Tornado in den USA "Meine Stadt ist weg"
Ausnahmezustand in Mississippi: In dem US-Bundesstaat hat in der Nacht zu Samstag ein heftiger Tornado gewütet. Mehrere Menschen kamen ums Leben.
Heftige Stürme und ein Tornado haben im südlichen US-Bundesstaat Mississippi mindestens 25 Menschen das Leben gekostet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dutzende Menschen seien verletzt worden, teilte der örtliche Katastrophenschutz am frühen Morgen (Ortszeit) mit. Auch im benachbarten Alabama kam ein Mensch ums Leben.
"Leider werden sich diese Zahlen voraussichtlich ändern", schrieb die Behörde weiter. Tausende Menschen waren in dem südlichen Bundesstaat ohne Strom.
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Der Nationale Wetterdienst bestätigte mindestens einen Tornado. Dieser habe Schäden in den Städten Silver City und Rolling Fork verursacht, teilte die Behörde auf Twitter mit. Medien zufolge hat er eine rund 130 Kilometer lange Spur der Verwüstung hinterlassen. In US-Medien waren auch Berichte über weitere Tornados zu lesen, einige kamen demnach aus Alabama.
Bürgermeister: "Meine Stadt ist weg"
Die Stürme im Bundesstaat fegten Medienberichten zufolge Dächer von Häusern, rissen Bäume und Stromleitungen aus und machten einige Stadtteile fast dem Erdboden gleich. Rund 100.000 Kunden in Mississippi und den benachbarten Staaten Tennessee und Alabama waren am frühen Morgen ohne Strom, meldete die Seite "poweroutage.us".
"Meine Stadt ist weg. Aber wir werden widerstandsfähig sein und wir werden zurückkommen", sagte der Bürgermeister von Rolling Fork, Eldridge Walker, im US-Fernsehen. Völlige Verwüstung sei alles, was er sehe, wenn er von rechts nach links schaue. Als die Sturmwarnung kam, hätten er und seine Frau Deckung gesucht, sagte der Bürgermeister weiter. Sie hätten sich in der Badewanne ihres Hauses aufgehalten, um sich zu schützen.
Biden: "Wir werden alles tun"
Auch ein Anwohner der Stadt berichtete CNN von heftigen Zerstörungen. "So etwas habe ich noch nie gesehen", sagte Brandy Showah. "Das war eine großartige Kleinstadt – und jetzt ist sie weg."
Inzwischen reagierte auch der US-Präsident auf die Zerstörung: "Wir werden alles tun, was wir können, um zu helfen", versprach Joe Biden angesichts der "herzzerreißenden" Bilder aus Mississippi.
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Katastrophenschutz hatte gewarnt
Mississippi gilt als ärmster Bundesstaat der USA. In Rolling Fork mit seinen rund 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern leben zahlreiche Menschen in ausgebauten Wohnwagen. Die Kleinstadt mit ihrer überwiegend Schwarzen Bevölkerung liegt der "New York Times" zufolge unter der Armutsgrenze des Landes. Örtliche Medien berichteten, dass in dem Ort ein Krisenzentrum eingerichtet worden sei. Dort gebe es Betten, Wasser, sanitäre Anlagen und medizinische Unterstützung.
Die Behörden hatten für gestern Abend (Ortszeit) Warnungen vor einer Serie von Tornados in der Region veröffentlicht. Für Sonntag warnte der Wetterdienst vor schweren Gewittern mit Hagelkörnern, die die Größe von Hühnereiern erreichen könnten. Auch weitere Tornados und Windböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 110 Kilometern pro Stunde seien möglich. Die Meteorologen gehen davon aus, dass sich die Stürme erst am Abend abschwächen und von vereinzelten Schauern gefolgt werden dürften.
Erst vor wenigen Tagen hat ein Tornado im US-Bundesstaat Kalifornien in der Nähe von Los Angeles für erhebliche Zerstörungen gesorgt. In Montebello wurden durch den Sturm am Mittwoch Dächer von Häusern abgedeckt; Autos wurden herumgewirbelt und beschädigt. Videoaufnahmen zeigten zudem beschädigte Industriegebäude sowie zerstörte Kanalisation.
- Nachrichtenagentur dpa