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Haut richtig behandeln
Diese Salben helfen am besten gegen Neurodermitis


Aktualisiert am 06.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Frau benutzt Salbe an ihrer Hand: Salben mit viel Feuchtigkeit und hohen Fettgehalt eignen sich besonders gut bei trockener Haut.Vergrößern des Bildes
Salben mit viel Feuchtigkeit und hohem Fettgehalt eignen sich besonders gut bei trockener Haut. (Quelle: Cunaplus_M.Faba/getty-images-bilder)
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Neurodermitis bricht häufig bei Kindern aus, aber auch Erwachsene leiden unter den Schüben. Je nach Stadium und Alter kann die Krankheit unterschiedlich aussehen – und eine andere Behandlung erfordern.

Je nachdem, welche Symptome auftreten und wie schwer die Erkrankung ausgeprägt ist, bieten sich verschiedene Behandlungsoptionen an. Generell sollten Menschen, die unter Neurodermitis leiden, ihre trockene Haut gut pflegen. Wenn die Erkrankung nicht akut ausgebrochen ist, sollte aber nicht übertrieben werden, damit sich die Haut in ihrer eigenen Balance halten kann. Übermäßige Hygiene, aggressive Pflegemittel oder stark fettende Cremes sollten vermieden werden.

Ist die Neurodermitis ausgebrochen, so gilt es, die Barrierefunktion der Haut zu verbessern und wieder herzustellen. Dabei geht der Arzt ganzheitlich vor und bezieht soziale und seelische Faktoren sowie Lebensgewohnheiten mit in die Therapie ein. Grundlage für die Behandlung ist die sogenannte Basistherapie: Hier wird einerseits versucht, Auslöser wie Allergene oder psychische Belastungen zu vermeiden. Andererseits suchen Patient und Mediziner nach der passenden Hautpflege.

Salben

Die trockene Haut braucht Cremes mit Feuchtigkeit und Fettgehalt. Häufig eignen sich Lotionen mit Harnstoff (Urea) und schützenden Fetten (Ceramide). Empfohlen werden auch Pflanzenöle wie zum Beispiel Mandel-, Oliven- oder Nachtkerzensamenöl.

Hygiene

Schweiß und Schmutz stressen die Haut, sie sollte also stets sauber sein. Am besten eignen sich reines Wasser und schonende Emulsionen. Heißes Wasser, das viele Neurodermitiker während eines Schubs als Erleichterung empfinden, schadet aber, denn es reizt die Haut zusätzlich und trocknet sie weiter aus.

Kortison

Glukokortikoide verschaffen eine schnelle Linderung der Symptome, sollten jedoch möglichst sparsam und nur in Abspache mit dem behandelnden Arzt verwendet werden, weil sie teils erhebliche Nebenwirkungen haben können. Es gilt, für jeden Menschen individuell herauszufinden, in welcher Form und Dosierung Kortison verwendet werden kann und sollte – immerhin gibt es mehr als 30 verschiedene Wirkstoffe.

Systemische Therapie

Wenn die äußere, topische Behandlung nicht ausreicht, kann es nötig sein, dass die Wirkstoffe unter die Haut gespritzt oder in Form von Tabletten eingenommen werden. Sie gelangen dann ins Blut und zirkulieren im ganzen Körper. Sie wirken dann stärker, können aber auch mehr Nebenwirkungen nach sich ziehen. Eine systemische Therapie kann bei schweren Verläufen bei Erwachsenen angezeigt sein.

Calcineurinhemmer

Diese Wirkstoffe hemmen die Aktivitäten des Immunsystems und damit auch die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe.

Je nach Krankheitsbild können sie als Cremes oder Lotionen kurzfristig oder auch als intermittierende – also phasenweise unterbrochene – Langzeittherapie angewandt werden.

Antihistaminika

Sie hemmen die Rezeptoren des körpereigenen Botenstoffs Histamin und können bei Neurodermitis, wie auch bei allergischem Heuschnupfen, den Juckreiz und andere allergische Symptome mindern. Sie machen allerdings müde.

Lichttherapie

Bei Neurodermitis wirkt die sogenannte Schmalband-UVB-Phototherapie positiv, denn das UV-Licht hemmt die Entzündungsreaktionen der Haut und lindert den Juckreiz. Experten empfehlen, sie zwei- bis dreimal die Woche durchzuführen. Allerdings trocknet sie die Haut auch aus, sodass sie danach gut eingecremt und mit Fett und Feuchtigkeit versorgt werden muss.

Salzbäder

Sie werden in der Regel in Kombination mit der Lichttherapie angewendet. Ist die Haut bereits rissig, so hat Salz keine positive Wirkung. Vorbeugend oder auch in der Heilungsphase aber lassen Salzbäder die Haut etwas aufquellen, sie kann Schuppen abstoßen und die folgende Bestrahlung mit UV-Licht besser aufnehmen.

Hyposensibilisierung

Die spezifische Immuntherapie wird eingesetzt, um Patienten von Allergien zu befreien. Da diese wiederum Neurodermitis-Schübe auslösen können, kann die Hyposensibilisierung hier auch hilfreich sein. Eine solche Immuntherapie ist allerdings langwierig und nicht immer erfolgreich.

Antibiotika

Bei größeren und/oder langwierigen Entzündungen kann es angezeigt sein, in Absprache mit dem Arzt Antibiotika oder virushemmende Medikamente einzunehmen.

Ciclosporin

Bei schweren Verläufen wird Ciclosporin verabreicht, das eigentlich zur Vorbeugung einer Transplantabstossung eingenommen wird. Es zählt zur Gruppe der Immunsuppressiva und hemmt das Enzym Calcineurin. Ciclosporin kann jedoch schwere Nebenwirkungen haben. Häufig sind unter anderem Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Erbrechen, Krämpfe, Nierenfunktionsstörungen und Magengeschwüre.


Bei den meisten Menschen, die Neurodermitis haben, kann sich das Krankheitsbild oftmals verändern. Daher ist es ratsam, die Behandlung der Symptome regelmäßig mit dem behandelnden Arzt abzustimmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Neurodermitis. Online-Information von gesundheitsinformation.de, einem Angebot des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Januar 2021)
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.kindergesundheit-info.de (Abrufdatum: 23.7.2021)
  • Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Abrufdatum: 23.7.2021)
  • Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Abrufdatum: 23.7.2021)
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