Gefährliche Körperverletzungen Mädchenbande muss sich vor Gericht verantworten
Trotz ihres jungen Alters muss sich eine Gruppe Mädchen vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, andere Jugendliche beleidigt, verletzt und dabei gefilmt zu haben.
Sie sind erst zwischen 13 und 15 Jahre alt, aber im vergangenen Sommer haben sie immer wieder zugeschlagen und getreten, die Taten gefilmt und damit im badenwürttembergischen Heilbronn für Schlagzeilen gesorgt. Als "Mädchenbande" wurde die Gruppe aus mindestens 10 und bis zu 30 gewaltbereiten Mädchen bekannt. Drei mutmaßliche Anhängerinnen müssen sich nach Angaben eines Sprechers des Amtsgerichts am 22. Februar vor Gericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Zwei von ihnen waren im August festgenommen worden und saßen bis Anfang Oktober in Untersuchungshaft. Die Öffentlichkeit ist von der Heilbronner Verhandlung vor dem Jugendschöffengericht ausgeschlossen, weil die Mädchen noch zu jung sind. Viele andere aus der Gruppe sind oder waren zur Tatzeit unter 14 und damit strafunmündig.
Bis zu 23 Körperverletzungen
Insgesamt soll die Bande nach Polizeiangaben aus bis zu 30 Kindern und Jugendlichen bestanden haben und für mindestens 23 Körperverletzungen im Juli und August verantwortlich sein. Ein Großteil der Taten wurde mit Handys gefilmt. Die Ermittler aus dem Haus des Jugendrechts in Heilbronn waren zuerst auf die Spur eines der Mädchen gekommen. Danach seien auch andere identifiziert worden, hieß es.
Das Vorgehen bei den Schlägereien war demnach immer ähnlich. Die Mädchen sollen in unterschiedlichen Zusammensetzungen andere Jugendliche – vor allem auch junge Frauen – angesprochen und sie beschuldigt haben, Kontakt zum Freund einer der Tatverdächtigen zu haben. Nach Polizeiangaben war dies stets ein haltloser Vorwurf, dem aber Beleidigungen, Schläge und Tritte folgten.
- Nachrichtenagentur dpa