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Bluthochdruck: Hormone können schuld sein


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Unterschätzter Auslöser
Hormonstörung kann Bluthochdruck verursachen


Aktualisiert am 12.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Blutdruckmessung beim Arzt: Wenn der Blutdruck steigt, können die Hormone schuld sein.Vergrößern des Bildes
Blutdruckmessung beim Arzt: Wenn der Blutdruck steigt, können die Hormone schuld sein. (Quelle: Universal Images Group/getty-images-bilder)

Etwa 25 Millionen Deutsche leiden Schätzungen zufolge unter Bluthochdruck. Bei jedem Zehnten liegt die Ursache hierfür in einer hormonellen Störung.

Das Problem wird jedoch von Ärzten oft nicht gleich erkannt. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) empfiehlt, bei Bluthochdruck immer auch den Hormonstatus bestimmen zu lassen.

Ursachen für Bluthochdruck

Verschiedene Ursachen können zu Bluthochdruck führen. Neben familiären Veranlagungen können auch Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress eine Hypertonie auslösen. „Hinter einem erhöhten Blutdruck steht häufig aber auch eine behandelbare Hormonstörung", weiß Professor Dr. med. Martin Reincke, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. "Bei sechs Prozent der Hypertoniker findet sich eine Mehrsekretion des Blutdruckhormons Aldosteron.“

Diese Überproduktion des Nebennierenhormons wiederum verursacht eine vermehrte Kaliumausscheidung. Gleichzeitig vermindert sich die Natrium- und Wasserausscheidung. Die Folge sind ein erhöhter Blutdruck mit Symptomen wie Kopfröte, Kopfschmerzen, Brustenge, Luftnot, Ohrenrauschen, Nasenbluten oder auch Sehstörungen.

Gut zu wissen

Da Menschen mit Bluthochdruck erkranken häufiger schwer an Covid-19 und haben ein erhöhtes Sterberisiko. Darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin. Von Bluthochdruck sind vor allem ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen betroffen. Für diese Risikogruppe empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut (RKI) eine Corona-Auffrischungsimpfung. Bluthochdruckpatienten sollten daher mit ihrem Arzt besprechen, ob eine Nachimpfung für sie infrage kommt.

Gezielte Diagnostik viel zu selten

Rund 2,5 Millionen Menschen sind in Deutschland von dieser Art der Hormonstörung, die auch als Hyperaldosteronismus oder Conn-Syndrom bezeichnet wird, betroffen. "Erst in den letzten Jahren hat man die Bedeutung dieser Krankheit für Bluthochdruckpatienten im vollen Umfang erkannt", sagt Professor Felix Beuschlein, Vorsitzender der Abteilung Nebenniere, Hypertonie und Steroide der DGE. Dennoch erfolge eine gezielte Diagnostik heute noch viel zu selten – obwohl sie einfach und kostengünstig mithilfe eines Bluttests durchführbar ist.

Schäden an Herz und Gefäßen vorbeugen

Bluthochdruck ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb sei es wichtig, die Ursache abzuklären und diesen zu behandeln, so die DGE. "Insbesondere Patienten mit nicht therapierbarem Bluthochdruck, unter 40-jährige Hochdruckpatienten und solche mit veränderten Blutsalzen sollten sich einer hormonellen Diagnostik unterziehen", fordert Beuschlein. Denn mit einer angemessenen Behandlung der Hypertonie lassen sich langfristige Schäden an Organen und Gefäßen vermeiden.

Hormonbedingter Bluthochdruck ist heilbar

Häufig entsteht ein Überschuss an Nebennierenhormonen auch durch eine gutartige Geschwulst, die selbst die Botenstoffe produziert. Lässt sich der Tumor operieren, wie bei einem Drittel der Patienten mit Conn-Syndrom, ist der Bluthochdruck damit geheilt. Aber auch eine gezielte medikamentöse Therapie normalisiert einen hormonell bedingten Bluthochdruck in vielen Fällen.

Bei diesen Symptomen zum Hormon-Check

Auch andere Hormone der Nebenniere können im Überschuss Bluthochdruck verursachen. So produziert zum Beispiel das Phäochromozytom als meist gutartige Geschwulst die blutdruckerhöhenden Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Wenn Bluthochdruck mit besonderen Symptomen wie plötzlichem Herzrasen, Schwitzen und Kopfschmerzen einhergeht, sind laut DGE weitere Hormonuntersuchungen notwendig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
  • Eigene Recherche
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