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HSV-Stürmer Lukas Hinterseer: "Ich hoffe, dass ich Eindruck hinterlasse"


HSV-Stürmer
Lukas Hinterseer: "Ich hoffe, dass ich Eindruck hinterlasse"

  • Noah Platschko
InterviewVon Noah Platschko

Aktualisiert am 26.07.2019Lesedauer: 5 Min.
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Lukas Hinterseer: Für den Österreicher ist Hamburg nach Ingolstadt und Bochum die dritte Station in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Lukas Hinterseer: Für den Österreicher ist Hamburg nach Ingolstadt und Bochum die dritte Station in Deutschland. (Quelle: Philipp Szyza)

Lukas Hinterseer ist nach dem Abgang von Pierre-Michel Lasogga Hamburgs neuer Topstürmer. Im Interview mit t-online.de spricht der 28-Jährige über seinen Transfer und den Saisonauftakt in der zweiten Liga.

Der 15. August 2015 wird Lukas Hinterseer immer in besonderer Erinnerung bleiben. Am 1. Spieltag der Saison 2015/2016 erzielte der damals 25-Jährige sein erstes Bundesligator – und mehr als das. Der Siegtreffer des Österreichers beim 1:0-Auswärtssieg in Mainz markierte den ersten Treffer überhaupt in der Ingolstädter Bundesligageschichte.

Während die Ingolstädter jüngst in die 3. Liga abstiegen und weit entfernt von Erstligafußball sind, läuft Lukas Hinterseer ab der heute startenden Zweitligasaison für den Hamburger Sportverein auf. Der Nordklub, jahrelang der Dino der Bundesliga, plant nach der enttäuschenden vergangenen Saison den erneuten Angriff auf den Aufstieg.

t-online.de sprach vor dem Auftakt im Fußballunterhaus mit Hamburgs neuem Torjäger Lukas Hinterseer über die Erwartungshaltung an der Elbe, Stürmervergleiche und seinen persönlichen Karrieretraum.

t-online.de: Herr Hinterseer, in Hamburg ist die mediale Aufmerksamkeit größer als bei Ihren vorherigen Profi-Stationen. Kann das für Sie zur Belastung werden?

Lukas Hinterseer (28): Ich bin da relativ entspannt. Aber ich weiß auch, wie das Geschäft läuft. Wenn ich im ersten Spiel einen Doppelpack schieße, bin ich der Held, wenn ich in den ersten Partien nicht treffe, bin ich ganz schnell ein Fehleinkauf. Aber die Fans können sich sicher sein, dass ich mein Bestes geben werde.

In Bochum hatten Sie eine beeindruckende Torquote, erzielten in 65 Spielen 35 Treffer. Weshalb hat es im Pott so gut für Sie funktioniert?

Auf mich bezogen, liest sich die Statistik erstmal gut. Grundsätzlich verlief die Zeit in Bochum aber nicht zu 100 Prozent so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten das Ziel, innerhalb von zwei Jahren oben mitzuspielen und aufzusteigen. Vor allem im ersten Jahr gab es mit fünf Trainern aber viel zu viel Unruhe beim VfL.

Zu viele verschiedene Formationen und Aufstellungen, zu viele unzufriedene Spieler. In Bochum ist in kurzer Zeit so viel passiert, wie es manch ein Profi sonst in einer ganzen Karriere erlebt. Vergangene Saison war es dann deutlich besser.

Ein Vorgänger von Ihnen beim VfL, Simon Terodde, wechselte vor drei Jahren aus Bochum nach Stuttgart, wurde dort mit 25 Toren Torschützenkönig und stieg auf. Klingt nach einem Plan, oder?

(Lacht) Gute Story, die mich für ihn gefreut hat. Mal schauen, was ich für eine schreibe.

Aber Sie haben sich doch sicher auch eine Tormarke für Ihre erste HSV-Saison gesetzt, oder?

Der Fokus liegt für mich darauf, verletzungsfrei zu bleiben und mit dem Team gut in die Saison zu starten. Ich brauche keine Marke im Kopf. Es geht mir um die Mannschaft und den HSV.

In Hamburg treten Sie in die Fußstapfen von Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der an der Elbe Publikumsliebling war. Spüren Sie dadurch zusätzlichen Druck?

