Prozess in Köln "Zugekokster Wichtigtuer": Drach wehrt sich gegen Urteil
Noch im Gerichtssaal hatte Reemtsma-Entführer Drach vergangene Woche erklärt, dass er sofort Revision gegen das Urteil einlegen wolle. Jetzt setzt er sein Vorhaben um.
Der wegen Raubs und versuchten Mordes verurteilte Thomas Drach wehrt sich juristisch gegen das Urteil des Kölner Landgerichts. Der 63-Jährige habe über seine Anwälte Revision eingelegt, erklärte das Gericht auf Nachfrage. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Drach war in der vergangenen Woche zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt worden. Außerdem verhängte die Kammer gegen den einstigen Reemtsma-Entführer anschließende Sicherungsverwahrung.
Damit würde Drach nach verbüßter Haft in den Maßregelvollzug überstellt und dort weiter hinter Gittern sitzen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Drach 2018 und 2019 drei Raubüberfälle auf Werttransporter in Köln und Frankfurt am Main begangen hatte.
- Drach vor Gericht: So verlief der Prozess
Noch im Gerichtssaal hatte Drach erklärt, dass er sofort Revision einlegen wolle. Das Gericht hatte ihn aber abgeblockt und erklärt, dass dies schriftlich bei der Geschäftsstelle geschehen müsse. Drach hatte in dem Prozess stets alle Vorwürfe bestritten, seine Verteidiger hatten Freispruch für ihn beantragt.
1996 hatte der Deutsche den Erben der Hamburger Tabak-Dynastie Reemtsma, Jan Philipp Reemtsma, entführt und gegen Lösegeld wieder freigelassen. Für die Tat war Drach einst schon zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
- Nachrichtenagentur dpa