Übertrieben und konstruiert? Clan-Aussteigerin: Zweifel an Herkunft von Autorin Latife Arab
Eine Clan-Aussteigerin-Biografie sorgt seit Wochen für Schlagzeilen. Eine neue Recherche stellt die Familiengeschichte der Autorin infrage. Latife Arab weist die Vorwürfe zurück.
Eine Recherche des Nachrichtenmagazins "Spiegel" weckt Zweifel an der angegebenen Herkunft von Bestseller-Autorin Latife Arab aus einer kriminellen Großfamilie. In ihrem Buch "Ein Leben zählt nichts" berichtet Arab von Gewalterfahrungen und Kriminalität in Berliner Clans, mit denen sie verwandt sei. Im November sprach sie ebenfalls mit t-online darüber.
Laut dem Magazin bezeichnet ihr mutmaßlicher Bruder Arabs ihre Schilderungen als Lügen. Auch Recherchen zu ihrem Familienzweig, der zwar aus der gleichen Region wie berüchtigte Clans stamme, aber nicht als kriminell gelte, nähren Zweifel. Es steht der Vorwurf im Raum, Arab habe einen Überfall auf sich erfunden.
Verlag und Anwältin halten an Darstellung fest
Arab bestreitet die Anschuldigungen. "Gern würde ich Ihre Fragen beantworten und Ihnen Dokumente vorweisen", antwortete sie dem Spiegel, doch dies sei derzeit nicht möglich.
Ihr Verlag Heyne teilt mit, Dokumente der Autorin gesichtet zu haben, die ihre Herkunft belegen sollen. Auch Arabs Anwältin hält die Zweifel für unbegründet und verweist auf Urkunden, die Arab vorgelegt haben soll.
Sollten sich die Vorwürfe erhärten, drohen der Autorin laut Buchvertrag Konsequenzen bis hin zur Rückzahlung ihres Vorschusses.
- spiegel.de: Sie inszeniert sich als Clan-Aussteigerin und Überfallopfer – wohl zu Unrecht (kostenpflichtig)