Ich weiß, dass Pierre in Hamburg einen sehr hohen Stellenwert hatte. Im Verein, bei den Fans, in der Mannschaft. Ich versuche, mein Ding durchzuziehen und hoffe, dass ich Eindruck hinterlasse und die Leute in Hamburg in einigen Jahren auch noch positiv von mir reden.

Kürzlich wurde beschlossen, den Song „Hamburg meine Perle“ künftig nicht mehr vor den Heimpartien zu spielen. Wie haben Sie die Diskussionen um die HSV-Hymne wahrgenommen?

Als meine Frau und ich entschieden haben, nach Hamburg zu gehen, haben wir das eine oder andere Mal im Auto „Hamburg meine Perle“ gehört, um uns einzustimmen. Es ist ein cooles Lied, aber der Verein wollte Veränderungen. Ich kann verstehen, dass einige Fans enttäuscht sind – immerhin ist das Lied fast 15 Jahre lang bei Heimspielen im Stadion gelaufen.

Auch die legendäre HSV-Uhr ist aus dem Stadion verschwunden.

Es ist viel passiert im Sommer: Der Kader wurde neu zusammengestellt, es gibt ein neues Trainerteam, in der Führungsetage hat sich auch etwas getan. Dazu die Abschaffung von Uhr und Hymne. Es sollten Veränderungen her, da sind sie. Jetzt wollen wir alle gemeinsam positiv in die Saison starten.



Ein Auftaktsieg gegen Darmstadt wäre ein positiver Start.

Wir wollen gleich gut loslegen, um auch die Fans direkt mitzunehmen. Es ist das erste Heimspiel, wir wollen gewinnen.

Wie liefen Ihre ersten Gespräche mit dem neuen HSV-Trainer Dieter Hecking?

Dieter Hecking versucht uns HSV-Spielern viel Selbstvertrauen einzuimpfen und uns über die Motivationsschiene zu erreichen. Er ist sehr klar in seinen Ansagen, will individuelle Kreativität fördern. Im Spielaufbau hat er allerdings ganz klare Vorstellungen.

Als Sie im Winter erstmals vom Interesse des HSV an Ihnen hörten, stand der Klub noch auf dem ersten Platz in der zweiten Liga. Dann folgte er Absturz. Wir sehr nervt es Sie, dass Sie kommende Saison wieder nicht in der Bundesliga spielen?

Erste oder zweite Liga: Ich wusste von Beginn der Gespräche an, dass beide Möglichkeiten bestehen. Unterschrieben habe ich allerdings erst, als fix war, dass der HSV nicht erstklassig spielen würde.

Die Vertragsgespräche haben Sie noch mit dem ehemaligen HSV-Sportdirektor Ralf Becker geführt. Wie sehr hat Sie die Trennung des Vereins von Becker überrascht?

Natürlich war die Situation ein wenig komisch, aber so ist es eben mittlerweile im Fußball. Ralf Becker hat sich sehr ins Zeug gelegt und alles dafür getan, um mich von Hamburg zu überzeugen. Aber ich bin nicht wegen Ralf Becker hier, sondern wegen des HSV.

Gefühlt wird jedes Jahr von der stärksten zweiten Liga aller Zeiten gesprochen. Wie schätzen Sie das Teilnehmerfeld in dieser Saison ein?

Es ist unglaublich, wer da abgestiegen ist. Dass gleich drei Teams aus der Bundesliga runter mussten, gab es in den letzten zehn Jahren nur zweimal. Vor allem der VfB Stuttgart hat eine schlagkräftige Truppe.

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Der Verein hat noch mal andere Möglichkeiten als die meisten anderen Zweitligisten. Aber es gibt jedes Jahr Überraschungen. Letztes Jahr Paderborn, vor zwei Jahren Düsseldorf, die niemand auf dem Zettel hatte. Insgesamt ist die Liga sehr ausgeglichen, es gibt fast nur 50:50-Spiele.

Mit 28 Jahren sind Sie im besten Fußballalter. Was haben Sie noch für einen Karriere-Traum?

Ich möchte so lange es geht im Ausland Fußballspielen. Es ist jedes Jahr aufs Neue eine große Freude, in so vollen Stadien vor den unzähligen Fans in Deutschland zu spielen. In Bochum war das schon toll, aber Hamburg ist für mich der nächste Schritt. Ich verspüre eine riesengroße Vorfreude.

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