Geplanter Stellenabbau Tesla-Mitarbeiter: "Es gibt kein Chaos"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.US-Autogigant Tesla will laut Medienberichten weltweit Stellen abbauen. Das könnte auch das Werk in Grünheide bei Berlin betreffen. Mitarbeiter des Unternehmens haben ihre ganz eigene Art, mit den Nachrichten umzugehen.
Es regnet und stürmt am frühen Dienstagmorgen. Doch unter dem Dach von Gleis 1 am Berliner Bahnhof Ostkreuz ist es wenigstens trocken. Da macht es den wartenden Fahrgästen nichts aus, dass der Regionalexpress 1 in Richtung Tesla-Werk in Grünheide ein paar Minuten Verspätung hat. Unter den Menschen auf dem Bahnsteig sind auch mehrere Tesla-Mitarbeiter. Sie sind gut an ihren Jacken oder Mützen mit Firmenlogo zu erkennen.
Dass Teslas Chef Elon Musk wegen schwacher Verkaufszahlen beim Elektroauto-Hersteller offenbar jede zehnte Stelle streichen will, hat sich noch nicht bei jedem herumgesprochen. In Grünheide sollen laut "Handelsblatt" sogar etwa 3.000 der 12.500 Stellen wegfallen. Nicht alle Angesprochenen wollen sich zu dem Thema äußern. Doch ein junger Mann sagt, er habe von den Kürzungsplänen Musks noch nichts mitbekommen. Er sei erst seit einem Monat im Einkauf von Tesla angestellt. Angst um seinen Arbeitsplatz habe er trotzdem nicht, wie er einem t-online-Reporter sagte.
Schulterzucken bei Tesla-Mitarbeitern
Ein Kollege aus Teslas Batterieentwicklung zögert zwar zunächst beim Thema Stellenabbau. "Ich weiß nicht, was ich zu diesem Thema sagen will." Doch als der Ingenieur ins Reden kommt, sagt er: Vor einer Entlassung habe er keine Angst. Auch bei seinen Kollegen will er keine Panik beobachtet haben: "Es herrscht kein Chaos." Außerdem sei die Nachricht über die Stellenkürzungen noch sehr frisch, um mehr zum Thema sagen zu können.
Zumindest die Tesla-Mitarbeiter am Bahnhof Ostkreuz zucken ob der Firmenpläne mit den Schultern. Und es könnte sein, dass das die einzig richtige Reaktion ist. Denn am Dienstagvormittag heißt es dann zumindest von Unternehmensseite: Zwar werde ein Stellenabbau in Grünheide geprüft. Aber: Die in Medienberichten genannte Zahl von 3.000 betroffenen Stellen "entbehrt dabei jeder Grundlage".
Die Schicht am Dienstag beginnt für die Tesla-Mitarbeiter also in unruhigen wirtschaftlichen Zeiten mit einer kleinen Entwarnung.
- Reporter vor Ort
- Nachrichtenagentur dpa