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Weltkulturerbe unter Köln: Das vergessene Kastell Divitia am Rheinufer


Geheimtipp
Dieses Weltkulturerbe schlummert unter Köln

Von t-online, snh

Aktualisiert am 05.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Der Gewölbekeller in der alten Abtei: Nur Besuchergruppen können den Keller exklusiv besichtigen.Vergrößern des Bildes
Der Gewölbekeller in der alten Abtei: Nur Besuchergruppen können den Keller exklusiv besichtigen. (Quelle: Förderverein Historischer Park Deutz e.V.)
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Die wenigsten wissen, dass Köln außer seinem berühmten Dom noch weitere Unesco-Weltkulturerbestätten hat. Eine von ihnen befindet sich in Deutz.

Rechtsrheinisch, rund um das Caritas-Altenzentrum St. Heribert, ruht ein kaum bekanntes Zeugnis aus der Vergangenheit – das Kastell Divitia in Deutz. Es ist ein Ort von großem historischen Wert und dennoch, paradoxerweise, vielen Kölnerinnen und Kölnern unbekannt. Denn während alle den Kölner Dom bewundern, bleibt das Kastell Divitia in seinem Schatten – und das, obwohl es sich ebenfalls um ein Unesco-Weltkulturerbe handelt.

Das Kastell sicherte einst die Grenzen des römischen Reichs und wurde um 310 bis 315 n. Chr. von den Römern erbaut. Von dem ehemals 1,8 Hektar großen Truppenlager ist heute auf den ersten Blick nicht mehr viel übrig. Wer jedoch weiß, worauf man achten muss, wird erstaunt sein, was man bei genauer Betrachtung doch noch alles erkennen kann.

Modell und Pflastersteine lassen das Kastell erkennen

So dürfte das Bronzemodell ganz in der Nähe des Restaurants "Oasis" am Kennedy-Ufer schon einigen Spaziergängern am Rhein aufgefallen sein. Das Modell zeigt den originalgetreuen Aufbau des Kastells mit seinen Mauern, Türmen und Baracken.

Geht man weiter in Richtung der Kirche Alt St. Heribert fällt einem das unterschiedliche Pflaster der Straße auf. Durch verschiedene Pflastersteine sind die Mauern, Türme und Baracken des Kastells kenntlich gemacht worden, die sich zum Teil noch unter der Erde befinden.

Auf diese Weise ist es möglich, einen Teil des Kastells abzulaufen und eine Vorstellung von der Größe zu bekommen, auch wenn an der Oberfläche keine Mauerreste zu sehen sind.

Förderverein kümmert sich um den Erhalt des Kastells

Ein Großteil des Kastells wurde während des Baus des Rheinboulevards von Archäologinnen und Archäologen freigelegt. Die Nachbildung der Mauern auf der Straße und letztendlich auch der Erhalt der Überreste des Kastells sind dem Förderverein Historischer Park Deutz e.V. (FHPD) zuzuschreiben.

Der Verein kümmerte sich um den Aufbau des Historischen Parks Deutz, rund um die Kirche Alt St. Heribert. Den Mitgliedern ist es wichtig, Kölnerinnen und Kölnern, aber auch Touristen das Erbe der Römer in Deutz näherzubringen und auf das Unesco-Weltkulturerbe aufmerksam zu machen.

Weltkulturerbe seit 2021

Seit dem 27. Juli 2021 ist der Niedergermanische Limes – ein bedeutender Grenzabschnitt des Römischen Reiches – Welterbe. Einen Teil des Limes bildete das Kastell Divitia Deutz. Für den Vorsitzenden des FHPD, Sascha Ringling, ist es nicht nachvollziehbar, warum die Stadt Köln so gut wie gar nicht für das Unesco-Weltkulturerbe wirbt. Er sieht in dem Welterbe einen Besuchermagneten für die Stadt, dem mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht werden sollte.

Wer sich genauer über das Weltkulturerbe informieren will, kann beim FHPD auch Führungen buchen. Besuchergruppen bekommen dann auch einen exklusiven Einblick in den Gewölbekeller der alten Abtei. Eine Tour kostet pro Person neun Euro und dauert etwa 90 Minuten. Das Kastell ist in diesem Jahr außerdem Teil der Museumsnacht Köln und öffnet am 4. November von 19 bis 2 Uhr seine Pforten für Besucher.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Website des Fördervereines Historischer Park Deutz e.V.
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