"Bares für Rares" Horst Lichter muss bei den Händlern einschreiten
Normalerweise schickt Horst Lichter die Kandidaten nur mit einer Händlerkarte zur nächsten Station. Dort sind sie dann auf sich allein gestellt. Doch in der neuesten Folge sieht sich der Moderator gezwungen einzugreifen.
Heidi Wiesejahn will bei "Bares für Rares" eine Brosche loswerden, die sie vor rund 30 Jahren einem befreundeten Ehepaar abgekauft hatte. "Ich würde sie nicht tragen, weil ich Angst habe, sie zu verlieren", so die 76-Jährige. Einen Bezug zu dem Schmuckstück habe sie nicht. "Ich kann mich gut davon trennen."
"Das ist schon etwas Besonderes"
Moderator Horst Lichter und Expertin Heide Rezepa-Zabel hingegen zeigen sich ganz begeistert von der Brosche. "Ein Schmuckstück mit der passenden Verpackung ist schon etwas Besonderes", schwärmt die Kunsthistorikerin. "Wir haben hier ein Kästchen mit dem russischen Doppeladler – aus dem Zarenhaus."
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"Wenn ich das öffne, zeigt sich hier eine wunderbare Zweispitzbrosche, sie wurde belegt mit einem roten Imperial", so die Expertin weiter. Zudem sei die Brosche mit Saatperlen besetzt, in der Mitte zeige sich die russische Zarenkrone.
Kein Stempel von Fabergé
Wie ein Stempel auf der Nadel zeigt, wurde die Brosche von August Frederik Hollming hergestellt, einem Goldschmied von Fabergé. "Er selbst erhielt die Aufträge aus dem Zarenhof, weil er natürlich Hofjuwelier war", erzählt Rezepa-Zabel weiter.
Einen Stempel von Fabergé ist allerdings nicht zu finden. Der Stempel des Bergmeisters sei jedoch "vollkommen ausreichend, um das zu bestätigen". Die Arbeit sei zwischen 1900 und 1908 entstanden. Den Wert schätzt die Expertin auf 7.000 bis 10.000 Euro. Horst Lichter überreicht Heidi Wiesejahn die Händlerkarte.
"Hier hakt es ein kleines bisschen"
Auch die "Bares für Rares"-Händler sind ganz begeistert von der Brosche, vor allem Lisa Nüdling. Allerdings sind die ersten Angebote sehr weit weg von dem Wert, den Heide Rezepa-Zabel der Kandidatin sagte. Horst Lichter fühlt sich gezwungen einzuschreiten.
"Ich habe gemerkt, hier hakt es ein kleines bisschen", so der Moderator. "Dieser Goldschmied August Hollming war tatsächlich der Goldschmiedmeister in der Werkstatt von Fabergé. Der hat für Fabergé im Auftrag ausgeliefert, unter anderem auch sehr viel für das Zarenhaus."
5.000 Euro für Brosche
Vergleichsstücke, die zum Beispiel im Auktionshaus "Sotheby's" angeboten wurden, seien sogar für mehr als 10.000 Euro verkauft worden. Zudem seien auch diese Broschen nicht von Fabergé gestempelt, sondern nur vom Goldschmied.
Die Erklärung von Horst Lichter überzeugt Lisa Nüdling noch ein paar Scheine oben draufzulegen. Die Händlerin erhöht ihr Angebot auf weitere 2.000 Euro. Mit 5.000 Euro hat die Einzelhandelskauffrau aus Ratingen ihren Wunschpreis erreicht. "Damit bin ich überaus zufrieden."
- "Bares für Rares"-Folge vom 26. Mai 2021
- Facebook: Profil von Bares für Rares