Für mehr Sicherheit Fahrradbeleuchtung im Test: Auch günstige Modelle können überzeugen
Eine gute Fahrradbeleuchtung macht die Nacht zum Tag. In den letzten Jahren sind die Fahrradlichter dank innovativer LED-Technologie immer besser geworden. Die Stiftung Warentest hat zuletzt in der "test"-Ausgabe 09/2020 insgesamt 13 Frontscheinwerfer und sechs Rücklichter getestet. Wir stellen die Testergebnisse vor.
Mit einem abnehmbaren Frontscheinwerfer und Rücklicht lassen sich Fahrräder ohne Beleuchtung problemlos nachrüsten. Über den integrierten Akku halten die Lichter mehrere Stunden durch. Neben der Helligkeit sind auch das Leuchtbild sowie die Leucht- und Ladezeit entscheidende Kriterien zur Beurteilung der Scheinwerfer. Wir stellen Ihnen die Testsieger aus dem Test der Stiftung Warentest sowie weitere empfehlenswerte Fahrradbeleuchtungen vor. Alle Modelle sind zugelassen nach StVZO.
Was wurde getestet?
Die Stiftung Warentest hat in ihrer "test"-Ausgabe 09/2020 insgesamt 13 Frontscheinwerfer und sechs Rücklichter aus unterschiedlichen Preisklassen untersucht. Bewertet wurden unter anderem das Licht und die Sicht, die Handhabung und die Haltbarkeit. Dabei geht die Teilkategorie Licht und Sicht mit 50 Prozent in die Gesamtbewertung ein, die Handhabung mit 30 Prozent und die Haltbarkeit mit 20 Prozent.
Das Testergebnis – gute Gesamtnoten in allen Preisklassen
Die Testurteile der Frontscheinwerfer und Rücklichter sind überwiegend positiv. Nur das Testsieger-Modell von Trelock erreichte die Gesamtnote "sehr gut (1,3)". Von den 13 getesteten Frontscheinwerfern schnitten sieben mit der Gesamtnote "gut" ab, darunter Fahrradlichter der Hersteller Busch+Müller und Sigma.
Drei der Frontscheinwerfer erreichten die Gesamtnote "befriedigend" und zwei fielen sogar mit der Note "ausreichend" durch. Als größtes Manko stellte sich bei den letzten beiden Modellen die mechanische Belastbarkeit heraus.
Dahingegen fiel der Rücklichter-Tests deutlich positiver aus, denn alle Modelle sind sichtbar, robust und preislich ähnlich. Fünf der sechs getesteten Lichter erhielten von der Stiftung Warentest die Gesamtnote "gut". Testsieger mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,7)" wurde hier das Rücklicht Blaze von Sigma.
Fahrradbeleuchtung im Test: Das sind die Testsieger
Klarer Testsieger: Trelock LS 760 I-Go Vision
Das Testergebnis: Das Testsieger-Modell LS 760 I-Go Vision von Trelock erhielt als einziges Produkt das "test"-Qualitätsurteil "sehr gut". Es überzeugte im Test vor allem in den Kategorien Licht und Sicht sowie Haltbarkeit. Mit einer Leuchtdauer von rund sechs Stunden bei maximaler Helligkeit hielt der Akku des Testsiegers zudem am längsten durch.
Produktdetails: Das Trelock-Fahrradlicht hat eine Lichtstärke von bis zu 100 Lux, die in fünf Stufen geschaltet werden kann. Das übersichtlich gestaltete Display zeigt die aktuell gewählte Beleuchtungsstufe, die minutengenaue Restleuchtdauer, den Ladezustand und die Uhrzeit an. Die Sichtweite des Trelock-Fahrradlichts beträgt 120 Meter. Das Modell ist StVZO-zertifiziert.
Die hellste Lampe als Zweitplatzierte: Busch+Müller Ixon Space
Das Testergebnis: Der Frontscheinwerfer Ixon Space von Busch+Müller landete auf dem zweiten Platz und erhielt die Gesamtnote "gut (1,6)". Er war im Test der Stiftung Warentest die hellste Leuchte mit einer maximal gemessenen Beleuchtungsstärke von rund 162 Lux. Das Modell konnte zudem bei der Haltbarkeit überzeugen und erreichte die Teilnote "sehr gut".
Produktdetails: Durch die enorme Helligkeit bietet dieser Frontscheinwerfer von Busch+Müller ein hohes Maß an Sicherheit. Bei niedrigster Leuchtstufe hält der Akku mit rund 30 Stunden sehr lang. Dahingegen schafft der Testsieger von Trelock auf niedrigster Stufe gerade einmal 18 Stunden. Auch diese Lampe erfüllt die Bedingungen der StVZO.
Der Allrounder: Sigma Aura 80 USB
Das Testegerbnis: Die Fahrradlampe Aura 80 USB von Sigma erhielt im Test die Gesamtnote "gut (2,0)". Handhabung, Licht und Sicht sowie Haltbarkeit sind von der Stiftung Warentest mit "sehr gut" bis "gut" beurteilt worden.
