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Freddy Quinn wird 93: Schlager-Legende lebt zurückgezogen bei Hamburg


"Junge, komm' bald wieder"
Schlager-Legende wird 93 – hier genießt sie ihren Ruhestand

Von t-online, dpa
27.09.2024 - 15:21 UhrLesedauer: 3 Min.
Haus im Grünen: Hier soll Freddy Quinn nun leben.Vergrößern des BildesHaus im Grünen: Hier soll Freddy Quinn nun leben. (Quelle: Citynewstv)

Zur See gefahren ist Freddy Quinn nie. Trotzdem ist er bis heute einer der bekanntesten Seeleute Deutschlands. Seinen 93. Geburtstag verbringt der Sänger zurückgezogen bei Hamburg.

Mit Liedern wie "Junge, komm' bald wieder" und "Heimweh" wurde Freddy Quinn zu einem der größten Unterhaltungsstars im Nachkriegs-Westdeutschland. Am 27. September feiert der Sänger, Schauspieler und Zirkusartist seinen 93. Geburtstag.

Freddy Quinn, 1931 geboren als Manfred Franz Eugen Helmuth Nidl in Österreich, wurde Anfang der 1950er-Jahre in einer Hamburger Hafenkneipe entdeckt. In der "Washington Bar" auf St. Pauli sang er, dazu Gitarre spielend, Hillbilly-Songs und internationale Folklore für Seeleute und Damen des horizontalen Gewerbes. Der NDR-Reporter Jürgen Roland – später Erfinder des "Großstadtreviers" – saß einmal mit dabei und verschaffte dem talentierten Sänger seinen ersten TV-Auftritt – der Beginn einer beispiellosen Karriere.

Freddy Quinn: Der Hamburger Seemann, der aus Österreich kommt

Mit seiner kraftvollen Bariton-Stimme traf Freddy Quinn mit sehnsuchtsvollen Schlagern wie "La Paloma" oder "Die Gitarre und das Meer" den Nerv der Deutschen in den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis zur Jahrtausendwende verkaufte er über 60 Millionen Tonträger und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehr als ein Dutzend Goldene Schallplatten und das Bundesverdienstkreuz im Jahr 1984.

Freddy Quinns eigenes Leben blieb stets geheimnisvoll. Seine Biografie ist von verschiedenen Versionen geprägt: Sein Vater soll ein Kaufmann irischer Abstammung gewesen sein, der bereits 1943 in den USA starb. Abenteuerliche Reisen führten Quinn nach Algerien, wo er vor Fremdenlegionären sang. Auch gab es einen Stiefvater, eine Zeit lang hieß er Manfred von Petz. Später durfte er seinen Namen offiziell in Quinn ändern.

Mit seinem Liebesleben hielt sich Freddy Quinn bedeckt. Erst durch einen Gerichtsprozess wegen Steuerhinterziehung im Jahr 2004 wurde bekannt, dass er mit Lilly Blessmann verheiratet war, die jahrelang offiziell nur als seine Managerin fungierte. Sie starb 2008 mit 89 Jahren. Quinn sagte später über sie: "Sie war mein guter Stern."

Freddy Quinn und Ehefrau Rosi leben in Schleswig-Holstein

Heute lebt er glücklich mit seiner fast 30 Jahre jüngeren Partnerin Rosi zusammen. 2023 hat das Paar geheiratet. Im Sommer sind die Eheleute Quinn auf einen Hof in Schleswig-Holstein gezogen. Zuvor lebte der Entertainer in einem Reetdachhaus in Poppenbüttel an der Alster.

Zu seinem Beruf hat Freddy Quinn eine distanzierte Sichtweise: "Ich bin Dienstleister und richte mich danach, was die Leute von mir verlangen", resümierte er einmal. Ärger bekam er 1966, als er sich mit dem Song "Wir" gegen die damals aufkommende Jugend-Protestbewegung samt ihren Hippies und "Gammlern" richtete.

In seiner Karriere trat Freddy Quinn mit Weltstars wie Johnny Cash und Nana Mouskouri auf. Fast wäre er selbst in dieser Kategorie gelandet: Eigentlich hatte Komponist Bert Kaempfert ihm den Titel "Spanish Eyes" zugedacht, der dann allerdings von Al Martino gesungen und zum weltweiten Erfolg wurde.

Freddy Quinn war Sänger, Schauspiler und Zirkusartist

Neben seiner Musikkarriere trat Freddy Quinn auch als Schauspieler in Erscheinung: "Die große Chance" war 1957 der Titel eines Musikfilms, in dem er einen Studenten in Heidelberg darstellte, der sich mit seiner Band ein Zubrot verdient. Der Auftakt zu 13 Freddy-Filmen bis 1971. Als Theaterdarsteller bejubelten ihn seine Fans unter anderem bei mehr als 600 Vorstellungen des Musicals "Heimweh nach St. Pauli" auf bundesdeutschen Bühnen.

In Fernsehshows wie "Stars in der Manege" führte Freddy Quinn dem Publikum seine besondere Liebe zur Artistik vor. Seine Fähigkeiten auf dem Hochseil und als Dompteur hatte er erlernt, als er sich in sehr jungen Jahren einem Wanderzirkus anschloss. "Die Zeit beim Zirkus war die wichtigste Lehre in meinem Leben überhaupt", erinnerte sich Quinn einmal an seine Anfänge.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene t-online-Texte
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