1.400 Quadratmeter Gaming "Hamburgs erfolgreichstes Sportteam" zieht ins Herz der Stadt
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.
News folgen
Das E-Sport-Unternehmen MOUZ eröffnet mitten in der Hamburger Innenstadt ein riesiges Leistungszentrum. Ein Treffpunkt für Spieler und Fans, aber auch ein Ort der Aufklärung.
Lange Zeit war gegenüber vom Hamburger Hauptbahnhof ein Plakat mit dem provokanten Slogan "Hamburgs erfolgreichstes Sportteam" zu sehen. Dahinter steckt Mousesports, kurz MOUZ, eines der erfolgreichsten E-Sport-Teams in Deutschland. Mit dieser Ansage und dem neuen Headquarter am Glockengießerwall positioniert sich MOUZ als Vorreiter im deutschen E-Sport.
Auf 1.400 Quadratmetern, in dem ehemaligen Budni-Drogeriemarkt, der seit vielen Jahren leer stand, ist ein hochmodernes E-Sports-Zentrum entstanden. Nach mehrjähriger Planungs- und Umbauzeit steht es jetzt kurz vor der Eröffnung. Die Räumlichkeiten bieten Platz für bis zu 199 Personen und umfassen Büros, Trainingsräume und eine E-Sports-Arena.
Das Unternehmen investierte einen siebenstelligen Betrag in die Umgestaltung, um ein Umfeld zu schaffen, das sowohl für Profispieler als auch für die Community interessant ist. MOUZ will eine Verbindung zwischen Fans, Spielern und Mitarbeitern aufbauen und plant, E-Sport nicht nur für eingefleischte Spieler, sondern auch für Gelegenheits-Gamer erlebbar zu machen.
E-Sport-Arena mit Ausstattung der Extraklasse
Das Herzstück der Räumlichkeiten bildet eine Arena, die mit ihren roten Tribünen an ein modernes Amphitheater erinnert. Hier spielen die Spieler auf Augenhöhe der Zuschauer, sodass Fans ihren Vorbildern direkt bei ihren Zügen und Reaktionen zusehen können – sei es beim triumphalen Sieg oder bei frustrierenden Niederlagen. Unter der Tribüne sorgen Subwoofer für einen spürbaren Gaming-Sound: "Bei 100 Prozent wackeln die Tische", erklärt René Lannte, der für das operative Geschäft bei MOUZ zuständig ist.
MOUZ legt dabei großen Wert auf die technische Ausstattung. So sind die Räumlichkeiten nicht nur schallisoliert, sondern auch vollständig klimatisiert. Stefan Wendt, einer der Chefs von MOUZ, erklärt: "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, ein Erlebnis zu schaffen, das sowohl für professionelle Spieler als auch für Zuschauer einzigartig ist."
Das Licht- und Displaydesign ist flexibel und kann je nach Event angepasst werden. Das ermöglicht es den Spielern, unter realen Wettkampfbedingungen zu trainieren – einschließlich Publikumsatmosphäre wie bei großen internationalen Turnieren.
Öffentliche Events und Community-Treffen geplant
Ab Winter 2024 plant MOUZ erste Events im kleinen Rahmen. Die erste Veranstaltung soll am 9. November stattfinden. Ab 2025 sollen dann die Türen für die breite Öffentlichkeit geöffnet werden. Fans können sich auf Watchpartys freuen, bei denen sie gemeinsam mit den Spielern Spiele verfolgen und sich austauschen können. Lannte erklärt: "Für viele macht es einfach mehr Spaß, die Spiele gemeinsam zu schauen, anstatt alleine zu Hause."
Auch Brettspielabende und Infotainment-Veranstaltungen, sogenannte "Elternabende", sind geplant, bei denen Eltern mehr über die Welt des Gamings und E-Sports erfahren. Sie können sogar die Spiele selbst ausprobieren. Diese Events sollen es ermöglichen, Berührungsängste abzubauen und das Gaming hautnah zu erleben.
Neben dem öffentlichen Bereich bietet MOUZ auch Rückzugsräume für die Spieler. Im unteren Bereich des Headquarters gibt es neben Gaming- und Trainingsräumen auch Essbereiche und Relaxzonen. Gabriel Segat, langjähriger Spieler bei MOUZ, hält dies für optimale Voraussetzungen: "Es ist wichtig, ein strukturiertes Umfeld zu schaffen, in dem sich Spieler gezielt auf Turniere vorbereiten können, ohne den Stress des Alltags."
MOUZ will Aufklärungsarbeit leisten
MOUZ will auch gesellschaftliche Akzeptanz für den E-Sport schaffen. Der Slogan "Hamburgs erfolgreichstes Sportteam" ist dabei kein Zufall, sondern soll auch zum Nachdenken anregen. E-Sports sei längst kein Nischenthema mehr.
Marketing-Chef Gia Tien Ho erklärt: "Der Spruch ist auch eine gewisse Form von Selbstverständnis. Wir betreiben E-Sport auf einem sehr ernsthaften und professionellen Niveau. Für uns ist E-Sport heute schon Sport. Wie andere das sehen, ist deren Verständnis."
- Vor-Ort-Besuch
- Interview mit Stefan Wendt, René Lannte, Gabriel Segat und Gia Tien Ho
