Scientists for Future "Letzte Generation" konfrontiert Lindner
Bundesfinanzminister Christian Lindner betont die Notwendigkeit der Schuldenbremse in Deutschland. Bei einem Bürgerdialog in Essen kam es zum Protest von Klimaaktivisten.
Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner bestand darauf, dass Deutschland die Einhaltung der Schuldenbremse ernst nehmen sollte. Während eines Bürgerdialogs in Essen am Donnerstag hob Lindner hervor, dass das Land eine Vorbildfunktion innerhalb der Europäischen Währungsunion hat. Er forderte, dass Deutschland so schnell wie möglich seine aktuelle Schuldenquote von 64 Prozent auf unter 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts reduzieren sollte.
Proteste während des Bürgerdialogs
Der Finanzminister warnte davor, dass Politiker ohne die Schuldenbremse zu kostspieligen Versprechen verleitet werden könnten, insbesondere während des Wahlkampfs. Seine Aussagen wurden jedoch durch laute Proteste unterbrochen, die scheinbar von Mitgliedern der "Letzten Generation" ausgeführt wurden. Mehrere Aktivisten dieser Gruppe stellten Lindner zunächst Fragen und entrollten dann Protestbanner gegen die Klimapolitik der FDP.
Lindner reagierte auf die Klimaproteste mit dem Hinweis, dass er breite Einschränkungen für den Klimaschutz für nicht umsetzbar hält. "Ich halte Verzicht für Milliarden nicht für eine politische Möglichkeit", sagte er und fügte hinzu, dass Selbstverzicht und Askese keine Lösung seien. Er kündigte an, das Klimaschutzgesetz aus der Zeit der Großen Koalition zu reformieren und schlug vor, dass Technologien wie Kernfusion zur Lösung der Klimakrise beitragen könnten.
Weiterer Dialog trotz Protesten
Trotz der Proteste setzte Lindner den Dialog fort und ließ die Anwesenden darüber abstimmen, ob sie weiter über die Klimapolitik diskutieren wollten. Die Aktivisten wurden gebeten, den Saal zu verlassen und führten ihre Demonstration außerhalb des Veranstaltungsortes fort. Der Besuch in Essen war Teil einer "Bürgerdialogtour" des Finanzministers; frühere Stopps beinhalteten Lübeck im Februar und ein bevorstehender Besuch in Bonn im April als Teil der Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes.
In den letzten Tagen hat Lindner mit seinen Aussagen immer wieder Diskussionen innerhalb der Ampel-Koalition ausgelöst. Unter anderem forderte er in der "Rheinischen Post" ein "Update" des Bürgergeldes, da es seiner Ansicht nach zu wenige Anreize zur Arbeitsaufnahme bietet. Diese Forderung brachte ihm Kritik von SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt ein, die Lindner vorwarf, eine Neiddiskussion zu führen.
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- Nachrichtenagentur dpa