Schutz vor sexuellem Missbrauch Das Teilen von Kinderbildern bei Facebook ist gefährlich
Datenschützer warnen vor dem Teilen von Kinderbildern auf sozialen Netzwerken. Dadurch können hohe Sicherheitsrisiken entstehen, die sich einfach vermeiden lassen.
Identitätsdiebstahl und Cybermobbing: Die Risiken, wenn Eltern die Fotos oder Videos ihrer Kinder bei Facebook, Instagram oder WhatsApp hochladen, sind hoch, warnt die Initiative "Deutschland sicher im Netz" (DsiN). Selbst auf den ersten Blick harmlose Urlaubsfotos könnten für Kinder problematisch sein, heißt es.
Weil Kinder wie auch Erwachsene ein Recht auf Privatsphäre und am eigenen Bild haben, sei zum Beispiel schon das Teilen von Kinderfotos in Badebekleidung fraglich. Nicht nur, dass sich die Kinder unwohl fühlen könnten, wenn solche Bilder geteilt werden und öffentlich im Netz sichtbar sind.
Bei der Verbreitung könnten auch erhebliche Sicherheitsrisiken entstehen. "Denn sind die Fotos einmal im Netz, sind sie für andere zugänglich und können missbräuchlich verwendet werden", schreibt die DsiN. Dazu gehörten zum Beispiel ein Identitätsdiebstahl, bei dem das Foto verwendet werde, um mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen oder Cybermobbing unter Gleichaltrigen.
Tipps für Eltern bei der Verbreitung von Kinderbildern
Um sich gegen solche Risiken bei der Verbreitung von Kinderbildern und -videos auf sozialen Netzwerken zu schützen, hat die DsiN ein paar Ratschläge für Eltern verfasst.
Ein Punkt sei, so sparsam wie möglich mit den eigenen Daten auf sozialen Netzwerken umzugehen. "Nutzen Sie Einstellungen für Datensparsamkeit in sozialen Netzwerken, um Fotos nur bestimmten Gruppen zugänglich zu machen", heißt es. Auch könne der Account auf "privat" gestellt werden, damit nur ausgewählte Personen die Nachrichten einsehen könnten.
Der DsiN rät Eltern, ihre Kinder in die Entscheidung mit einzubeziehen, bevor sie Fotos von ihnen machen und veröffentlichen. Sobald Kinder ein entscheidungsfähiges Alter erreichen, sei ihre Zustimmung zum Teilen von Bildern und Videos erforderlich.
Außerdem sollten Eltern darüber nachdenken, das Teilen ihrer Standortdaten in den Einstellungen der sozialen Netzwerke auszuschalten. Warum? Das ermögliche ungewollte Kontaktanbahnungen zum Kind durch Dritte. "Vermeiden Sie eindeutige Ortshinweise auf den Fotos wie Hotelname oder Straßenschilder", rät der DsiN.
Automatische Speicherung von Metadaten ausschalten
Auch in den Metadaten der Aufnahmen könnten sich Hinweise zum Standort befinden. Darum sollte auch die automatische Speicherung dieser Bildinformationen in den Einstellungen deaktiviert werden. Wie das geht, zeigt der Verein Schritt für Schritt auf einer eigenen Seite.
Eine weitere Möglichkeit, das Risiko in sozialen Netzwerken zu verringern, sei laut DsiN, auf Badebilder zu verzichten. "Vermeintlich harmlose Bilder können zu sexuellen Zwecken missbraucht werden", heißt es. Deshalb sollten keine Aufnahmen gepostet werden, auf denen Kinder vollkommen oder teilweise unbekleidet sind.
Sind Bilder oder Videos einmal im Netz, könne sich ihre Entfernung schwierig gestalten. "Im Zweifel sollte der betreffende Dienste-Betreiber per Löschantrag kontaktiert werden, um die Fotos zu entfernen."
- sicher-im-netz.de: "Kinderbilder auf Social Media: Welche 5 Tipps Eltern im Urlaub beachten sollten"
- difü.de: "Was sind Metadaten und was verraten sie über uns?"