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WOCHENAUSBLICK: US-Inflation könnte Rekordjagd des Dax stoppen


Börsen News
WOCHENAUSBLICK: US-Inflation könnte Rekordjagd des Dax stoppen

Von dpa-afx
08.11.2021Lesedauer: 3 Min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt scheint die Jahresendrally schon in vollem Gange zu sein. Nachdem der Leitindex Dax seine kleine Schwächephase überwunden hat und seit Kurzem wieder von Rekord zu Rekord eilt, könnte die Börsenampel in der neuen Woche weiter grün leuchten, zumal die am Wochenende veröffentlichten Exportzahlen Chinas überraschend gut ausfielen. Einen Strich durch die Rechnung machen könnten den Anlegern derweil noch die weiter bestehenden Inflationssorgen.

Doch zumindest aus charttechnischer Sicht sind die Aussichten für den Dax recht gut. "Die nun bevorstehenden Monate gehören statistisch zu den besten, wodurch der Markt zusätzlich angefeuert werden könnte", schreibt der Börsenexperte Andreas Büchler von Index Radar. Dazu komme, dass nach dem Sprung auf ein weiteres Rekordhoch keine weiteren technischen Verkaufszonen oberhalb des aktuellen Kursniveaus mehr existierten.

Allerdings sollten die Anleger die immer noch im Hintergrund schwelenden Inflationssorgen im Blick behalten, auch wenn von den Notenbanken zuletzt beruhigende Töne gekommen waren. Zudem wütet die Corona-Pandemie wieder mit voller Wucht. So könnten nationale Schutzmaßnahmen einmal mehr die internationalen Lieferketten einer Bewährungsprobe unterziehen und so die weltweite Konjunkturerholung gefährden.

Doch all das ficht die Anleger wohl erst einmal nicht an. "Noch vor einem Monat ließ sich so etwas wie Herbstmüdigkeit erkennen", schrieb Analyst Ulf Krauss von der Landesbank Helaba. Jetzt aber sei von einer Erschöpfung wenig zu erkennen, zumal seitens der Geldpolitik negative Überraschungen ausgeblieben seien.

So beginnt die tonangebende US-Notenbank zwar mit dem Ausstieg aus ihren zur Konjunkturbelebung aufgelegten milliardenschweren Wertpapierkäufen, will sich mit Zinsanhebungen aber noch Zeit lassen. Den Inflationsanstieg bewerten die Währungshüter nach wie vor als vorübergehende Angelegenheit.

Ferner hob die britische Notenbank ihren Leitzins trotz anders lautender Spekulationen zunächst nicht an. Ohne vorläufige Zinserhöhungen dürfte der Aktienmarkt für Anleger also vorerst ein attraktiver Platz zum Geldanlegen bleiben.

Skeptischer aber äußerten sich die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die jüngste Rekordjagd beim Dax und auch beim SDax , dem Index für kleinere und mittlere Nebenwerte, geschehe vor dem Hintergrund nach wie vor sehr hoher Inflationszahlen sowie eines nachlassenden Wirtschaftswachstums und eines in der Dynamik abnehmenden Gewinnwachstums der Unternehmen.

"Und weil die Bewertungen am Aktienmarkt weiter steigen und inzwischen ziemlich angespannt erscheinen, dürfte die Luft für eine Fortsetzung der Jahresendrally nun dünn geworden sein. Vor allem dann, wenn die am Mittwoch anstehenden US-Inflationszahlen für Oktober höher als erwartet ausfallen sollten", fuhren die LBBW-Experten fort. Denn dann könnte die Diskussion um eine früher als von Experten prognostizierte Zinserhöhung wieder an Fahrt gewinnen.

Doch zumindest die laufende Berichtssaison der Unternehmen bewertete der Aktienstratege Markus Wallner von der Commerzbank etwas positiver als seine Kollegen von der LBBW. Immerhin hat laut Wallner bisher die Mehrzahl der deutschen Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Einige von ihnen hätten zudem ihre Ziele für das laufende Geschäftsjahr erneut angehoben.

In der neuen Woche legen einmal mehr viele Unternehmen aktuelle Geschäftszahlen vor. Besonders dicht gepackt ist das Tagesprogramm am Mittwoch und am Donnerstag. So berichten zur Wochenmitte unter anderem der Sportartikelhersteller Adidas , der Versicherer Allianz , der Energiekonzern Eon , der Chiphersteller Infineon und der Energietechnikkonzern Siemens Energy über das abgelaufene Quartal.

Einen Tag später folgen dann der Essenslieferant Delivery Hero, der Energiekonzern RWE und der Technologiekonzern Siemens . Zum Abschluss der Woche legt mit der Deutschen Telekom der letzte Dax-Konzern seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vor./la/bgf/zb
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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