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Wie "Querpasstoni" zur Legende wurde


Kroos dankt ab
Das Schnäppchen des Jahrhunderts

  • Noah Platschko
MeinungVon Noah Platschko

21.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Toni Kroos: Im Sommer ist Schluss. (Quelle: IMAGO/Jose Breton/imago)

Nach der EM ist Schluss für Toni Kroos. Es ist ein weise gewählter Zeitpunkt. Ein traumhaftes Ende ist möglich.

Toni Kroos hat genug gesehen. Genug erlebt. Genug gewonnen. Nach der Heim-Europameisterschaft beendet der Mittelfeldstratege seine große Karriere. Nun, nach zehn Jahren bei Real Madrid die Schuhe an den Nagel zu hängen, ist ein weiser Entschluss. Und der perfekte Moment, um würdig abzutreten.

Am 1. Juni wird Kroos beim Champions-League-Finale im Londoner Wembley-Stadion ein letztes Mal für die "Königlichen" auflaufen. Sollte Real, das gegen den BVB als absoluter Favorit ins Endspiel geht, dieses gewinnen, würde sich für Kroos ein Kreis schließen.

An derselben Stelle hatte er vor elf Jahren mit dem FC Bayern seinen ersten Henkelpott geholt. Auch damals hieß der Gegner Borussia Dortmund. Der Triumph über den BVB sollte nur der Startschuss in eine beispiellose Titeljagd sein, die in wenigen Tagen gekrönt werden könnte.

Kroos kann erneut Geschichte schreiben

Insgesamt fünf Champions-League-Titel durfte der gebürtige Greifswalder bejubeln – so viele wie kein anderer Deutscher vor ihm. Sollte ihm der abermalige Gewinn glücken, wäre er alleiniger Rekordsieger des seit 1992/93 als "Champions League" ausgetragenen Wettbewerbs. Noch keinem Spieler vor ihm ist das gelungen. Kroos könnte also erneut Geschichte schreiben.

Für Kroos wäre es das perfekte Ende seiner Zeit in Madrid. Vermutlich hätte er selbst nicht zu träumen gewagt, eine komplette Dekade lang einer der prägendsten Spieler eines solchen Weltklubs zu sein. Welchen Eindruck der 34-Jährige bei Fans und Spielern hinterlassen hat, lässt sich leicht an den Reaktionen zu seinem bevorstehenden Karriereende ablesen (mehr dazu lesen Sie hier).

Die Anerkennung, die ihm nach seiner Verkündung in den sozialen Netzwerken entgegenschlug, ist immens. Es ist ein Respekt, der ihm in München verwehrt geblieben ist. "Du bist kein Weltklasse-Spieler", soll Bayerns damaliger Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Kroos in den Verhandlungen um einen neuen Vertrag entgegnet haben.

Aus München verjagt, in Madrid geliebt

Statt in München zu verlängern, wechselte Kroos 2014 nach dem Gewinn des WM-Titels in Rio für vergleichsweise preiswerte 25 Millionen Euro nach Madrid. Kroos' Berater Volker Struth bezeichnete den Deal für Real bereits im Jahr 2017 als "Schnäppchen des Jahrhunderts". Dass Kroos seinen Vertrag an der Isar nicht verlängert hat, darf den Bayern-Bossen durchaus als das größte Versäumnis der vergangenen zehn Jahre attestiert werden.

Denn heute kann zweifelsohne bilanziert werden, dass Struth mit seiner Aussage recht behalten sollte – und die Bayern einen der größten Spieler der vergangenen Dekade einfach haben ziehen lassen. Dass Vereinspatron Uli Hoeneß das einstige Toptalent in der Folge als "Querpasstoni" abkanzelte, setzt dem Maß an Respektlosigkeit die Krone auf.

Kroos ging auch ohne die Unterstützung der Bayern-Bosse unbeirrbar seinen Weg. Sollte er bei der Heim-EM in wenigen Wochen gar die Europameisterschaft gewinnen, würde eine beispiellose Karriere ein würdiges, ja fast ein kitschiges, traumhaftes Ende finden. Es wäre ihm zu gönnen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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