Produktdetails: Der preiswerte Allrounder von Sigma bietet ein gutes Mittelmaß. Das Nahfeld wird breit ausgeleuchtet und auch die Leuchtweite ist mit etwa 18 Meter für den alltäglichen Gebrauch in Ordnung. Die Helligkeit lässt sich mit einer gemessenen Beleuchtungsstärke von rund 82 Lux im oberen Mittelfeld ansiedeln. Der Akku reicht vollgeladen für 16 Stunden auf geringster Helligkeit. Genau wie alle Test-Modelle, ist auch dieses Radlicht zugelassen nach StVZO.
Testsieger unter den Rücklichtern: Sigma Blaze
Das Testergebnis: Mit der Gesamtnote "gut (1,7)" wurde die Rückleuchte Blaze von Sigma Testsieger bei den Rücklichtern. Das Modell erreichte in allen Kategorien die Teilnote "sehr gut" oder "gut" und überzeugte so die Tester der Stiftung Warentest.
Produktdetails: Das hell leuchtende Fahrradlicht bietet für 500 Meter und bis zu sieben Stunden Leuchtkraft und Sichtweite. Es ist spritzwassergeschützt und kann praktischerweise leicht und ohne Werkzeug montiert werden. Das Silikonband zur Befestigung sowie ein USB-Kabel sind im Lieferumfang enthalten. Das Rücklicht erfüllt die Norm der StVZO.
Unser Fazit
Die hellste Leuchte ist nicht gleich die beste. Unser Preis-Leistungs-Sieger ist daher der Allrounder von Sigma mit einer hohen Helligkeit und einem guten Preis. Ebenfalls empfehlenswert ist der Testsieger von Trelock. Das noch leistungsstärkere Frontlicht ist nicht so viel teurer.
Die getesteten Rücklichter unterscheiden sich nur wenig. Alle sind robust und ungefähr gleich teuer. Unterschiede gab es vor allem in den Kategorien Handhabung sowie Licht und Sicht. Der Testsieger Blaze von Sigma bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist daher auch unser Favorit.
Häufig gestellte Fragen rund um Fahrradlichter
Wie viel Lux sollte eine Fahrradlampe haben?
Für den Straßenverkehr zugelassene Fahrradlampen liegen in dem Bereich zwischen zehn und 50 Lux. Ein Lux entspricht einem Lichtstrom von einem Lumen pro Quadratmeter. Lumen bezeichnet dementsprechend die ausgestrahlte Lichtausbeute. Lux ist hingegen die Beleuchtungsstärke, welche auf eine Fläche trifft, und beschreibt dadurch die Helligkeit.
Was sind die StVZO Vorschriften zur Fahrradbeleuchtung?
- K-Nummer: Die K-Nummer gewährleistet, dass die Leuchte für den Verkehr laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) zugelassen worden ist.
- Lichtpflicht: Sobald die Dämmerung einbricht, müssen alle Fahrräder mit einer Fahrradbeleuchtung ausgestattet sein. Neu ist, dass Sie die Lampe nicht immer im Gepäck mitführen müssen.
- Blendgefahr: Frontscheinwerfer müssen so montiert sein, dass sie den Gegenverkehr nicht blenden. Dazu wird empfohlen, die Lichter zwischen 40 und 120 Zentimeter über dem Boden anzubringen.
- Blinklichter: Aufblinkende Lichter sind an Fahrrädern generell nicht gestattet.
- Reflektoren: Reflektoren sind Pflicht. Neben den Pedalen und den Speichern müssen auch Front- und Rückleuchte jeweils einen integrierten Reflektor besitzen.
- Erlaubte Extras: Solange die Leuchten über normales Abblendlicht verfügen, dürfen sie auch mit Tagfahr- und Fernlicht ausgestattet sein. Auch eine Bremslichtfunktion an den Rücklichtern ist erlaubt.
Wie hell darf ein Fahrradlicht sein?
Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung muss die Beleuchtungsstärke der Fahrradbeleuchtung über zehn Lux betragen.
Wie können die Frontscheinwerfer eingestellt werden?
Frontscheinwerfer müssen korrekt ausgerichtet werden, damit sie den Gegenverkehr nicht blenden. Stellen Sie Ihr Fahrrad dazu fünf Meter vor eine Wand. Messen Sie dann die Höhe vom Boden bis zur montierten Leuchte.
Übertragen Sie die gemessene Höhe danach auf die Wand und markieren Sie von dieser Höhe wiederum die Hälfte ebenfalls an der Wand.
Schalten Sie dann den Scheinwerfer ein und richten Sie den hellsten Punkt des Lichtkegels auf die zweite Markierung an der Wand. Achten Sie darauf, dass kein Licht über die obere Markierung an der Wand strahlt. Wenn Sie die Leuchte korrekt ausgerichtet haben, kann die Position fixiert werden.
- Unsere Redaktion wählt Produkte unabhängig aus und erhält ggf. eine Provision bei Käufen über verlinkte Online-Shops.