"400 Millionen nicht mein Ziel" Warum Nationalspieler Hector in Köln bleibt
In der Bundesliga gab es für Jonas Hector nie einen anderen Verein als den 1. FC Köln. Die letzte Saison war ein Horror für den Absteiger – und dennoch hat der Linksverteidiger seinen Vertrag bis 2023 verlängert.
Jonas Hector bleibt trotz Abstieg beim 1. FC Köln, auch wenn er bei anderen Klubs mehr verdienen würde. Der 28-Jährige hat überraschend seinen Vertrag bis 2023 verlängert. Sein Marktwert ist um zwei Millionen gesunken und wird derzeit auf 18 Millionen geschätzt.
Gründe in Köln zu bleiben
Die Beweggründe für Hector trotz des Abstiegs beim 1. FC Köln zu bleiben, verrät er in einem Interview mit der "Berliner Morgenpost". Er sagt: "Meine Freundin, meine Freunde und meine Familie fühlen sich wohl in Köln, ich fühle mich extrem wohl im Verein und in der Stadt. Daran möchte ich derzeit nichts ändern."
Für den Linksverteidiger hätte das Geld nie an erster Stelle gestanden: "Mein Ziel ist nicht, am Ende meiner Karriere 400 Millionen Euro auf der Bank liegen zu haben. Gefühl ist wichtiger als Geld", gesteht er. Das wichtigste sei für Hector glücklich zu sein und wenn das der Fall ist, müsse sich nichts ändern.
Kann Hector mehr Geld umstimmen?
Dennoch bleibt eine Frage offen: Hätte ihn Borussia Dortmund nicht mit mehr Geld locken können? "Ich habe mich auf die Aufgabe mit dem FC konzentriert und alles weitere erst einmal von mir weggeschoben. Als dann für mich klar war, dass ich in Köln bleiben will, habe ich mich mit allem anderen nicht mehr beschäftigt", gibt er offen zu.
Seine Kollegen der Nationalmannschaft geben ihm Rückendeckung. Sie haben Respekt vor der Entscheidung des 28-Jährigen, dass er seinen Weg gefunden hat. "Ich habe meine Kindheit und Jugend bei meinen Freunden verbracht, habe es geschafft, Profi zu werden und in der Nationalelf zu spielen. Viel besser hätte es für mich nicht laufen können", resümiert er.
Keine Angst vor WM-Ausbootung
Momentan bereitet sich Hector im Trainingslager der Nationalelf in Südtirol auf die WM vor. Er befürchtet nicht, dass sein Bleiben beim Absteiger Köln Auswirkungen auf den Kader hat. "Natürlich hatte ich das im Hinterkopf. Aber es geht um mich", stellt er klar.
Die endgültige Entscheidung, welcher Spieler aus dem Kader mit zur WM fährt, trifft Bundestrainer Jogi Löw am 4. Juni.