Hilfe für Schmerzpatienten Neue Medikamente gegen Migräne bald auf dem Markt
Für Migränegeplagte gibt es Hoffnung: Neue Mittel zur Vorbeugung von Migräneattacken stehen kurz vor der Zulassung. Was Experten von der Behandlung halten und welche Patienten profitieren können.
Experten erhoffen sich von neuen Medikamenten eine Linderung des Leidens von Migränepatienten. Das erste von drei Medikamenten für die vorbeugende Behandlung von Migräne bei Erwachsenen sei bereits auf dem europäischen Markt zugelassen und werde vermutlich Ende des Jahres in deutschen Apotheken zur Verfügung stehen, erklärt Stefanie Förderreuther, Präsidentin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG).
Frauen sind anfälliger für Migräne
Zwei andere Präparate sind demnach in den USA zugelassen. Für den europäischen Markt wird die Entscheidung in Kürze erwartet. "Heilen können wir die Migräne damit nicht", sagt Förderreuther im Vorfeld des Deutschen Schmerzkongresses, der am 17. Oktober in Mannheim beginnt. "Aber die Anzahl der Migränetage zu senken ist bereits ein großer Segen für die Betroffenen."
In Deutschland leiden rund sechs bis acht Prozent der Männer und etwa 20 Prozent der Frauen an Migräne. Die Patienten haben nicht nur pulsierende Kopfschmerzen. Oft ist ihnen übel, sie sind appetitlos, haben Sehstörungen und sind überempfindlich auf Licht und Geräusche.
Antikörper können Migräne vorbeugen
Die neuen Medikamente, die als Spritze unter die Haut verabreicht werden, werden vorbeugend eingesetzt. Es handelt sich um sogenannte Antikörper, die die Wirkung des Botenstoffs CGRP blockieren. Dieser ist für Migräneattacken mitverantwortlich.
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Nach Angaben von Tim Jürgens, Kongresspräsident des Deutschen Schmerzkongresses, sollten in erster Linie Patienten mit den neuen Antikörpern behandelt werden, die schwer und häufig von Migräneattacken betroffen sind und bei denen bislang verfügbare Mittel nicht gut wirkten oder für sie nicht gut verträglich waren.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- AFP