Kostenloses iPhone? Vorsicht vor Betrugsmail im Namen von "t-online"
Ein geschenktes Handy für die Teilnahme an einer Umfrage? Klingt verlockend – ist aber Betrug. Wer jetzt eine angebliche "Käuferumfrage" im Namen von t-online erhält, sollte vorsichtig sein.
"Glückwunsch T-Online Leser! Sie wurden ausgewählt und erhalten KOSTENLOS ein Samsung Galaxy S10 oder Apple iPhone X". Wer eine solche Mail erhält, sollte sie umgehend löschen. Denn es handelt sich um einen Betrug. Die Nachricht liegt t-online vor.
Laut der Nachricht sollen Nutzer an einer Umfrage teilnehmen, um die versprochenen Smartphones zu erhalten. Zudem seien "nur noch eine begrenzte Anzahl von Geschenken für heute übrig". Die Mail zeigt, passend zur Jahreszeit, ein Bild von einem geschmückten Weihnachtsbaum mit Geschenken sowie das "t-online.de"-Logo mit der Unterschrift "Käuferumfrage".
Betrüger wollen an persönliche Daten
Doch was auf den ersten Blick täuschen mag, wirkt bei genauerem Hinsehen schon fragwürdig: So werden etwa ein iPhone X oder ein Samsung S10 verlost. Das Samsung-Gerät ist bereits anderthalb Jahre, das Apple Gerät sogar über drei Jahre alt. Zudem ist das t-online-Logo nicht mehr aktuell, auch ist die Frage, warum die Mail mit "Käuferumfrage" überschrieben ist – Käufer von was?
Grundsätzlich können t-online-Leser ohnehin davon ausgehen, dass Gewinnspiele generell nur über unsere Website angeboten werden- t-online kontaktiert seine Nutzer ohne vorherige Zustimmung nicht per Mail.
Wer dem Link in der Nachricht folgt, landet auf einer Seite, die nicht von t-online.de betrieben wird. Stattdessen sollen Nutzer bei solchen Umfragen persönliche Daten eingeben. Betrüger können diese dann für Identitätsdiebstahl missbrauchen. In manchen Fällen werden auch Kreditkartendaten abgefragt.
Wie erkenne ich solche Betrugsmails?
Solche sogenannten Phishing-Mails und ähnliche Nachrichten landen täglich milliardenfach in Mail-Postfächern weltweit. Wie gefährlich solche Mails sein können, lesen Sie hier. Um sie zu erkennen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welche das sind, lesen Sie in diesem Artikel.
Grundsätzlich gilt: Ist ein Angebot sprichwörtlich zu schön, um wahr zu sein, sollten Nutzer skeptisch werden. In diesem Fall sollten auch die veralteten Telefonmodelle Zweifel wecken – hier haben Betrüger offenbar eine älter Mail wiederverwertet – vermutlich weil der Weihnachtsbaum zur Jahreszeit passt.
Achten Sie bei solchen Nachrichten auch immer auf den Absender. Zwar mag in der Kopfzeile "t-online" stehen, wer die Maus aber über die Absenderadresse hält, sieht den wahren Absender. Und: Im Impressum am Ende der Betrugs-Nachricht ist eine Adresse in New York angegeben. Die Redaktion von "t-online.de" hat ihren Sitz in Berlin.
Warum erhalte ich solche Spam-Mails überhaupt?
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) können Spammer durch sogenannte Harvester an Ihre E-Mail-Adresse gelangen. Dabei handelt es sich um Programme, die das Netz nach freiliegenden Adressen absuchen, beispielsweise in einem Impressum oder einem Gästebucheintrag. "Oft aber werden Adressen einfach nur aufs Geratewohl aus häufig vorkommenden Kombinationen zusammengesetzt – etwa nach dem Schema info@domain.de", schreibt das BSI.
Wenn zudem Websites gehackt werden, verkaufen die Kriminellen die erbeuteten Daten – wie eben Mail-Adressen der Nutzer – im Darknet. Wer das Spam-Risiko minimieren möchte, sollte darum seine E-Mail-Adresse, beziehungsweise veraltete Accounts von allen Seiten und Diensten löschen lassen, die er nicht mehr verwendet. Wie Sie alte Accounts finden und löschen, erklären wir in diesem Artikel.
Was soll ich mit Betrugs-Mails machen?
Phishing-Mails sollten Sie löschen. Die Verbraucherzentrale bittet zudem, verdächtige Nachrichten vorher an sie weiterzuleiten. Auf ihrer Webseite listen die Verbraucherschützer nämlich die falschen Mails auf und informieren so andere Nutzer über den Betrug. Die Mail-Adresse der Verbraucherzentrale lautet: phishing@vz-nrw.de.
Auch das LKA Niedersachsen bittet, sie über auffällige Spammails zu informieren – wie Nachrichten, die Schadsoftware enthalten könnten. Wenn Sie eine verdächtige Mail erhalten, können Sie diese unkommentiert und ohne Veränderungen an "trojaner@polizeilabor.de" schicken.
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