Polizei glaubt ihnen erst nicht Tagelöhner sollen Leichenteile entsorgen – für 500 Dollar
Sie sollten Säcke mit angeblichen Steinen entsorgen, stießen dann jedoch auf menschliche Überreste: Tagelöhner in den USA brachten Ermittler auf die Spur eines schrecklichen Verbrechens.
Sie wurden angeheuert, um angeblichen Müll zu entsorgen – und machten eine grausige Entdeckung: Tagelöhner in den USA haben in Mülltüten Leichenteile gefunden. Beauftragt hatte sie der mutmaßliche Mörder.
Im Interview mit dem US-Sender NBC haben drei Tagelöhner die Geschichte ihres erschreckenden Auftrags erzählt. Demnach sei ihnen ein Lohn von 500 US-Dollar angeboten worden, um drei große Mülltüten aus der Garage eines Hauses in Tarzana, einem Stadtteil der US-Metropole Los Angeles, zu entsorgen. Darin würden sich Steine befinden, sagte ihnen ihr Auftraggeber. Brisant: Der Mann namens Samuel H. sitzt nun wegen des Verdachts auf Mord in Haft.
Denn wie sich bald herausstellte, befanden sich in den Mülltüten keineswegs Steine, sondern Teile einer Leiche. "Als wir die Säcke aufhoben, bemerkten wir, dass es keine Steine waren", sagte einer der Arbeiter dem Sender. Die Säcke seien weich und durchnässt gewesen, ein jeder habe gut 25 Kilogramm gewogen. Dennoch verluden sie die Säcke zunächst, bekamen jedoch starke Zweifel an ihrem Auftrag.
"Ich fing an, Körperteile zu sehen"
An der nächsten Straßenecke hielten die Arbeiter dann laut eigenen Angaben an, um nachzuschauen, was sich in den Säcken befand. "Ich fing an, Körperteile zu sehen, einen Bauchnabel", sagte der Arbeiter. "Ich war erstaunt. Natürlich fühlte ich mich schlecht. Man hatte uns reingelegt." Und so fuhren sie wieder zurück, stellten die Säcke in der Einfahrt des Hauses ab und gaben das Geld zurück.
Ihr Auftraggeber, der mutmaßliche Mörder Samuel H., habe ihnen gesagt, dass es sich lediglich um Halloween-Dekoration handele. Doch die Tagelöhner wollten damit nichts weiter zu tun haben. Im Anschluss fuhren sie auf direktem Wege zur Polizei.
Hinweisgeber werden zunächst nicht ernst genommen
Doch dort wurden sie mit ihrer Geschichte zunächst nicht ernst genommen. Auf der ersten Polizeiwache, einer Station der Autobahnpolizei des Bundesstaats Kalifornien, habe man sie an die Kollegen einer Dienststelle der Polizei von Los Angeles verwiesen. Doch auch die Beamten der zweiten Polizeiwache wollten von dem Fall zunächst nichts wissen. Sie sollten den Notruf wählen, habe man ihnen gesagt.
Polizeikräfte fuhren dann zu dem Anwesen, sahen jedoch keine Anzeichen auf ein Verbrechen, die Mülltüten befanden sich nicht mehr in der Einfahrt. So konnten sie sich keinen Zugang verschaffen. Erst am vergangenen Mittwoch wurde H. dann festgenommen. Eine Person hatte auf einem Parkplatz im benachbarten Stadtteil Encino Müll durchwühlt und war dabei auf den zerstückelten Torso einer Frau gestoßen. Daraufhin durchsuchten Ermittler das Anwesen des Tatverdächtigen.
In dem Haus lebten neben H. auch dessen Frau sowie ihre Eltern. Außerdem sollen drei Kinder im Grundschulalter zu der Familie gehören. Sie befinden sich nun in Obhut des Jugendamts.
Ehefrau und Schwiegereltern des Verdächtigen gelten als vermisst
Die Frau des Tatverdächtigen und ihre Eltern werden weiterhin vermisst. Ermittler haben zuletzt auf der Suche nach ihnen Mülltonnen rund um den Fundort der zerstückelten Leiche durchsucht. Dabei sei auch ein Leichenspürhund im Einsatz. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass es sich bei der gefundenen Leiche um die Ehefrau H.'s handelt. Eine Bestätigung durch die Gerichtsmedizin steht noch aus.
Offiziell angeklagt wurde der Tatverdächtige noch nicht. Aktuell sitzt H. in Untersuchungshaft und könnte gegen eine Kaution von zwei Millionen US-Dollar zunächst entlassen werden. Am Montag soll er erstmals vor Gericht erscheinen.
- nbclosangeles.com: "‘Started seeing body parts': Day laborers say Tarzana murder suspect hired them to move human remains" (englisch)
- nytimes.com: "Son of Former Hollywood Agent Is Charged in Woman’s Murder"