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Eintracht Frankfurts Wunder von Barcelona: "Es war perfekt, so wie es war"


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"Es war perfekt, so wie es war"
Das Wunder von Barcelona


Aktualisiert am 15.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Kevin Trapp: Der Frankfurter Torhüter konnte sein Glück kaum fassen.Vergrößern des Bildes
Kevin Trapp: Der Frankfurter Torhüter konnte sein Glück kaum fassen. (Quelle: Pressinphoto/imago-images-bilder)

Eintracht Frankfurt überrumpelt den FC Barcelona und steht im Halbfinale der Europa League. Während Barças Fans vor Frust flüchten, haben die Hessen bereits das nächste Ziel im Blick.

Oliver Glasner hätte wohl nie gedacht, dass er mal im Camp Nou auf dem Bauch liegend über den Rasen rutschen würde. Am 14. April 2022 fand sich der Trainer der Eintracht aus Frankfurt rund 30 Minuten nach dem Abpfiff des Rückspiels seines Teams gegen den FC Barcelona tatsächlich mit dem Gesicht voran auf dem Grün wieder.

Angefeuert von Zehntausenden Fans und seinen Spielern glitt der Österreicher über das Spielfeld, auf dem an diesem Tag Geschichte geschrieben wurde. Denn Eintracht Frankfurt hatte tatsächlich den FC Barcelona aus der Europa League geworfen.

Ja, es ist wahr.

Was für die mitgereisten Anhänger der Hessen wie der Traum von der vorherigen Nacht klang, ist die Realität. Nicht der große FC Barcelona zählt zu den besten vier Teams der Europa League, es ist die Eintracht aus Frankfurt.

"Es war perfekt, so wie es war"

Die Adlerträger hatten mit Intensität, Leidenschaft und einer taktisch großartigen Mannschaftsleistung die Katalanen überrumpelt. Von Beginn an drückten die Gäste aufs Gas, kämpften um jeden Ball und spielten dynamisch und zielstrebig nach vorne. Erst in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte wurde Barça wirklich gefährlich und traf doppelt.

Die Tore reichten aber nicht mehr aus – und sie waren den Siegern am Ende egal. "Es war perfekt, so wie es war", sagte Torwart Kevin Trapp bei RTL. Der Torhüter hatte sich beim Elfmeter zum 2:3 an der Hand verletzt, weshalb diese dick bandagiert war. "Heute ist das kein Problem", sagt er mit einem Lachen im Gesicht.


Das Gesicht von Xavi Hernandez schrieb eine andere Geschichte. Der Trainer Barcelonas wollte sich in seiner ersten Saison unbedingt mit einem Titel krönen. In den nationalen Pokalwettbewerben waren die "Blaugrana" bereits ausgeschieden. In der Meisterschaft liegt Barça aufgrund des schlechten Saisonstarts unter Vorgänger Ronald Koeman weit hinter Spitzenreiter Real Madrid. Die letzte Hoffnung war die Europa League. Und die ist nun auch futsch.

"Das ist eine riesige Enttäuschung", kommentierte Xavi das Aus. "Eintracht Frankfurt war besonders in der ersten Halbzeit besser. Wir haben es in der zweiten Hälfte versucht. Aber wir waren nicht gut genug." Ein Lob für die Gästefans ließ er sich auch entlocken, wenn auch er sichtlich sauer war, dass so viele den Weg ins Stadion gefunden hatten. Noch wütender darüber waren zuvor seine eigenen Fans gewesen. Die Barça-Ultras stellten zu Beginn der zweiten Hälfte ihren Support ein und verließen teilweise sogar das Stadion. Xavi begründete die Anwesenheit der rund 30.000 Frankfurter mit einem "Planungsfehler".

Der Eintracht versüßt dieser Frust den Triumph noch mehr. Und an Ruhe wird in dieser Nacht keiner der Hessen denken. Präsident Peter Fischer wird es zumindest nicht tun: "Heute ist ganz Barcelona in Frankfurter Hand. Heute feiern wir die größte Party, die diese Stadt jemals gesehen hat."

Ein altbekanntes Reiseziel

Die Reise in der nächsten Runde geht an einen Ort, den die Frankfurter bestens kennen: London. 2019 ging es – ebenfalls im Halbfinale – in die englische Hauptstadt. Der damalige Gegner war der FC Chelsea. Nun ist es West Ham United. Die "Hammers" setzten sich gegen Olympique Lyon durch und müssen sich für das Heimspiel am 28.04. auf Zehntausende Frankfurter gefasst machen, die das London Stadium wie das Camp Nou aussehen lassen wollen.

Und auch die Spieler der Eintracht werden mit breiter Brust in den Osten Londons reisen: "Wir haben heute gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Natürlich wollen wir ins Finale", erklärte Kevin Trapp. Das wäre übrigens in Sevilla, Spanien. Ein Land, das die Frankfurter Fans spätestens nach diesem Donnerstag gerne bereisen würden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Zitate aus der Nachrichtenagentur dpa
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