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COPD-Notfallplan: Das hilft bei einer Attacke, die Lunge zu retten


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Notfallplan bei COPD-Attacke
Was Sie sofort tun sollten, um Ihre Lunge zu retten


06.12.2024Lesedauer: 4 Min.
Ein Mann greift sich beim Husten an die BrustVergrößern des Bildes
Ein Mann greift sich beim Husten an die Brust: Wenn sich COPD-Symptome wie Husten und Atemnot plötzlich verschlechtern, ist es gut, einen Notfallplan zur Hand zu haben. (Quelle: South_agency/getty-images-bilder)
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Bei einer COPD kommt es häufiger zu Atemnot. Manche COPD-Attacken können stark ausgeprägt sein und Angst machen. Ein COPD-Notfallplan rettet die Lunge.

Plötzlich akute Atemnot: Für viele Menschen mit COPD ist die Angst vor Luftnot ein täglicher Begleiter. Es gibt einiges, das Betroffene im Akutfall für sich tun können. Ein Notfallplan hilft bei Atemnot, rasch und sicher mit der COPD-Attacke umzugehen.

Was ist COPD?

Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge sind ungefähr fünf bis zehn von 100 Menschen über 40 Jahre an der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD erkrankt. Ohne Behandlung schreitet die Lungenerkrankung fort. Die Lungenfunktion nimmt aufgrund der chronisch entzündeten und zunehmend verengten Atemwege stetig ab. Atemnot, Husten und Auswurf gehören zu den Hauptsymptomen der COPD (AHA-Symptomatik).

Besonders gefürchtet sind sogenannte Exazerbationen, also akute Verschlechterungen des Krankheitsbildes sowie akute Anfälle von Atemnot. Um einer Verschlechterung des Lungenzustands entgegenzuwirken, sollten Betroffene Reizungen der Atemwege vermeiden. Ebenso bekommen sie einen Notfallplan an die Hand, damit sie wissen, wie sie im Notfall richtig reagieren.

Kutschersitz und Torwartsstellung gegen Atemnot

In COPD-Schulungen lernen Betroffene, wie sie sich bei plötzlicher Atemnot verhalten und die Situation entschärfen können. COPD-Schulungen, die von speziell geschultem Personal durchgeführt werden, helfen Betroffenen, die Erkrankung zu verstehen und mit den Symptomen im Alltag besser umzugehen. Die Autoren der S3-Leitlinie "Nationale Versorgungsleitlinie COPD" betonen die Wichtigkeit einer COPD-Schulung und empfehlen, dass "allen Patient*innen mit COPD ein strukturiertes, evaluiertes und zielgruppenspezifisches Schulungsprogramm empfohlen und vermittelt" werden soll. Unter anderem erlernen Betroffene spezielle Atemtechniken, welche bei Atemnot das Atmen unterstützen. Dazu gehören der Kutschersitz und die Torwartstellung:

  • Kutschersitz: Setzen Sie sich auf die vordere Kante eines Stuhls. Beugen Sie Ihren Oberkörper nach vorn und stützen Sie Ihre Arme auf die hüftbreit geöffneten Oberschenkel. Die Fußspitzen zeigen nach außen. Ihre Wirbelsäule bleibt gerade. Der Kopf bildet die gerade Verlängerung der Wirbelsäule. Atmen Sie langsam und tief durch die Nase ein und langsam durch die dosierte Lippenbremse aus. Wie die Lungenliga Schweiz erklärt, werden durch das Abstützen des Gewichts von Schultergürtel und Armen die Muskeln am Rumpf entlastet und können folglich die Atmung besser unterstützen.
  • Torwartstellung: Kommen Sie in einen hüftbreiten Stand. Ihre Knie sind leicht gebeugt, die Fußspitzen zeigen leicht nach außen. Beugen Sie den Oberkörper mit gerader Wirbelsäule leicht nach vorn. Der Kopf bildet die gerade Verlängerung der Wirbelsäule. Die ausgestreckten Arme stützen Sie auf den Oberschenkeln ab. Atmen Sie langsam und tief durch die Nase ein und langsam durch die dosierte Lippenbremse aus. Auch diese COPD-Übung wirkt entlastend und unterstützt das Atmen.

Was ist die Lippenbremse?

Die Lippenbremse wird bei akuter Atemnot angewendet. Dabei atmet der Betroffene Luft durch die Nase ein und durch die locker aufeinander gelegten, leicht gespitzten Lippen langsam und kontrolliert in "sss"- oder "pff"-Lauten wieder aus. Wie der Lungeninformationsdienst erklärt, wird auf diese Weise das Ausatmen verlangsamt, der Atemstrom abgebremst und die Bronchien bleiben durch den höheren Innendruck länger geöffnet. Die Lunge kann verbrauchte Luft leichter abgeben und neue, sauerstoffreiche Luft aufnehmen. Der Gasaustausch verbessert sich.

