Heilkräuter Die Wirkung von Beifuß – als Tee oder zur Genesung
Die Inhaltsstoffe vom Beifuß (Artemisia vulgaris) sind vielfältig in ihrer Anwendung und Wirkung. Die Heilpflanze wird sowohl in der Küche als auch bei verschiedenen körperlichen Beschwerden eingesetzt.
Die meisten Anwendungsgebiete des Heilkrauts wurden nicht wissenschaftlich untersucht. Die Wirkung beruht zum größten Teil auf Erfahrung. Die Natur- und Pflanzenmedizin schreibt Beifuß wegen der enthaltenen Öle und Bitterstoffe verdauungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften zu. Daher wird Beifuß auch häufig als Küchengewürz bei der Zubereitung schwer verdaulicher, fetter Speisen verwendet.
Beifuß: Anwendung als Wundauflage und Aufguss
Beifuß wächst am Wegesrand auf kargen Böden und kann somit einfach geerntet werden. Das Kraut wird kurz vor der Blüte geerntet und getrocknet. Nach der Blüte schmecken die Blätter deutlich bitterer. Anwendungen mit Beifuß sind nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich.
- Die entzündungshemmende Wirkung von Beifuß kann man sich bei Infektionen auch in Form einer Wundauflage zunutze machen.
- Bei Fieber hilft unterstützend ein kalter Umschlag an den Unterschenkeln mit einem Beifuß-Aufguss. Der Umschlag sollte alle zehn Minuten erneuert werden, um eine Überwärmung zu vermeiden.
- Als Tee getrunken hilft Beifuß bei allen Infektionserregern. Zum Beispiel: Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten und bei Blasenentzündung.
Indikationen: Wo kommt Beifuß zum Einsatz?
Der vielseitige Beifuß ist ein gesundes Küchengewürz mit ätherischen Ölen, Flavonoiden, Bitterstoffen und Gerbstoffe.
- Die krampflösende und verdauungsfördernde Wirkung der Inhaltsstoffe soll Verdauungsbeschwerden lindern und Blähungen verhindern.
- Die enthaltenen Bitterstoffe sollen die Gallen- und Magentätigkeit sowie die Darmbewegungen fördern und Sodbrennen verhindern. Beifuß kann frisch oder getrocknet verwendet werden.
- Seine entspannende Wirkung lindert Magen- und Darmkrämpfe und entspannt den Darm bei Verstopfung.
- Die ätherischen Öle im Beifuß wirken entkrampfend bei Menstruationsbeschwerden und sollen hormonelle Zyklusschwankungen ausgleichen. Als Tee sind drei Tassen täglich zu empfehlen, zudem können Sie ihn als Öl zum Einreiben der schmerzenden Bereiche verwenden.
- Beifuß kommt auch zum Einsatz, um müde Beine zu beleben und bei kalten Füßen die Durchblutung anzuregen. Dazu übergießen Sie eine Handvoll Beifuß mit 1.000 ml heißem Wasser. Nach zehn Minuten durchseihen und dem Badewasser zugeben.
Beifuß als Malariamittel
Seit 2002 ist der Wirkstoff Artemisinin aus Beifuß als Malariamittel von der WHO anerkannt. Im Jahr 2015 erhielt die Wissenschaftlerin Chinesin Youyou Tu für ihre Entdeckung den Medizinnobelpreis. Wissenschaftler vermuten auch, dass Beifuß eine antibakterielle Wirkung hat. Entsprechende Studien stehen jedoch noch aus.
Beifuß in der chinesischen Medizin
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat Beifuß als Heilpflanze eine jahrhundertelange Tradition. Das getrocknete Kraut wird fein vermahlen und in kleine Kegel gepresst. Diese werden in direkter Nähe zu bestimmten Akupunkturpunkten der Haut angezündet und verbreiten dort Dämpfe mit ätherischen Ölen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Moxibustion. Das Verfahren wird eingesetzt, um die Durchblutung des Gewebes zu verbessern. Ob das tatsächlich funktioniert, ist allerdings wissenschaftlich noch nicht geklärt.
Gegenanzeigen: Wann Beifuß nicht verwendet werden sollte
- Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen auf das Heilkraut verzichten.
- Allergiker sollten ebenfalls den Kontakt mit Beifuß meiden, da die Pflanze allergische Reaktionen auslösen kann.
Die richtige Zubereitung von Beifuß-Tee
- Der Beifuß-Tee kann mit frischen oder getrockneten Blüten aufgebrüht werden.
- Die richtige Dosierung sind zwei Teelöffel Beifuß auf 250 ml von etwa 80 Grad heißem Wasser. Nur so können sich die ätherischen Öle im Beifuß voll entfalten.
- Nach drei bis fünf Minuten wird der Tee abgesetzt und schluckweise getrunken.
Grundsätzlich sollten nicht mehr als drei Tassen Beifuß-Tee pro Tag getrunken werden. Nach sechs Wochen ist eine vierwöchige Pause notwendig, um eine Gewöhnung zu vermeiden. Achtung: Der Tee büßt an Wirkung ein, wenn er mit Zucker gesüßt wird.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- heilpflanzenschule.de: "Gemeiner Beifuß - Frauenpflanze, Zauberkraut" PDF
- phytodoc.de: Einjähriger Beifuß: Hoffnung als Malariamittel
- Steve R. Meshnick: Artemisinin: mechanisms of action, resistance and toxity; in: International Journal for Parasitology Volume 32, Issue 13, Pages 1655-1660 (veröffentlicht 04.12.2002), sciencedirect.com
- Kelber O, Bauer R, Kubelka W. Phytotherapy in Functional Gastrointestinal Disorders. DDI 2017;35(S1):36-42.
- medizin-kompakt.de, Beifuß, gemeiner. Artemiusiam vulgaris. (Abruf: 10.7.2022)