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Herzinfarkt bei Frauen: Warum sterben sie doppelt so häufig wie Männer?


Studie
Warum Frauen viel öfter an einem Herzinfarkt sterben


Aktualisiert am 21.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Herz-Illustration: Ein Infarkt wirkt sich für Frauen fataler aus als für Männer.Vergrößern des Bildes
Herz-Illustration: Ein Infarkt wirkt sich für Frauen fataler aus als für Männer. (Quelle: Mohammed Haneefa Nizamudeen/getty-images-bilder)

An einem Herzinfarkt sterben jedes Jahr 45.000 Bundesbürger. 40 Prozent davon sind Frauen, ihre Überlebenschancen sind wesentlich geringer.

Die Diagnose Herzinfarkt ist immer ein Notfall, bei dem jede Minute zählt und der lebensgefährlich ist. Doch für Frauen scheint die Erkrankung noch lebensbedrohlicher zu sein als für Männer. Denn: Ihre Wahrscheinlichkeit, an dem Ereignis zu sterben, ist doppelt so hoch wie bei Männern – und zwar egal, in welchem Alter sie sind.

Zu diesem Ergebnis kommt eine portugiesische Studie, die jüngst auf einem wissenschaftlichen Kongress für Kardiologie in Prag vorgestellt wurde. Die Forscher analysierten die Daten von 884 Patienten (Durchschnittsalter 62 Jahre), etwa ein Viertel (27 Prozent) davon waren Frauen.

Auffällig war zunächst: In der Gruppe der bis 55-Jährigen dauerte es bei Frauen länger, bis sie nach ihrer Ankunft in der Klinik behandelt wurden, also bis zum Eingriff an den verengten Herzkranzgefäßen. Bei Männern vergingen bis dahin 80 Minuten, bei den Frauen 95 Minuten.

Herzinfarkt: Frauen werden später behandelt

Das erschreckende Ergebnis im Nachgang: 30 Tage nach dem Infarkt waren knapp zwölf Prozent der Frauen verstorben, aber "nur" 4,6 Prozent der Männer. Nun sahen sich die Forscher die Infarkt-Ursachen genauer an und ordneten 435 Patienten und Patientinnen bestimmten Risikogruppen (zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, hoher Cholesterinspiegel) zu. Dann verglichen sie nach Geschlechtern innerhalb der Gruppen.

Hier zeigten sich sogar noch erschreckendere Ergebnisse: 11,3 Prozent der Frauen starben innerhalb von 30 Tagen, verglichen mit 3,0 Prozent der Männer. Nach fünf Jahren war ein Drittel der Frauen gestorben, verglichen mit 15,8 Prozent der Männer.

Ärzte deuten die Symptome falsch

Das Problem, dass Frauen nach Infarkten schlechtere Genesungschancen haben als Männer, ist bekannt. Das beginnt schon damit, dass Frauen oft nicht so zeitnah den Rettungswagen alarmieren wie Männer (bzw. die Frauen der Männer). Die Deutsche Herzstiftung erklärt dazu, Frauen nähmen ihre Symptome oft nicht ernst, verdrängten sie oder sprächen sie nicht laut aus.

Doch auch wenn Sie sich umgehend in ärztliche Verantwortung begeben, liegt die Ursache für eine verzögerte Behandlung nicht nur bei Ihnen. "Auch Ärztinnen und Ärzte sind vor einer Fehldiagnose nicht gefeit und können die wahre Ursache der Symptome verkennen, wenn sie sich untypisch äußern. Sie vermuten beispielsweise zunächst Magen- oder Verdauungsbeschwerden und denken nicht ans Herz."

Und auch das medizinische Personal im Krankenhaus trage zu Verzögerungen bei, da es beispielsweise EKG-Ergebnisse jüngerer Frauen seltener zur Beurteilung an Spezialisten eines Herzinfarktzentrums weiterleitet.

Bei diesen Symptomen den Notarzt rufen

Die Experten mahnen, auch bei jüngeren Frauen an einen Herzinfarkt als Symptomursache zu denken. Der bei Männern typische starke Brustschmerz macht sich bei Frauen häufig weniger bemerkbar. Sie berichteten eher von einem Druck- und Engegefühl in der Brust, so die Herzstiftung. Dann sollten Sie sofort einen Notarzt kontaktieren. Und auch diese Symptome sind typisch für einen Herzinfarkt bei Frauen.

  • Kurzatmigkeit / Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • Rückenschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Ziehen in den Armen
  • Unerklärliche Müdigkeit
  • Depressionen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • eurekalert.org: "Women more likely to die after heart attack than men" (22.05.2023, englisch)
  • Deutsche Herzstiftung: "Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome sollten Sie kennen!" (abgerufen am 25.06.2023)
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