t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandTerrorismus

USA töten Al-Qaida-Chef Ayman al-Zawahiri in Afghanistan


Ayman al-Zawahiri
US-Drohne tötet al-Qaida-Chef in Kabul

Von afp, dpa
Aktualisiert am 02.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Regierung der Vereinigten Staaten bestätigt Mission: Der al-Qaida-Führer wurde bei einem US-Angriff getötet. (Quelle: Glomex)

Die USA haben in Afghanistan den Anführer der al-Qaida, Ayman al-Zawahiri, getötet. Der Ägypter gilt als Nachfolger von Osama bin Laden.

Die USA haben mit einem Drohnenangriff den Chef des Extremisten-Netzwerks al-Qaida in Kabul getötet. Ayman al-Zawahiri wurde bei einem Drohneneinsatz in Kabul tödlich verletzt. "Dieser Terroristenführer lebt nicht mehr", sagte US-Präsident Joe Biden am Montagabend bei einer Fernsehansprache von einem Balkon der Regierungszentrale. Der Präsident befindet sich derzeit wegen einer Infektion mit dem Coronavirus in Isolation.

Der Ägypter al-Zawahiri war Nachfolger von Osama bin Laden, der als Kopf der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA galt. Bin Laden war 2011 in Pakistan von einer US-Spezialeinheit getötet worden. Nun schalteten die Amerikaner auch dessen Nachfolger aus – in Afghanistan, ein Jahr nach dem chaotischen Truppenabzug aus dem Land.

Al-Zawahiri sei in der Zeit der Anschläge vom 11. September 2001 Bin Ladens Stellvertreter gewesen und nach dessen Tod an die Spitze aufgerückt, sagte Biden. Jahrzehntelang sei al-Zawahiri Drahtzieher von Anschlägen auf Amerikaner gewesen, habe eine Schlüsselrolle bei diversen Terroranschlägen gespielt. "Jetzt wurde der Gerechtigkeit Genüge getan. Und diesen Terroristenführer gibt es nicht mehr."

Keine US-Truppen in Kabul an Aktion beteiligt

Eine ranghohe Vertreterin der US-Regierung sagte, die Attacke auf al-Zawahiri sei über Monate vorbereitet worden. Er sei schließlich getötet worden, als er auf den Balkon seines Unterschlupfs in Kabul getreten sei. Keiner von al-Zawahiris Familienangehörigen, die sich mit ihm in dem Haus aufgehalten hätten, sei verletzt worden. Sie betonte, bei dem Einsatz seien keine US-Kräfte in Kabul gewesen.

US-Erkenntnissen zufolge wussten Mitglieder der Taliban-Führung, dass sich der al-Qaida-Chef in der afghanischen Hauptstadt aufhielt, sagte die Regierungsmitarbeiterin weiter. Sie hätten damit klar gegen Vereinbarungen mit den USA verstoßen.

Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte al-Zawahiri im vergangenen September – genau 20 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. In einer Videobotschaft rief er seine Anhänger damals auf, die Staaten im Westen und ihre Verbündeten im Nahen Osten zu bekämpfen. In den Jahren davor hatte es unbestätigte Gerüchte über seinen Tod gegeben. Sein genauer Aufenthaltsort war unbekannt.

Rätselraten über Gesundheitszustand

Auch über seinen Gesundheitszustand wurde gerätselt. Medien berichteten 2019 unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, al-Zawahiri leide unter Herzproblemen. Seine Tötung kam nun überraschend. Die USA hatten ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (rund 24,4 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt. Experten hatten zuletzt vermutet, dass sich al-Zawahiri im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan versteckt.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Die USA hatten vor knapp einem Jahr, Ende August 2021, alle Truppen aus Afghanistan abgezogen und damit den internationalen Militäreinsatz in dem Land nach fast 20 Jahren beendet. Die Taliban hatten kurz zuvor die Macht in Kabul übernommen. Der internationale Abzug wurde durch ihren rasanten Eroberungsfeldzug erschwert und gestaltete sich chaotisch.

Insgesamt stieß der Afghanistan-Abzug der Amerikaner international auf viel Kritik und Unverständnis. Biden, der wegen des Debakels unter Druck geriet, hatte damals versprochen, den Kampf gegen den Terrorismus in der Region nicht aufzugeben.

Der US-Präsident wertete al-Zawahiris Tod nun als Beleg dafür, dass es auch ohne Tausende Soldaten auf afghanischem Boden möglich sei, Amerika vor Terroristen zu schützen. Der Schlag gegen al-Zawahiri sei außerdem eine Botschaft an andere: "Egal, wie lange es dauert, egal, wo ihr euch versteckt: Wenn ihr eine Bedrohung für unser Volk seid, werden die Vereinigten Staaten euch finden und euch ausschalten."

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website