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Ukraine-News: November war wohl bisher verlustreichster Monat für Russland


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Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Ukraine: November war verlustreichster Monat für Russland


Aktualisiert am 01.12.2024 - 18:54 UhrLesedauer: 40 Min.
Russischer Soldat im Training: Putins Truppen haben nach ukrainischen Angaben aktuell mit vielen Verlusten zu kämpfen.Vergrößern des Bildes
Russischer Soldat im Training: Putins Truppen haben nach ukrainischen Angaben aktuell mit vielen Verlusten zu kämpfen. (Quelle: Russian Defense Ministry Press Service via AP)

Russland hatte im November wohl viele Verluste zu beklagen. EU-Spitzenvertreter sprechen in Kiew über den EU-Beitritt der Ukraine. Alle Informationen im Newsblog.

Ukraine: November war verlustreichster Monat für Russland

17.58 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums im November den verlustreichsten Monat seit Kriegsbeginn vor über zweieinhalb Jahren erlebt. Demnach verlor Russland 45.720 getötete oder verwundete Soldaten, davon an einem Tag sogar 2.030 Soldaten. Die Gesamtverluste Russlands seit Kriegsbeginn belaufen sich nach einer täglich aktualisierten Aufzählung des ukrainischen Militärs auf über 742.000 Gefallene und Verwundete. Diese Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Die neueste ukrainische Auflistung für die angeblichen russischen Verluste im November beinhaltet auch 307 zerstörte Panzer, fast 900 Schützenpanzer und 884 außer Gefecht gesetzte Artilleriesysteme. Der Gesamtwert des im Vormonat zerstörten russischen Militärgeräts belaufe sich auf über drei Milliarden Dollar (2,84 Milliarden Euro).

Erst vor wenigen Wochen hatte Moskau die vermuteten Verluste Kiews mit über 906.000 Toten und Verwundeten beziffert. Allein in diesem Jahr habe Kiew mehr Soldaten verloren als in den beiden ersten Kriegsjahren, behauptete das russische Verteidigungsministerium. Auch diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Ukraine kann auf Fortschritte im EU-Beitrittsprozess hoffen

14.37 Uhr: Der neue EU-Ratspräsident António Costa hat der Ukraine zügige Fortschritte im EU-Beitrittsprozess in Aussicht gestellt. Gemeinsam werde man daran arbeiten, im ersten Halbjahr des nächsten Jahres mindestens zwei Bereiche der Beitrittsverhandlungen zu eröffnen, sagte der frühere portugiesische Ministerpräsident am Rande von Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. In verschiedenen Politikbereichen, wie etwa beim Roaming zur kostengünstigen Handynutzung im Ausland, beginne bereits eine schrittweise Integration.

Zudem sicherte Costa der Ukraine weitere EU-Finanzhilfen und entschlossenes Arbeiten am 15. Paket mit Russland-Sanktionen zu. Vom kommenden Jahr an wolle man aus Erlösen eingefrorener Vermögenswerte Russlands in der EU monatlich 1,5 Milliarden Euro an Unterstützung leisten, sagte er. Zudem werde man mit weiteren Sanktionen den Druck auf die russische Wirtschaft erhöhen und Russlands Fähigkeit, Krieg zu führen, schwächen.

Die Europäische Union hatte die Beitrittsverhandlungen mit der von Russland angegriffenen Ukraine offiziell Anfang des Sommers eröffnet. Wie lange sie dauern werden und ob sie überhaupt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden können, ist offen. Die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei wurden beispielsweise bereits 2005 gestartet – sie liegen allerdings heute nach fortdauernden Rückschritten des Landes in den Bereichen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte vollständig auf Eis. Bei der Ukraine gilt es derzeit auch als unwahrscheinlich, dass sie vor dem Ende des russischen Angriffskriegs EU-Mitglied wird. Denn dann könnte Kiew nach Artikel 42, Absatz 7 des EU-Vertrags militärischen Beistand einfordern – und die EU wäre Kriegspartei.

Innenministerin Faeser: Müssen uns vor Russland schützen

13.29 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist besorgt, dass schwere russische Cyberangriffe in Ländern der Nato einen Bündnisfall auslösen könnten. "Ich hoffe nicht, dass die Schwelle zum Nato-Bündnisfall überschritten wird", sagte die SPD-Politikerin in einem "Handelsblatt"-Interview. Die sogenannte hybride Bedrohungslage nehme aber zu. "Deswegen müssen wir uns auch ganz anders aufstellen und schützen."

