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Löw ist mal wieder ganz in seinem Element


Bundestrainer in WM-Form
So bastelt Löw an der Titelverteidigung

Von t-online, sid
24.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Entspannter Bundestrainer: Während der Pressekonferenz in Eppan schlürfte Joachim Löw einen Espresso.Vergrößern des Bildes
Entspannter Bundestrainer: Während der Pressekonferenz in Eppan schlürfte Joachim Löw einen Espresso. (Quelle: Schüler/imago-images-bilder)

Im DFB-Trainingslager in Südtirol strotzt Bundestrainer Joachim Löw geradezu vor Tatendrang. Die nötige Lockerheit lässt er deshalb aber nicht vermissen.

Joachim Löw ist voller Energie. Immer wieder unterbricht der Bundestrainer das Training der deutschen Nationalmannschaft und gibt klare Anweisungen. "Pass, Pass, Pass", ruft er seinen Spielern zu und wechselt schnell zwischen den einzelnen Gruppen hin und her. "Die Gier und der Ehrgeiz sind ungebrochen", sagte Löw nach der morgendlichen Einheit in Eppan. Das gilt für die Nationalspieler, aber auch für Löw selbst.

Die Gier nach dem fünften Stern

Der 58-Jährige ist im WM-Trainingslager in seinem Element. Die Jagd nach dem fünften Stern bei der Endrunde in Russland treibt ihn und seine Mannschaft gleichermaßen an. "Eine WM ist das Allergrößte. Alle Spieler sind unter Strom. Unsere Aufgabe ist es, dass sich alle Spieler zugehörig fühlen und eine gewisse Wertschätzung erfahren", sagte Löw.

Die bevorstehenden kniffligen Personalentscheidungen trüben seine gute Laune nicht. Löw setzt zunächst einmal auf den Teamgeist. "Alleine kann niemand Weltmeister werden", sagte Löw. Er habe daher keinem Spieler gesagt, dass er auf Bewährung hier sei: "Alle sollten die gleichen Chance haben. Wir wollten keinen Spieler verunsichern. Am Ende muss jeder Spieler wissen, wie seine Rolle in der Mannschaft aussieht."

Löw Appell an seine Spieler

Seinen 27er-Kader muss er bis zum 4. Juni auf 23 Spieler reduzieren. Was dann zu einer unangenehmen Aufgabe für den Weltmeistercoach wird, ist derzeit noch eine Luxussituation. "Jedem Einzelnen", stellte Löw mit Nachdruck fest, "ist klar, dass das Trainingslager dazu dient, sich die notwendige Kraft für das Turnier zu holen. Alle müssen Gas geben."

Dies gilt besonders für Torhüter Manuel Neuer. Der Kapitän hat nach seinem Mittelfußbruch seit September kein Pflichtspiel mehr bestritten. Nach den ersten Einheiten in der Sportzone Rungg unter idealen Bedingungen ist Löw aber optimistisch. "Er hat auch bei der höchsten Belastung keine Probleme. Es sieht momentan sehr gut aus", sagte Löw.

Zwei Länderspiele gegen die U20

Spielpraxis könnte Neuer vor der endgültigen Nominierung bei zwei internen Tests gegen die U20-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montag und Mittwoch sowie beim Länderspiel in Klagenfurt gegen Österreich (2. Juni) sammeln.

Anders als vor der WM 2014 ist die Personalsituation insgesamt entspannt. Mesut Özil (Rückenprobleme) ist laut Löw "voll belastbar" und auch Jerome Boateng (Adduktorenverletzung) macht Fortschritte. Alles sei "im Plan", berichtete Löw.

Löws „gutes Gefühl“

Boatengs für Freitag geplante Anreise könnte sich allerdings noch verzögern. Ins Mannschaftstraining soll der Münchner aber in der kommenden Woche einsteigen. Mats Hummels, Thomas Müller, Joshua Kimmich, Niklas Süle, Antonio Rüdiger und Marc-Andre ter Stegen sollen hingegen wie geplant am Freitag zum Team stoßen. Toni Kroos kommt nach dem Champions-League-Finale am Samstag mit Real Madrid gegen den FC Liverpool in der kommenden Woche hinzu.

Löw kann dann die historische Titelmission so richtig angehen. "Es ist unsere Aufgabe, die Spieler, die zuletzt unterschiedlich belastet waren, auf ein Niveau zu führen", sagte der Bundestrainer, der ab Samstag auch mit dem "mannschaftstaktischen Training" beginnen wird. Man habe zwar eine "gute Basis, was die Spielphilosophie betrifft", so Löw, "doch die Dinge entwickeln sich auch immer weiter." Daher müsse man sich einige Sachen auf dem Trainingsplatz erarbeiten.

Bis zum 7. Juni wird das an der malerischen Weinstraße in Südtirol passieren. "Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Was man in den Gesichtern der Spieler erkennen konnte ist, dass sie sich hier wahnsinnig wohl fühlen", sagte Löw. Das gilt auch für den Bundestrainer.

Verwendete Quellen
  • sid
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