Börsen News Aktien Frankfurt: Dax trotzt Corona-Sorgen und bleibt auf Rekordkurs
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat zum Auftakt in die neue Woche seinen Rekordkurs gehalten. Anleger ließen sich von den Sorgen wegen steigender Corona-Infektionszahlen und drohender Lockdowns nicht einschüchtern. Die Wucht der vierten Welle in den kommenden Wochen könnte allerdings zum größten Hindernis für die Jahresendrally werden, mahnte der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Seine Bestmarke vom Freitag übertraf der Dax am Montag noch einmal um einige Zähler. Am Nachmittag verbuchte der deutsche Leitindex einen Zuwachs von 0,20 Prozent auf 16 126,97 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel stand 0,44 Prozent höher auf 36 027,05 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wies ein Plus von 0,2 Prozent auf.
Im Dax lagen die Papiere des Online-Modehändlers Zalando vorne mit plus 3,6 Prozent. Sie profitierten ebenso wie die im Nebenwerteindex SDax notierten Titel der Online-Möbelhändler Home24 und Westwing von der Furcht vor neuen Einschränkungen angesichts rasant steigender Corona-Zahlen. Bleiben Geschäfte geschlossen, kaufen Verbraucher ihre Utensilien im Internet. Home24 gewannen 13,2 Prozent, Westwing verteuerten sich um 7,7 Prozent.
Besitzer von Airbus-Aktien freuten sich bei einem Plus von 2,1 Prozent über einen Großauftrag auf der Dubai Airshow. Die Papiere von RWE drehten nach Vorstellung neuer Ergebnisziele ins Plus, zuletzt gewannen sie 1,9 Prozent. Investitionen in den Bereich Erneuerbare Energie seien der Treiber, sagte ein Analyst
Im MDax gewannen Lufthansa 2,4 Prozent, nachdem die UBS ihre Verkaufsempfehlung gestrichen und sich zuversichtlich zu den weiteren Aussichten geäußert hatte.
Hella legten um rund drei Prozent zu. Der aktivistische Investor Paul Singer will an der geplanten Übernahme des Autozulieferers durch den französischen Konkurrenten Faurecia verdienen. Er hielt zum 8. November 6,57 Prozent an Hella. Singer ist dafür bekannt, dass er sich bei vor einer Übernahme stehenden Konzernen einen Minderheitsanteil sichert, um bei einem sogenannten Zwangsabfindungsverfahren (Squeeze-out) einen höheren Preis zu erzielen.
Nach einer pessimistischeren Unternehmensprognose standen mit einem Kursabsturz von fast einem Fünftel die Papiere des IT-Sicherheitsdienstleisters Secunet im Fokus. Ein Händler sagte, der Ausblick sei katastrophal.
Um gut sechs Prozent nach oben ging es dafür für die Aktien des Lkw-Zulieferers SAF-Holland, nachdem dieser einen Umsatz- und Gewinnsprung gemeldet hatte. Die Papiere des IT-Dienstleisters Nagarro erreichten ein Rekordhoch und gewannen am Nachmittag fast zehn Prozent. Eine frische Kaufempfehlung von Warburg Research mit einem von 170 auf 200 Euro angehobenen Kursziel kam ihnen dabei zugute.
Der Euro notierte weiter in der Nähe seines tiefsten Stands seit Mitte 2020. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1445 US-Dollar. In der vergangenen Woche war der Euro mit 1,1433 Dollar auf ein Tief seit Juli 2020 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1448 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,35 Prozent am Freitag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 144,95 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,06 Prozent auf 171,11 Punkte zu./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---