Kreidesee Hemmoor: Drama bei Tauchgang – Hubschrauber im Einsatz

Jährlich kommen rund 30.000 Menschen zum Tauchen an den beliebten See in Niedersachsen. Immer wieder gibt es dabei Unfälle – jetzt ist erneut etwas passiert.

Erneutes Drama bei einem Tauchgang im beliebten Kreidesee im Landkreis Cuxhaven: Eine junge Frau ist am Donnerstag unter Wasser in Panik geraten und deutlich zu schnell aufgetaucht. Dabei zog sich die 44-Jährige innere Verletzungen zu und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. Das teilte ein Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven am Freitag mit.

Demnach geriet die Frau aus Stade aufgrund eines individuellen Tauchfehlers in Panik und führte einen Notaufstieg ohne Kompressionspausen durch. Beim Aufstieg wurde sie durch ihren Tauchpartner begleitet.

Kreidesee beliebt – aber auch gefährlich

Doch die Frau hatte Glück im Unglück: Zufällig war ein auf Taucher spezialisierter Arzt vor Ort. So konnte der 44-Jährigen umgehend professionell geholfen werden. Wohl auch deshalb sei ihr Zustand derzeit stabil, ergänzte die Polizei. Zur weiteren Behandlung sei die Frau mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Kiel transportiert worden.

Unter welchen Symptomen die Frau genau litt, teilte die Polizei nicht mit. Häufig kommt es bei zu schnellem Aufsteigen zur sogenannten Dekompressionskrankheit, bei der das Gewebe mit Stickstoff übersättigt wird und so schwere Verletzungen entstehen können.

Der Kreidesee in Hemmoor lockt jedes Jahr etwa 30.000 Besucher an. Er gilt als einer der beliebtesten Tauchseen in Deutschland – regelmäßig kommt es dort jedoch auch zu Unfällen, auch mit tödlichem Ausgang. 2023 war eine 30-Jährige im See ertrunken, 2022 kam ein Mann im Alter von 50 Jahren ums Leben. 2019 ertrank auch ein Mann im Kreidesee.