Notfallplan bei COPD-Attacke

Verbessert sich die Atmung nicht, greifen Betroffene auf ihren individuellen Notfallplan zurück. Hier sind alle Selbstmaßnahmen aufgezeigt, die im COPD-Notfall zu beachten sind. Der Notfallplan wird gemeinsam mit den behandelnden Ärzten erstellt und sollte jederzeit griffbereit sein. Bei einer akuten Verschlechterung und bei schweren Atemproblemen gelingt es oft nicht, Ruhe zu bewahren und an die richtigen Maßnahmen zu denken. Dank Notfallplan haben Betroffene alles im Blick. Der COPD-Notfallplan ist eine unverzichtbare Hilfestellung. Unter anderem steht in ihm,

  • wie man die Situation der Lunge richtig einschätzt.
  • wie sich akute Atemnot ankündigt.
  • wann der Peak-Flow-Wert (Atemstromstärke) ermittelt werden muss.
  • wann welche Medikamente (Bedarfs- und Notfallmedikamente als Spray oder Tabletten) in welcher Dosierung und in welcher Reihenfolge eingenommen werden sollten.
  • was zu tun ist und welche Medikamente es braucht, wenn die Erstmaßnahmen nicht helfen.
  • wann ein Notarzt gerufen werden muss.

Ein Notarzt (Notruf 112) muss unter anderem dann gerufen werden, wenn sich die Atemnot mithilfe von Atemübungen und Medikamenten innerhalb von zehn bis 15 Minuten nicht verbessert oder gar schlimmer wird, aber auch, wenn starke Schläfrigkeit oder Verwirrtheit auftritt. Betroffene sollten keine Beruhigungsmittel einnehmen, da sich diese hemmend auf die Atmung auswirken können.

Exazerbationen kündigen sich meist an

Exazerbationen, also akute Verschlechterungen der COPD, treten vermehrt in der kalten Jahreszeit auf und sind oft durch bakterielle oder virale Infekte verursacht. Häufig entwickelt sich eine Exazerbation langsam über mehrere Tage und kündigt sich mit typischen Warnhinweisen an:

  • Atemnot, Husten und Auswurf nehmen zu.
  • Abgehusteter Schleim ist zäher und verfärbt.
  • Die Peak-Flow-Werte nehmen ab.
  • Das Notfallspray muss öfter eingesetzt werden.
  • Die Belastbarkeit nimmt ab.
  • Müdigkeit tritt auf.
  • Fieber und Gliederschmerzen kommen hinzu.

Betroffene sollten Veränderungen immer ernst nehmen und anhaltende Beschwerden mit ihrem Lungenarzt oder ihrer Lungenärztin besprechen. Der COPD-Notfallplan sowie Notfallmedikamente sollten immer mitgeführt werden. Einen Notfallplan zum Herunterladen, Ausdrucken und Ausfüllen bietet die Deutsche Atemwegsliga e. V. hier unter dem Link "Aktionsplan COPD" an. Das Wichtigste bei einer COPD ist, mit dem Rauchen aufzuhören.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • lungenstiftung.de: "COPD". Online-Information (Faltblatt) der Deutschen Lungenstiftung e. V. (Abrufdatum: 24. November 2024)
  • patienteninformation.de: "COPD – wenn sie sich verschlechtert". Online-Information des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. (Abrufdatum: 24. November 2024)
  • patienteninformation.de: "Nicht-medikamentöse Behandlungen". Online-Information des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. (Abrufdatum: 24. November 2024)
  • lungenliga.ch: "Leichter atmen dank Kutschersitz und Torwartstellung". Online-Information der Lungenliga Schweiz. (Abrufdatum: 24. November 2024)
  • daab.de: "Peak-Flow". Online-Information des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e. V. (DAAB). (Abrufdatum: 24. November 2024)
  • gesund.bund.de: "Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 17. März 2023)
  • awmf.org: "Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie COPD" (PDF). Patientenleitlinie der Bundesärztekammer, der Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. (Stand: 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 14. Dezember 2022)
  • gesundheit.gv.at: "Exazerbation – plötzliche Verschlechterung bei COPD". Online-Information des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs. (Stand: 14. September 2022)
  • lungeninformationsdienst.de: "COPD-Therapie: Wie wird COPD behandelt?". Online-Information des Lungeninformationsdienstes am Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. (Stand: 25. Januar 2022)
  • awmf.org: "S3-Leitlinie Nationale Versorgungsleitlinie COPD" (PDF). S3-Leitlinie der Bundesärztekammer, der Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. AWMF-Leitlinien-Register Nummer nvl-003. (Stand: 25. Juni 2021)
  • lungeninformationsdienst.de: "Nicht-invasive Beatmung mit Lippenbremse bei COPD". Online-Information des Lungeninformationsdienstes am Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. (Stand: 10. Mai 2021)
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