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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Noch verwendbar Darum müssen Sie gekeimte Kartoffeln nicht wegwerfen
Die Kartoffeln haben Triebe entwickelt – was nun? In der Regel sind sie dann nicht mehr zum Verzehr geeignet und die meisten Menschen entsorgen sie. Es gibt jedoch eine Alternative.
Wenn die Keime einer Kartoffel länger als drei Zentimeter sind, sollte man die Knollen nicht verzehren – sie können das giftige Solanin enthalten.
Diese Kartoffeln muss man aber nicht wegwerfen, sie können die Grundlage für die nächste Ernte im Garten sein. Denn aus den Knollen vom Vorjahr entwickeln sich die neuen Pflanzen. Kartoffelbauern legen daher immer einen kleinen Teil der Ernte fürs Folgejahr zur Seite.
Kartoffeln bewusst keimen lassen
Am besten ist es, wenn die Knollen im Licht vorkeimen – und nicht, wie in der Küchenlagerung üblich, im Dunkeln. Aber auch diese Kartoffeln lassen sich nutzen – nur sind die Dunkelkeime oft sehr lang und dünn und brechen daher leicht ab. "Sie muss man ein bisschen vorsichtig behandeln", sagt Staudengärtnerin Svenja Schwedtke.
Wer seine Kartoffeln bewusst vorkeimen möchte, sollte ab März die Pflanzkartoffeln in Kisten bei etwa 15 Grad Raumtemperatur nebeneinander auslegen, so Schwedtke. "Bei ausreichend Licht können die Kartoffeln dicke, feste Keime entwickeln, die beim Pflanzen weniger leicht abbrechen als die dünnen Dunkelkeime."
Zur Not kann man sie auch direkt ins Gemüsebeet setzen – genauso wie noch nicht gekeimte Kartoffeln. "Wenn dann gepflanzt wird, brauchen vorgekeimte Kartoffeln mindestens sieben Grad Bodentemperatur." Bei nicht vorgekeimten Kartoffeln sollten es zehn Grad sein. Vorgekeimte Kartoffeln kann man also meist früher ins Beet bringen (Anfang April) und diese wiederum früher ernten.
Wie werden die gekeimten Kartoffeln gepflanzt?
Die Knollen kommen in sieben bis acht Zentimetern Tiefe in die Erde – in Reihen mit mindestens 70 Zentimeter Abstand zueinander. Zwischen den einzelnen Kartoffeln sollte 30 bis 40 Zentimeter Platz bleiben. "Eine Kartoffel pro Pflanzloch", lautet der Rat von Schwedtke. Wenn man nicht ausreichend Früchte hat, dann reiche auch eine halbe. "Diese sollte aber mit Augen und Keimen gut ausgestattet sein."
Auch auf Balkon und Terrasse kann man Kartoffeln kultivieren. "Nehmen Sie einen 20- bis 30-Liter-Kübel für eine Pflanze", sagt Schwedtke. "Dieser sollte ein Abzugsloch haben, damit keine Staunässe entsteht. Der Standort für Kartoffeln sollte gerne sonnig sein."
- Nachrichtenagentur dpa