Vermeintliches Marienwunder Forscher lüften Geheimnis um "blutende Madonna von Ostro"
Im März hatten Augenzeugen eine rote Substanz auf der Marienfigur im sächsischen Ostro entdeckt. Ein Wunder ist das allerdings nicht, wie Forscher herausfanden.
Einige Gläubige wähnten sich bereits als Zeugen eines Wunders. Mitte März entdeckten Wanderer eine rote Substanz auf einer Marienstatue im sächsischen Ostro im Landkreis Bautzen. Die Geschichte verbreitete sich schnell und die Mär von der "blutenden Madonna von Ostro" war geboren. Mittlerweile haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden allerdings herausgefunden, was es mit dem vermeintlichen Blut auf sich hat.
"Es sind Milben, die der Statue ihre rötliche Farbe verleihen", erklärte das Bistum Dresden-Meißen am Dienstag. "In unserer Region gab es vor allem auf unseren Social-Media-Kanälen Interesse an der Auflösung des Phänomens", erklärte Michael Baudisch, Sprecher des Bistums. Trotz der Klärung sehen manche Gläubige immer noch ein Wunder in dem Ereignis: "Manche hätten gemeint, dass es trotz Auflösung dennoch in gewisser Weise ein Wunder gewesen sei."
Großes Staunen bei den Gläubigen
Die mysteriöse Statue befindet sich eingerahmt von Natursteinen in einer Grotte hinter einem Gitterzaun. Professor Klaus Reinhardt von der Technischen Universität Dresden löste schließlich das Rätsel um die roten Köpfe: Bei steigenden Temperaturen krabbeln die kleinen Spinnentiere nach oben – so landeten sie wohl auf den Köpfen der Skulptur.
Das Phänomen sorgte unter den Gläubigen für großes Staunen, wie das Bistum mitteilte. Man warnte allerdings auch davor, übermäßig religiöse Interpretationen anzustellen.
Doch abgesehen vom natürlichen Ursprung sieht das Bistum auch etwas Positives in dem Vorfall: "Ich möchte allen Gläubigen, die sich durch dieses Ereignis zum besonderen Gebet aufgerufen gefühlt haben, meinen ausdrücklichen Dank aussprechen", betonte Generalvikar Andreas Kutschke und ergänzte: "Es stimmt optimistisch, wenn Gläubige auf vielfältige Weise sensibel bleiben für die Zeichen Gottes an uns Menschen in dieser Zeit".
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa