika)
  • Blutdrucksenker
  • Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
  • Betablocker zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzerkrankungen
  • medikamentöse Verhütungsmittel
  • Medikamente zur Behandlung von Parkinson
  • Opiate

Auch im Rahmen einer Chemo- oder Strahlentherapie ist Übelkeit eine häufige Nebenwirkung.

Betroffene Personen sollten regelmäßig eingenommene Medikamente nicht abrupt absetzen, sondern ärztlichen Rat suchen. Wenn die Ärztin oder der Arzt vermutet, dass die wochenlange Übelkeit durch ein Medikament ausgelöst wurde, wird sie oder er gegebenenfalls ein anderes Arzneimittel verschreiben.

Wochenlange Übelkeit in der Schwangerschaft

Eine wochenlange Übelkeit bei Frauen kann Anzeichen einer Schwangerschaft sein. Vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft (1. Trimester) haben viele Frauen damit zu kämpfen. Gerüche, die die Schwangere vorher als angenehm empfunden hat – zum Beispiel der Duft von Kaffee –, lösen dann plötzlich Übelkeit mit oder ohne Erbrechen aus. Schwangerschaftsbedingte Übelkeit kann zu jeder Tageszeit auftreten. Häufig ist sie jedoch am Morgen besonders stark.

Der Grund für die Übelkeit ist nicht abschließend geklärt. Vermutlich spielt die hormonelle Umstellung eine Rolle. Normalerweise ist Übelkeit in der Frühschwangerschaft kein Grund zur Sorge. Dennoch empfiehlt es sich, die Frauenärztin oder den Frauenarzt darüber zu informieren.

Hyperemesis gravidarum: Bei starken Beschwerden zum Arzt

Geht schwangerschaftsbedingte Übelkeit mit starkem und häufigem Erbrechen einher (Hyperemesis gravidarum), kann dies zu Problemen für Mutter und Kind führen: Die Schwangere kann in kurzer Zeit viel Gewicht und Flüssigkeit verlieren. Daher ist eine zeitnahe Behandlung wichtig.

In den meisten Fällen lässt die Übelkeit während des zweiten Schwangerschaftsdrittels nach. Es gibt aber auch Frauen, bei denen sie länger als wenige Wochen anhält. Übelkeit, die erst jenseits der 20. Schwangerschaftswoche auftritt, sollte immer abgeklärt werden – möglicherweise ist das Symptom dann nicht auf die Schwangerschaft zurückzuführen, sondern hat andere Ursachen.

Was bei Übelkeit in der Schwangerschaft helfen kann und wann ein Arztbesuch nötig ist, lesen Sie hier.

Wochenlange Übelkeit kann psychisch bedingt sein

Wenn die Ärztin oder der Arzt keine körperliche Ursache für die wochenlange Übelkeit findet, ist diese möglicherweise psychisch bedingt. Diese Vermutung liegt vor allem dann nahe, wenn Übelkeit über Jahre hinweg das einzige körperliche Symptom bleibt.

Psyche und Verdauungstrakt sind eng miteinander verbunden. Viele Menschen reagieren bei Angst, Anspannung oder in anderen stressigen Situationen daher mit Symptomen wie Übelkeit, Durchfall, Blähungen, Verstopfung oder Sodbrennen. Je nach Auslöser kann die Übelkeit dann situationsabhängig auftreten, aber auch über Wochen hinweg anhalten. Psychisch bedingte Übelkeit tritt meist ohne Erbrechen auf, sie kann sich aber auch bis zum Erbrechen steigern.

Dass Stress gelegentlich zu Übelkeit führt, bedeutet nicht automatisch, dass die Person psychisch krank sind. Vielmehr ist eine solche Körperreaktion bei starker psychischer Anspannung in einem gewissen Rahmen normal. Ist die Übelkeit jedoch stark ausgeprägt und/oder hält sie wochenlang an, könnte dies auf eine psychische Störung hinweisen – etwa auf eine Angststörung, eine Depression oder eine somatoforme Störung. Dann können möglicherweise eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut und gegebenenfalls Medikamente helfen.

Wochenlange Übelkeit: Wann zum Arzt?

Wer unter wochenlanger Übelkeit leidet, sollte immer ärztlichen Rat suchen – auch dann, wenn die Übelkeit das einzige Symptom ist.

Im besten Fall wenden sich betroffene Personen nicht erst nach Wochen, sondern schon früher an eine Ärztin oder einen Arzt. Das gilt insbesondere, wenn die Übelkeit stärker wird oder weitere Beschwerden hinzukommen – etwa Erbrechen oder Durchfall. Eine erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein.

Um herauszufinden, was hinter wochenlanger Übelkeit steckt, wird die Ärztin oder der Arzt zunächst im Gespräch versuchen, die möglichen Ursachen einzugrenzen. Zum Beispiel wird sie oder er wissen wollen,

  • seit wann die Übelkeit besteht,
  • ob die Person auch erbrechen muss,
  • ob weitere Beschwerden auftreten und wenn ja, welche,
  • ob sich die Übelkeit nur in bestimmten Situationen bemerkbar macht (etwa in Stresssituationen),
  • ob die Person Medikamente nimmt und wenn ja, welche, und/oder
  • ob die Übelkeit abhängig oder unabhängig vom Essen auftritt.

Je nach vermuteter Ursache können sich verschiedene Untersuchungen anschließen, etwa eine Blutuntersuchung oder eine Magenspiegelung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Psyche und Körper". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 20.3.2024)
  • "Hyperemesis gravidarum/Emesis gravidarum". Online-Informationen des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie: www.embryotox.de (Abrufdatum: 20.3.2024)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Gastrointestinale Infektionen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/024 (Stand: November 2023)
  • "Übelkeit und Erbrechen während der Frühschwangerschaft". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Juli 2023)
  • Möller, H., et al.: "Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie". Thieme, Stuttgart 2022
  • "Was hilft gegen Übelkeit in der Schwangerschaft?". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 21.9.2022)
  • "Übelkeit und Erbrechen bei Erwachsenen". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Januar 2022)
  • Payk, T., Brüne, M.: "Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie". Thieme, Stuttgart 2021
  • "Beschwerden in der Schwangerschaft: Übelkeit und Erbrechen". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de (Stand: 22.3.2019)
  • Battegay, E.: "Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten". Thieme, Stuttgart 2017
  • Koop, I.: "Gastroenterologie compact". Thieme, Stuttgart 2013
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website