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Insel Spiekeroog macht es möglich: Nordsee-Urlaub ohne Autos


Kein Flugchaos, keine Autos
Diese Nordseeinsel ist die reinste Idylle

srt, Sybille Boolakee

Aktualisiert am 27.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Nordseeparadies Spiekeroog: Hier haben Ruhe und Natur Vorrang.Vergrößern des BildesNordseeparadies Spiekeroog: Hier haben Ruhe und Natur Vorrang. (Quelle: ae-photos/getty-images-bilder)

Auf der winzigen ostfriesischen Insel gibt es keinen Flughafen, keine Autos und nur wenige Fahrräder, dafür einsame Dünenstrände und ein verträumtes Dörfchen.

Wo ist denn hier das Meer? Vögel zwitschern, Rosenblüten duften, Kinder hüpfen über die sandige Dorfstraße – Spiekeroog lädt zu einer Zeitreise in eine Bullerbü-Welt ein. Das Meer ist erst zu sehen, wenn man das dicht mit Sträuchern, Gräsern und Strandhafer bewachsene Dünengebirge im Norden der Insel erklommen hat.

Was für eine Aussicht! 15 Kilometer weit erstreckt sich ein weißer Sandstrand entlang der ganzen Insel. Die Weite und Einsamkeit faszinieren, ebenso das ewige Wechselspiel von Ebbe und Flut und der hohe, weite Himmel. Wolkentürme bauschen sich auf, um gleich darauf vom Wind wieder weggepustet zu werden. Die Luft schmeckt nach Wasser und Salz und prickelt auf der Haut. Sofort möchte man zu einem langen Strandspaziergang aufbrechen.

Video | Das sind die beliebtesten Ziele an der Ostsee
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Quelle: t-online

Nordseeparadies Spiekeroog

Das Inselparadies in der Nordsee ist nur sechs Kilometer vom Festland entfernt, und doch eine kleine Welt für sich. Dort haben Ruhe und Natur Vorrang. Die Spiekerooger wollten nie ein zweites Sylt werden und haben es früh verstanden, ihre dörfliche Idylle zu bewahren. So gibt es auf der Insel keine Autos, keinen Flughafen und nur ganz wenige Fahrräder.

Es gibt auch keine Hochhäuser, sondern denkmalgeschützte Friesenhäuser mit grünen Wintergärten, grünen Türen, grünen Fensterläden und grünen Zäunen. Überall auf der Insel gedeihen Wäldchen, die von den findigen Insulanern seit dem 19. Jahrhundert als Wind- und Wetterschutz angepflanzt werden. Und die vielen Linden, Ulmen und Kastanien spenden den Cafés und Teestuben, an denen das muntere Inselleben vorbeizieht, wohltuenden Schatten.

Die Insel hat auch Sehenswürdigkeiten

Auf den Wegen grasten früher Kühe und schnatterten Gänse. Entbehrungsreich, aber auch geprägt von einem starken Zusammenhalt, war der Alltag einst. Die Insulaner bildeten eine Riesenfamilie. Damit all diese Erinnerungen nicht verloren gehen, wurde der historische Lesepavillon zu einem Museum umfunktioniert. In der Ausstellung "Erzähl doch mal ..." lauschen die Besucher den Geschichten und Anekdoten der älteren Inselbewohner in kurzen Videoclips. Sie berichten aus ihrer Kindheit, von ihren Traditionen und von Sturm und Eis.

Sicher geborgen vor Sturmfluten duckt sich hinter den Dünen die 1696 erbaute Alte Inselkirche. "In der ganzen Kirche finden Sie Hinweise auf das Meer und sogar Meeresbewohner. Sehen Sie sich mal um", lädt verschmitzt die Gäste- und Nationalpark-Wattführerin Anja Sander die Teilnehmer der Dorfführung zur Suche ein. Tatsächlich: Segelschiffe baumeln unter der Sternenhimmeldecke – die sieht jeder. Die alte Kogge in den Glasfenstern fällt auch sofort auf. Doch die gut versteckten Krebse und die Queller, Pflanzen der inseltypischen Salzwiesen, die ebenfalls die Fenster schmücken, entdecken nur die Kinder.

Urlaub abseits der Zivilisation

Dass Familien die Insel ganz besonders lieben, ist kein Wunder. Die Kleinen können sich dort sehr frei bewegen. Überhaupt gewöhnt man sich rasch an das autofreie Leben – keine Hektik, keine Abgase und kein Gehupe. Die wenigen Fahrräder auf der Insel gehören zumeist Insulanern – einen Fahrradverleih gibt es nicht.

Dafür rückt bei einer ausgedehnten Wanderung die Zivilisation in weite Ferne. Mit jedem Atemzug tankt man salz- und jodhaltige Luft. "Direkt an der Brandungszone werden die salzhaltigen Aerosole besonders intensiv inhaliert", erfährt man dazu im Kurmittelhaus. Allergiker wissen das schon lange. Wer die natürlichen Heilkräfte des Meeres noch intensiver nutzen möchte, der findet im Kurmittelhaus zahlreiche Thalasso-Anwendungen aus Meerwasser, Schlick, Salz und Algen.

Weitere Informationen

Nordseebad Spiekeroog, Noorderpad 25, 26474 Spiekeroog, Tel. 04976/9193-101, www.spiekeroog.de. Zum Übernachten gibt es eine große Auswahl an Hotels, Pensionen, Privatzimmern sowie Ferienwohnungen und -häusern.

Fährverbindung ab Neuharlingersiel:
Überfahrt zur Insel tideabhängig zu unterschiedlichen Zeiten mehrmals täglich.

Anreise mit der Bahn:
Bahnfahrt bis Esens oder Norden und von dort mit Bus oder Taxi zum Fährhafen Neuharlingersiel.

Anreise mit dem Auto:
Über die A29 bis zum Wilhelmshavener Kreuz, dort abfahren und danach über Jever und Carolinensiel nach Neuharlingersiel oder auf der A31 bis Leer-Ost, weiter über die B72 und die B210 von Hesel über Aurich und Esens nach Neuharlingersiel.

Reiseangebote für Wellness und Gesundheit

Das Thema Nachhaltigkeit soll auch im neuen Thalasso-Gesundheitszentrum, das Ende des Jahres seine Pforten öffnet, im Mittelpunkt stehen. Dort werden dann vor allem Heilmittel verwendet, die auf der Insel und im Meer vorkommen. Weiter werden Achtsamkeitskurse, Thalasso-Wanderungen und Burn-out-Präventionskurse angeboten, berichtet Ansgar Ohmes, Geschäftsführer vom Nordseebad Spiekeroog.

Im DünenSpa gibt es wiederum eine Vielzahl von Wellness-Angeboten, die im Private Spa auch zu zweit wahrgenommen werden können. Ein unverwechselbares Saunagefühl erleben die Besucher der Strandsauna. Dort entspannen die Gäste in kuscheligen Strandkörben und echter Spiekerooger Sand kitzelt ihre Zehen. Danach fühlt man sich wie neugeboren und freut sich auf einen Kaffeehausbesuch mit Sanddorngrog und hausgemachtem Kuchen, nimmt noch an einer Wattexkursion teil und staunt nachts über den unglaublich weiten Sternenhimmel.

Verwendete Quellen
  • Reiseagentur SRT
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