Als hybride Bedrohungen gelten beispielsweise Cyberangriffe oder Sabotage, aber auch Desinformationskampagnen. Bei einem Nato-Bündnisfall stehen alle Mitglieder des westlichen Verteidigungsbündnisses einem angegriffenen Staat bei.

Faeser warnt vor einer immer aggressiveren Haltung Russlands unter Präsident Wladimir Putin gegenüber dem Westen. "Putin kennt keine Skrupel mehr." Russland führe einen hybriden Krieg in Europa. "Dass Desinformationskampagnen, Sabotageakte und Cyberattacken staatlich gesteuert sind, ist ja offensichtlich." Laut Faeser haben die Sicherheitsbehörden eine deutliche Zunahme der Sabotage-Aktivitäten Russlands registriert. Faeser zufolge ist der Bau neuer Bunkeranlagen aber nicht notwendig. "Wir dürfen nicht auf alte Regelungen aus dem Kalten Krieg zurückgehen, sondern müssen uns auf moderne Bedrohungsszenarien einstellen."

Fokus auf Militärausgaben: Putin billigt Haushalt

11.15 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Haushalt für 2025 bis 2027 gebilligt. Im kommenden Jahr ist eine Erhöhung von 25 Prozent für Militärausgaben vorgesehen, wie aus dem auf der Webseite für offizielle Rechtsdokumente veröffentlichen Text hervorgeht.

Fast ein Drittel der Ausgaben wurde jedoch nicht öffentlich gemacht. Die Regierung hat bereits angekündigt, dass der sogenannte Sondereinsatz in der Ukraine weiterhin oberste Priorität habe.

Dnipropetrowsk: Zahl der Verletzten steigt nach russischem Angriff

11.14 Uhr: Die Zahl der Verletzten nach einem nächtlichen russischen Angriff auf die ukrainische Industrieregion Dnipropetrowsk ist auf 24 gestiegen. Zudem gebe es vier Todesopfer, teilt der Gebietsgouverneur Serhij Lyssak auf Telegram mit. Von den 24 Verletzten seien 18 im Krankenhaus, sieben befänden sich im kritischen Zustand, schreibt er weiter. Unter den Verwundeten ist demnach auch ein elfjähriger Junge. Der Einschlag ereignete sich demnach in der Ortschaft Zarytschanka unweit der Gebietshauptstadt Dnipro.

Russland hatte in der Nacht die Ukraine erneut mit Drohnen und Raketen beschossen. Nach Angaben der Flugabwehr setzte Russland insgesamt 78 Drohnen ein, die allerdings alle abgefangen oder abgelenkt werden konnten.

In Zarytschanka allerdings schlug eine Rakete ein. Mehrere Wohnhäuser und ein Geschäft wurden bei dem Angriff beschädigt. Über den eingesetzten Typ der russischen Rakete gibt es bislang keine näheren Angriffe. Erst kürzlich hatte das russische Militär mit einer neuen ballistischen Rakete namens Oreschnik die Gebietshauptstadt Dnipro beschossen. Kremlchef Wladimir Putin drohte weitere Schläge mit der Mittelstreckenrakete an, deren Zerstörungskraft seinen Angaben nach mit der einer Atomwaffe vergleichbar ist.

Cherson: Mindestens drei Tote bei Drohnenangriff

11.12 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Stadt Cherson sind dem örtlichen Gouverneur zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Sieben Personen seien verletzt worden, schreibt Olexander Produkin auf Telegram. Ziel des Angriffs am Morgen sei der öffentliche Nahverkehr gewesen.

EU-Spitzenvertreter Costa und Kallas in Ukraine eingetroffen

8.15 Uhr: Die neuen außenpolitischen Spitzenvertreter der EU sind wenige Stunden nach ihrer Amtsübernahme zu einem symbolträchtigen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. EU-Ratspräsident António Costa und Chefdiplomatin Kaja Kallas wollen dort Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen und ihm Beistand angesichts des anhaltenden russischen Angriffskrieges zusichern.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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