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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Selenskyj baut ukrainische Militärspitze um
Selenskyj spricht erstmals über mögliche Gebietsabtretungen. Der ukrainische Präsident stellt außerdem das Militär neu auf. Alle Informationen im Newsblog.
Selenskyj befördert "Helden von Mariupol"
14.56 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Freitag wichtige Posten im ukrainischen Militär neu besetzt. Wie der Spiegel schreibt, übernimmt Mychajlo Drapatyj die Leitung der Landstreitkräfte – und wird damit zum drittmächtigsten Mann der Armee.
Drapatyj hat laut Spiegel in der Ukraine den Ruf eines Helden und soll außerdem auch unter den Soldaten beliebt sein. Grund für diesen Spitznamen dürfte auch ein Video aus dem Jahr 2014 sein, in dem zu sehen ist, wie ein Panzer durch eine Reifenbarrikade bricht – wohl mit dem Generalmajor am Steuer.
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Das damals unterlegene ukrainische Militär hatte 2014 Donezk und Luhansk verloren – Mariupol konnte aber bis Anfang 2022 gehalten werden. Selenskyj lobte Drapatyj auch für seine Verdienste nach dem russischen Einmarsch 2022.
Nordkorea sichert Russland volle Unterstützung zu
3.20 Uhr: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat dem russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow bei dessen Besuch in Pjöngjang seine anhaltende Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine versichert. Der von den USA angeführte Westen habe die Ukraine zu Angriffen mit seinen Langstreckenwaffen auf russisches Territorium gedrängt und sich damit einer "direkten militärischen Intervention in den Konflikt" schuldig gemacht, wurde Kim von nordkoreanischen Staatsmedien zitiert.
Russland habe das "Recht auf Selbstverteidigung", sagte Kim demnach. Nordkoreas Regierung, Armee und Volk würden "die Politik der Russischen Föderation zur Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität gegen die Hegemoniebestrebungen der Imperialisten stets unterstützen".
Botschafter warnt vor roten Linien im Wahlkampf
3 Uhr: Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev wünscht sich den russischen Angriffskrieg als Thema im Bundestagswahlkampf, warnt aber gleichzeitig davor, dabei rote Linien für die Unterstützung seines Landes zu ziehen. "Das Handeln ist heute wie nie gefragt. Und das erwarte ich von den demokratischen Parteien in diesem Wahlkampf", sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Ich glaube, es ist falsch, die roten Linien um sich herumzuziehen und nicht vor dem Feind und vor dem Aggressor."
Makeiev forderte, die Ukraine ohne Einschränkungen im Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. "Alle Beschränkungen, die es seit fast drei Jahren gegeben hat, müssen aufgehoben werden", sagte er. "Russland wird nicht nur mit Gesprächen oder mit der Diplomatie gestoppt."
Freitag, 29. November
Umstrittener russischer General befördert
22.34 Uhr: Der russische Machthaber Wladimir Putin hat offenbar mit einer Beförderung eines Generals für Überraschung gesorgt. Rustam Muradow soll jetzt Vizekommandeur der russischen Bodentruppen sein, berichtet der russische "Insider". Muradow war einst Chef des östlichen Militärdistrikts. Er geriet in die Kritik, weil er als Verantwortlicher seine Soldaten in die Schlacht um Wuhledar führte, bei der es massive russische Verluste gab. Er wurde danach von seinem Posten entfernt. Russische Militärblogger kritisieren den General auch wegen seiner Defizite bei der Planung von Einsätzen. Der Kreml hat die Beförderung bislang nicht bestätigt. Muradow hat auch Erfahrung bei Kampfeinsätzen in Syrien gesammelt.
Ukrainer schicken Reserven an die Front im Osten
20.37 Uhr: Wegen des russischen Vormarsches in der Ostukraine hat das Kiewer Oberkommando Reserven an die besonders bedrohten Frontabschnitte Pokrowsk und Kurachowe verlegt. Das teilt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Facebook mit. Die frischen Truppen seien mit zusätzlicher Munition und Waffen ausgestattet, schreibt er. Es gehe darum, Pläne des Gegners zu vereiteln, "die weit über diese Frontabschnitte hinausgehen".
Bei Pokrowsk und Kurachowe gibt es dem Lagebericht des Generalstabs zufolge am Freitag ein weiteres Mal die heftigsten Gefechte. Die Städte liegen am westlichen Rand des Bergbau- und Industriereviers Donbass. Daran schließt sich eine offene Steppenlandschaft bis zum Fluss Dnipro an. Ein Durchbruch würde der russischen Armee den Weg zu den wichtigen Großstädten Dnipro und Saporischschja eröffnen.
Selenskyj erwägt wohl Gebietsabtretungen – unter einer Bedingung
20.27 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zieht offenbar im Falle eines Waffenstillstands zeitweise Gebietsabtretungen an Russland in Erwägung. Voraussetzung dafür sei jedoch der Schutz der von der Ukraine kontrollierten Gebiete durch die Nato, sagt Selenskyj in einem Interview mit dem Sender Sky News. Mehr dazu lesen Sie hier.
Polen: Deutscher wegen Geschäften mit Russland festgenommen
18.15 Uhr: In Polen hat der Inlandsgeheimdienst ABW einen Deutschen vorübergehend festgenommen, der illegal Maschinenteile nach Russland verkauft haben soll. Diese könnten sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Gorzow Wielkopolski der Deutschen Presse-Agentur.
Der 62-Jährige, Chef einer Firma mit Sitz in Polen, ist demnach bereits am 20. November festgenommen worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er in den Jahren 2017 und 2018 fünf Spezialfräsen nach Russland verkauft hat, die an ein Rüstungsunternehmen geliefert wurden. Die Lieferungen seien in mehreren Tranchen ausgeführt worden, ohne dass dafür eine Genehmigung vorgelegen habe.
Der Mann befinde sich mittlerweile nicht mehr in Haft, hieß es weiter. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm nach Angabe der Staatsanwaltschaft bis zu zehn Jahre Haft. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es dazu, dem Ministerium sei der Fall bekannt. Das Generalkonsulat Breslau stehe mit den polnischen Behörden in Kontakt und betreue den betroffenen deutschen Staatsbürger konsularisch.
Ukraine will Einladung für Nato-Beitritt
18.11 Uhr: Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bittet die Nato, die Ukraine während eines Treffens in Brüssel nächste Woche zum Beitritt in das westliche Militärbündnis einzuladen. Das geht aus einem Brief hervor, der Reuters vorliegt.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters