Stiftung Warentest Neuer Testsieger: Garmin liegt im Fitnesstracker-Test nicht mehr vorn
Fitnesstracker sollen Ihre Gesundheit im Blick behalten: Sie messen den Puls, zählen Schritte und analysieren den Schlaf. Doch sind die kleinen Sportuhren auch zuverlässig? Die Stiftung Warentest untersucht die Tracker regelmäßig, um das zu prüfen. Wir stellen die aktuellen Testergebnisse vor.
Fitnesstracker motivieren zu mehr Bewegung und zeigen Ihre Fortschritte beim Training. Die kleinen Armbänder sind mit zahlreichen Sensoren ausgestattet und messen damit den Puls, errechnen den Kalorienverbrauch, zählen Schritte und analysieren den Schlaf. Teurere Sportuhren zeigen zudem wie Smartwatches Nachrichten vom Smartphone an.
In der "test"-Ausgabe 06/2024 zeigt die Stiftung Warentest die fünf aktuell besten Fitnesstracker aus ihren Tests von Dezember 2022 bis heute. Auffällig: Nur zwei Modelle erhalten gute Gesamtnoten, aber es gibt einen neuen Testsieger.
Fitnesstracker im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Zahlreiche Fitnesstracker hat die Stiftung Warentest mittlerweile unter die Lupe genommen, darunter etwa Armbänder von Fitbit, Garmin, Huawei und Xiaomi. Im neuesten Test ist nur ein Modell frisch ins Ranking aufgenommen worden, allerdings werden auch drei Tracker präsentiert, die es zuvor noch nicht ins "test"-Magazin geschafft haben.
Die wichtigsten Kriterien bei der Ermittlung der Gesamtwertung sind die Fitnessfunktionen, die Kommunikation und weitere Funktionen, die Handhabung sowie der Akku. Daneben achten die Prüfer auf die Stabilität und Verarbeitung sowie den Datenschutz der Fitnesstracker fürs Handgelenk.
Die Ergebnisse des Fitnesstracker-Tests im Überblick
Die Testergebnisse bleiben ernüchternd: Nur zwei Fitnesstracker sind "gut", der neue Testsieger von Fitbit (2,3) und ein Modell von Garmin (2,4). Dahinter folgen zwei Tracker von Xiaomi mit "befriedigenden" Noten, darunter das neu getestete Smart Band 8 Active (3,3). Es ist der günstigste Fitnesstracker im Test. Das geprüfte Produkt der Marke Denver fällt wegen mangelhafter Fitnessfunktionen sogar komplett durch.
Alle Ergebnisse des Fitnesstracker-Tests lesen Sie in der "test"-Ausgabe 06/2024.
Der Testsieger: Fitnesstracker von Fitbit
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,3)" ist die Fitbit Charge 6 der beste Fitnesstracker. Der neue Testsieger wurde bereits im Februar dieses Jahres untersucht, hat es aber erst jetzt ins "test"-Heft geschafft. Positiv fallen vor allem die Stabilität und Verarbeitung auf. Außerdem sind die Fitnessfunktionen "gut" und die weiteren Funktionen die besten aller Modelle im Test.
Produktdetails: Der Tracker von Fitbit bietet mehr als 40 Trainingsmodi, GPS und hilft beim Stressmanagement. Außerdem erinnert der Charge 6 Sie daran, sich regelmäßig zu bewegen. Auch Herzfrequenzmessung und Schlaftracking übernimmt das Armband. Wie bei einer Smartwatch können Sie zudem verschiedene Google-Apps nutzen und so etwa mit der Sportuhr bezahlen, Musik abspielen oder Benachrichtigungen erhalten. Dafür muss lediglich Ihr Smartphone in Bluetooth-Reichweite sein.
Mit dem kostenpflichtigen Premium-Programm in der App haben Sie Zugriff auf zusätzliche Features wie den Tagesform-Index und Video-Workouts. Sechs Monate Premium-Mitgliedschaft sind beim Kauf enthalten.
Die Uhr ist wasserdicht bis 50 Meter, kann also auch beim Schwimmen getragen werden. Auch Schweiß macht ihr nichts aus. Den Akku des Fitbit-Trackers brauchen Sie bis zu sieben Tage lang nicht aufladen. Der Fitnesstracker ist kompatibel mit Apples iOS und Android, kann also im Prinzip mit allen gängigen Smartphones gekoppelt werden.
Platz 2 mit den besten Fitnessfunktionen: Fitnesstracker von Garmin
Das Testergebnis: Der Tracker von Garmin wurde schon für die "test"-Ausgabe 06/2023 unter die Lupe genommen und war dort mit der Gesamtnote "gut (2,4)" Testsieger. Das reicht jetzt nur noch für den zweiten Platz. Während das Modell in den weiteren Funktionen etwas schlechter abschneidet als der Fitbit-Tracker, ist es in puncto Fitnessfunktionen sogar besser.
Produktdetails: Die Vivosmart 5 von Garmin zählt Ihre Schritte, misst die Herzfrequenz und das Stresslevel, analysiert die sportlichen Aktivitäten und überwacht den Schlaf. Ist das Handy mit dem Tracker verbunden, informiert das Armband zudem über eingehende Anrufe oder Nachrichten. Mithilfe des gekoppelten Smartphones können auch GPS-Funktionen genutzt werden.
Zu den Highlights der Sportuhr zählt das helle OLED-Touchdisplay, das sich laut Hersteller besonders gut ablesen lässt. Für die sportlichen Aktivitäten stehen integrierte Apps für beispielsweise Yoga, Laufen oder Cardio zur Verfügung. Wie der Testsieger ist dieser Fitnesstracker zudem wasserdicht bis 50 Meter, kann also auch beim Schwimmen zum Einsatz kommen.
Die Akkulaufzeit der Sportuhr von Garmin beträgt bis zu einer Woche mit einer Ladung. Sie kann über Bluetooth sowohl mit Android-Handys als auch mit iPhones verbunden werden. So werden in Notfällen auch Benachrichtigungen und Standort an hinterlegte Kontakte gesendet.
Der Preissieger: Fitnesstracker von Xiaomi
Das Testergebnis: Dieser Fitnesstracker ist der einzige, der für die "test"-Ausgabe 06/2024 neu getestet worden ist. Er ist zugleich der günstigste Tracker im Ranking und erreicht die Note "befriedigend (3,3)". Während er bei den Fitness- und weiteren Funktionen deutlich schwächelt, kann er in den anderen Prüfpunkten mit dem Testsieger von Fitbit mithalten.
Produktdetails: Xiaomi hat mit dem Smart Band 8 Active trotz des niedrigen Preises ebenfalls einen sehr vielseitigen Fitnesstracker auf dem Markt: 50 Trainingsmodi stehen zur Verfügung, darunter Laufen, Radfahren und Krafttraining. Der Tracker ist zudem wie die anderen Modelle wasserdicht bis 50 Meter und daher auch zum Schwimmen geeignet. Darüber hinaus zählt das Modell Schritte, überwacht den Schlaf und misst Puls und Herzfrequenz.
Auf dem TFT-Farbdisplay mit Touchscreen können Sie zwischen 100 Zifferblättern wählen sowie eigene Bilder anzeigen. Verbinden Sie die Sportuhr mit Ihrem Smartphone haben Sie Zugriff auf Anrufe, WhatsApp und Co. und können die Mi-Fitness-App nutzen, um Fitness- und Gesundheitsdaten zu analysieren.
Der Akku des Fitnesstrackers soll mit einer Ladung bis zu zwei Wochen durchhalten und in nur zwei Stunden wieder komplett aufgeladen sein. Kompatibel ist der Xiaomi-Tracker mit Android und iOS, also den meisten üblichen Smartphones.
Unser Fazit zum Fitnesstracker-Test
Auch die neueste Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt, dass nur die wenigsten Fitnesstracker überzeugende Fitnessfunktionen mitbringen: Bei der Messung der Daten gibt es oftmals Verbesserungsbedarf. Immerhin zwei Modelle sind jetzt aber zu empfehlen: Während lange die Garmin Vivosmart 5 als einzige Sportuhr mit einem guten Testergebnis vorn lag, setzt sich jetzt die Fitbit Charge 6 als Testsieger durch. Beide Tracker unterscheiden sich nur in Nuancen, Sie können also getrost zu Ihrem Favoriten greifen.
Wenn Sie einen Fitnesstracker nutzen möchten, um sich mehr zu bewegen, reichen oft auch Einsteigermodelle. Gehen Sie allerdings oft Laufen und möchten genaue Daten haben, lohnt sich die Investition in eine teurere Smartwatch mit besseren Sensoren.
Wissenswertes zu Fitnesstrackern
Wie finden Sie einen guten Fitnesstracker?
Der Test gibt einen ersten Hinweis, worauf Sie beim Kauf eines Fitnesstrackers achten sollten. Die größten Unterschiede liegen in der Bauart: Es gibt Fitnesstracker mit und ohne Display. Ist kein Display vorhanden, sind die Bänder schmaler. Ein Vorteil ist, dass der Akku dadurch deutlich länger hält. Alle aufgezeichneten Daten werden an eine Smartphone-App übertragen und dort angezeigt.
Wenn Sie Ihre Werte wie die Herzfrequenz auch schon während des Trainings sehen möchten, braucht einen Fitnesstracker mit Display.
Teure Fitnesstracker bieten einen größeren Funktionsumfang. Sie erkennen Trainings automatisch und über GPS wird die Laufstrecke aufgezeichnet und die Entfernung genauer berechnet. Diese Features sind vor allem dann sinnvoll, wenn Sie oft laufen gehen und Ihre Erfolge sehen möchten.
Welche Funktionen sollte ein Fitnesstracker besitzen?
Egal ob mit Display oder ohne, bei der Wahl des Fitnesstrackers kommt es auch auf die Anzahl der Sensoren und Features an. Sinnvoll sind folgende Grundfunktionen.
- Schrittzähler: Die Tracker messen Ihre gelaufenen Schritte und zeigen Sie auf dem Display oder in der App an.
- Laufstreckenmessung: Anhand der gezählten Schritte kann die Laufstrecke gemessen werden. Für eine genaue Analyse ist ein eingebauter GPS-Sensor hilfreich.
- Schlafüberwachung: Die Armbänder ermitteln die Schlafphasen des Trägers über die Bewegungssensoren. Das gibt die Möglichkeit den Schlaf zu optimieren.
- Kalorienverbrauch: Durch die Eingaben weiterer Daten wie Gewicht und Größe kann das Fitnessarmband den Grundumsatz berechnen.
- Herzfrequenzmessung: Behalten Sie beim Training Ihren Puls im Blick und trainieren Sie beispielsweise im idealen Bereich zur Fettverbrennung.
- Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone: Die Verbindung mit dem Smartphone hilft die gesammelten Daten auszuwerten. Die meisten Modelle informieren Sie zudem, wenn Sie eine Nachricht auf dem Handy erhalten.
Welche Smartphones sind kompatibel?
Fitnesstracker nutzen Bluetooth, um sich mit dem Handy zu verbinden. Alle modernen Smartphones lassen sich daher mit den Trackern verbinden. Die zugehörigen Apps der Hersteller sind für iOS und Android verfügbar. Auch bei Xiaomi gibt es die App auf Deutsch für beide Systeme.
- Unsere Redaktion wählt Produkte unabhängig aus und erhält ggf. eine Provision bei Käufen über verlinkte Online-Shops.
- Eigene Recherche