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Gen Z: Psychische Erkrankungen durch Corona gestiegen


Corona-Pandemie
Generation Z betroffen: Psychische Erkrankungen nehmen zu

Von afp
Aktualisiert am 11.12.2024 - 08:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Psychische Erkrankungen: Bei jüngeren Menschen nehmen Angststörungen und Depressionen zu.Vergrößern des Bildes
Psychische Erkrankungen: Bei jüngeren Menschen nehmen Angststörungen und Depressionen zu. (Quelle: bymuratdeniz/getty-images-bilder)
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Depressionen und Angststörungen: Die Zahl der psychischen Erkrankungen bei jungen Menschen nimmt zu. Die Gründe hängen mit der Corona-Pandemie zusammen.

Bei jüngeren Menschen der sogenannten Generation Z haben Depressionen und Angststörungen einer Erhebung für die Krankenkasse KKH zufolge besonders stark zugenommen. Die Häufigkeit wiederkehrender Depressionen bei Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren stieg zwischen 2013 und 2023 um 130 Prozent, wie die KKH Hannover am Dienstag berichtete. Die Zunahme war demnach deutlich stärker als in der deutschen Gesamtbevölkerung, wo sie nur bei rund 56 Prozent lag.

Einen deutlich stärkeren Anstieg gab es auch bei Angststörungen unter jüngeren Menschen. Laut den für die KKH erhobenen Zahlen stieg deren Häufigkeit unter den 18- bis 29-Jährigen zwischen 2013 und 2023 um 42 Prozent. In der Gesamtbevölkerung lag das Plus im selben Zeitraum demnach bei 19 Prozent. Vor allem seit der Coronapandemie hätten Angststörungen bei Jüngeren noch einmal "überproportional zugenommen", resümierte die Kasse.

Grund ist Einsamkeit

Die KKH brachte die Zunahme von Depressionen und Angststörungen in einen Zusammenhang mit wachsender Einsamkeit in der Gesellschaft. Dies sei auch für Menschen jenseits der Generation Z ein Problem, erklärte die Kasse. Der Erhebung zufolge fühlten sich rund zwei Drittel der 18- bis 50-Jährigen (64 Prozent) mitunter außen vor oder einsam. Die Hälfte der Betroffenen fühle sich in einsamen Momenten traurig und depressiv, jeder Vierte ausgebrannt.

"Wer dauerhaft einsam ist, kann in der Folge psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen entwickeln", erklärte die KKH-Expertin und Ärztin Aileen Könitz. Es handelt sich dabei um eine Art "Teufelskreis".

Laut der Krankenkasse könnten zunehmende Aggressivität und sinkende Empathie in der Gesellschaft eine zentrale Ursache für Einsamkeit sein. Gut ein Drittel der zumindest zeitweise einsamen 18- bis 50-Jährigen (35 Prozent) gab bei einer Befragung des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag der KKH an, eine "Veränderung des sozialen Umgangs" sei der Auslöser. Nur zu wenig Zeit für Kontaktpflege etwa durch beruflichen Stress wurde öfter als Grund genannt.

"Persönlicher Austausch verkümmert"

Die Kasse verwies in diesem Zusammenhang auf die Folgen von sich ablösenden Krisen – etwa der Coronapandemie, dem russischen Krieg gegen die Ukraine, Inflation und Klimakrise. In Zeiten der Instabilität nähmen Unsicherheiten und Frustrationen zu. Zudem seien seit der Coronakrise zwischenmenschliche Kontakte in etlichen Bereichen dauerhaft durch digitale Alternativen wie Videokonferenzen oder Onlineshopping "verdrängt" worden. Auch das fördere die Einsamkeit. "Der persönliche Austausch verkümmert an vielen Stellen."

Eine gerade unter jungen Menschen "teils auch exzessive" Nutzung sozialer Medien sei ein weiterer Faktor. Zwar könnten soziale Medien ein wichtiger Baustein für Kontaktpflege und Austausch sein, betonte die KKH. Ein großes Problem sei aber das in Netz allgegenwärtige Vergleichen und Bewerten. Es begünstige nur diejenigen, die sich geschickt inszenierten. Bei anderen würden "Unzufriedenheit, depressive Gefühle und Einsamkeit" ausgelöst.

Forsa befragte für die KKH von Ende Oktober und Anfang November bundesweit 1.002 Menschen. In die Erhebung flossen außerdem Daten von Versicherten der Kasse zur Häufigkeit wiederkehrender Depressionen und Angststörungen ein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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